KLIMPRAX STARKREGEN - UMGANG MIT STARKNIEDERSCHLÄGEN IN HESSEN
Auf einen Blick
Forschungsprojekt |
KLIMPRAX Starkregen - Umgang mit Starkniederschlägen in Hessen Siehe auch:
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Fachbereich |
Architektur und Bauingenieurwesen |
Institut / Labor |
Wasserbaulaboratorium/ Arbeitsgruppe Starkregen und Sturzfluten |
Leitung |
Prof. Dr.-Ing. E. Ruiz Rodriguez, Tel. 0611-94951454, ernesto.ruizrodriguez@hs-rm.de |
Beteiligte |
M.Sc. Manuel Perschke, Tel. 0611 94951454, VT Frank Salffner, Tel. 0611-94951497 B.Eng. Nele Renate Guthörl |
Projektpartner |
Deutscher Wetterdienst (DWD) |
Forschungsart |
Forschungsprojekt, gefördert durch das Land Hessen |
Erstes Projekt oder Folgeprojekt |
Erstes Projekt |
Laufzeit |
01.08.2015 – 31.07.2020 |
Finanzierende Institution oder Auftraggeber |
Hessiches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) |
Forschungsschwerpunkte |
Verwendung von Niederschlagsradardaten in der Ingenieurhydrologie, Simulation des Oberflächenabflusses bei Starkniederschlägen |
Veröffentlichungsform |
Artikel in Zeitschriften, Beiträge in Tagungsbänden, Berichte, Symposium "Verwendung von Niederschlagsradardaten in der Ingenieurhydrologie" am 21.04.2017 an der Hochschule RheinMain |
Projektbeschreibung
Etwa 50 % der Überflutungsschäden – so zeigen die Erfahrungen aus extremen Niederschlagsereignissen und der Versicherungswirtschaft – werden durch lokale Sturzfluten und Hangabflüsse, die nicht in direktem Zusammenhang mit der Ausuferung eines oberirdischen Gewässers stehen, verursacht. Auf kommunaler Ebene wird die Starkregen-Problematik daher verstärkt diskutiert.
In der 2012 veröffentlichten Strategie zur Anpassung an den Klimawandel in Hessen wird auf die erwartete Intensivierung der Starkregenereignisse, deren Wirkungen und Gefahrenpotentiale hingewiesen.
Anders als bei großen Flusssystemen sind bei konvektiven Starkniederschläge in kleinen Einzugsgebieten (Ae< 50 km²) bislang keine guten räumlichen und zeitlichen Vorhersagen möglich.
Zur Minderung der Schäden durch Starkregen und Sturzfluten müssen die regionale und kommunale Flächenvorsorge sowie die Bauvorsorge intensiviert werden. Dafür müssen allerdings Informationen über die Nutzung der gefährdeten Flächen und die entsprechenden Einwirkungsintensitäten auf den Flächen bekannt sein.
Zwar wird im Rahmen der Umsetzung der EU-Hochwasserrisikomanagement Richtlinie (EU-HWRML) das Thema Starkregen bzw. Sturzfluten zur Kenntnis genommen, aber das Land Hessen beispielsweise bei der Bearbeitung der Hochwasserrisikomanagementpläne die lokalen Wirkungen von Starkregen auf den Hängen („Sturzfluten“) nicht berücksichtigt. In den Hochwassergefahrenkarten werden lediglich jene Flächen dargestellt, die die Folge von Ausuferungen sind.
Um die identifizierten Erkenntnislücken/Defizite zu beheben, schlägt die Arbeitsgruppe „Starkregen und Sturzfluten“ am Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule RheinMain folgende Arbeitspakete vor:
- Arbeitspaket 2: Überprüfung und Anpassung von Modellansätze zur Ermittlung des abflusswirksamen Niederschlages bei Starkregen
- Arbeitspaket 3: Überprüfung und Anpassung der hydraulischen Ansätze zur Berechnung des Oberflächenabflusses bei Starkregen/ Sturzfluten an steilen Hängen
- Arbeitspaket 4: Instationäre, 2–dimensionale Modellierung des Oberflächenabflusses bei Starkniederschlägen
- Arbeitspaket 5: Erarbeitung von Starkregen Gefahrenkarten für das Land Hessen
- Arbeitspaket 6: Modell-/ Pilotprojekt „Umgang mit Starkniederschlägen in Hessen“
Mit einer verbesserten Methodik zur Erstellung von Starkregen-Gefahrenkarten, die hier erarbeitet werden soll, kann ein Beitrag zur Risikominderung oder –vermeidung infolge von Starkregen geleistet und somit eine Anpassung an den Klimawandel in Hessen optimiert werden.