Alexandra Zein

Alexandra Zein (39) geht in ihrer Doktorarbeit den Bedürfnissen von pflegebedürftigen Menschen – auch in emotionalen Belangen – nach. Begonnen hat sie ihre Promotion an der Hochschule RheinMain (HSRM) gleich zum Start des hochschulübergreifenden Promotionszentrums Soziale Arbeit im Jahr 2017. Die HSRM lag als Hochschule für angewandte Wissenschaften für ihre Promotion nahe, da sie schon ihr Masterstudium Soziale Arbeit mit dem Schwerpunkt Sozialraumentwicklung und Sozialraumorganisation im MAPS-Verbund hier absolvierte. Ihre Doktorarbeit hat den Arbeitstitel „Aushandlung von Bedürfnissen in der interkulturellen Pflegeberatung in Pflegestützpunkten“.

„Ich bin an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften sozialisiert und habe auch in Forschungsprojekten gearbeitet. Zudem ist das Feld der Sozialen Arbeit ein genuines Feld der Hochschulen für angewandten Wissenschaften – so war es für mich schlüssig und passend, meine Promotion dort anzusiedeln“, erzählt sie.

Die beste Beratung für Pflegebedürftige und Angehörige

Zein forscht für Menschen, die auf Pflege und Alltagsunterstützung angewiesen sind.  Es geht darum, wie Angehörige und Betroffene am besten beraten werden können. Zum Beispiel bei finanziellen Fragen wie den Leistungen der Pflegekasse bei teilstationären und stationären Pflegeangeboten. Es geht aber auch um die Entlastung von pflegenden Angehörigen und gleichzeitig darum, wie Pflegebedürftige so lange wie möglich zu Hause wohnen bleiben können. Eng mit diesen organisatorischen Aspekten der Pflegeberatung verwoben sind emotionale Bedürfnisse der Menschen. Oftmals nähmen Verpflichtungen und Abhängigkeiten der Menschen voneinander Einfluss auf die Umsetzung der Unterstützungsmöglichkeiten. „Ich finde es sehr bereichernd, wie diese emotionalen Belange, Wünsche und Bedürfnisse mit in die Beratung einfließen können und dort verhandelt werden“, sagt Alexandra Zein. „Es ist spannend zu sehen, wie sich Interessen, Fürsorge und die Angewiesenheit der Menschen aufeinander in solchen Beratungen ausdrücken und welche Konsequenzen daraus entstehen können. Diese Komplexität interessiert mich“, so Zein.

Ihr Ziel sei es, anhand ihrer analytischen Betrachtung der Pflegeberatung in Zukunft sensibler auf die Bedürfnisse alle Beteiligten innerhalb dieses Prozesses eingehen zu können. Außerdem gehe es darum, dass sich Menschen ihrer eigenen Bedürfnisse aktiv bewusst werden.

Promotionstipp und Zukunftspläne

„Promovieren ist ein sehr individueller Prozess, am besten lässt man sich von anderen im Vorgehen bei der eigenen Arbeit nicht irritieren. Es hilft sehr, sich mit anderen Promovierenden zu vernetzen, um die Bedingungen des Promovierens zu reflektieren“, gibt Alexandra Zein anderen Doktorand:innen als Tipp mit auf ihren Weg. „Mein Plan für die Zukunft ist, die Promotion erfolgreich abzuschließen und irgendwann eine HAW-Professur zu bekleiden“, verrät Zein zum Schluss.