SOZIALE ARBEIT ALS KOLONIALES WISSENSARCHIV? EIN GESCHICHTSLABOR ZUM (POST-)KOLONIALEN ERBE SOZIALER ARBEIT ALS MODELL HISTORIOGRAPHISCHER LEHR-FORSCHUNG

Ausstellung "De-Colonize it! - Soziale Arbeit auf den Spuren des (Post-) Kolonialismus

Herzliche Einladung!

 

Die Ausstellung steht allen Interessierten offen. Sie richtet sich aber vor allem an Schüler:innen ab einem Alter von etwa 16 Jahren. 

  

Die Ausstellung setzt sich historisch mit dem Kolonialismus auseinander und thematisiert die kolonialen Verflechtungen, die bis heute unsere Gegenwart prägen. Aktuelle gesellschaftliche Themen wie beispielsweise White Saviourism und Voluntourismus werden aufgegriffen.  

Die Ausstellung soll den Besucher:innen die Möglichkeit, geben gegenwärtige gesellschaftliche Themen im Kontext der Geschichte des Kolonialismus kritisch zu reflektieren. 

Für Schulklassen oder Gruppenbesuche mit interessierten Schüler:innen zu besuchen sind eigene Zeitslots buchbar:

Montag, 8.7.

Dienstag, 9.7.

Mittwoch, 10.7.

9.00 - 12.00 Uhr 

9.00 - 12.00 Uhr 

9.00 - 12.00 Uhr 

12.00 - 15.00 Uhr    

12.00 - 15.00 Uhr    

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Für den Besuch der Ausstellung ist kein Vorwissen notwendig. Die Studierenden werden während der Ausstellung vor Ort sein und bei Fragen und Rückmeldungen zur Verfügung stehen. Für Anmeldungen schreiben Sie bitte bis zum 20.6. eine Mail an danielakhanhduyen.tran(at)remove-this.student.hs-rm.de. Für inhaltliche Rückfragen zur Ausstellung, sowie zum Lehrforschungsprojekt wenden Sie sich gerne per Mail an Prof.in Dr.in Wiebke Dierkes wiebke.dierkes(at)remove-this.hs-rm.de 

 

Ausstellungsort: 

Methodenlabor des Fachbereich Sozialwesen an der HSRM 

Bleichstraße 3, 6. OG 

65183 Wiesbaden 

https://maps.app.goo.gl/GnKCmzy5AsFSoCDp8 

Auf einen Blick - Das Forschungsprojekt "Soziale Arbeit als koloniales Wissensarchiv"

Forschungsprojekt

Soziale Arbeit als koloniales Wissensarchiv? Ein Geschichtslabor zum (post-)kolonialen Erbe Sozialer Arbeit als Modell historiographischer Lehr-forschung

Fachbereich

Sozialwesen

Leitung

vor Ort: Prof. Dr. Wiebke Dierkes, Gesamtprojektleitung Dr. Dayana Lau (Alice Salomon Hochschule Berlin)

Beteiligte

Sabine Sander und Silke Bauer, Pestalozzi-Fröbel-Haus Berlin, Dr. Z. Ece Kaya, Universität Hildesheim; Prof. Dr. Susanne Maurer, Universität Marburg

Fördermittelgeber

Bundesministerium für Bildung und Forschung, Richtlinie „Aktuelle und historische Dynamiken von Rechtsextremismus und Rassismus“

Laufzeit

01.01.2023 bis 31.12.2026

Projektbeschreibung

Die Entstehung der modernen Sozialen Arbeit als Beruf fiel mit der Zeit der formalen Kolonialherrschaft Deutschlands zusammen. Viele Personen der „ersten Riege“ der Sozialen Arbeit waren zugleich in der kolonialen Bewegung aktiv und stellten Verbindungen zwischen den sozialen Initiativen und kolonialen Organisationen her. Diese historischen Verflechtungen prägten die frühe Phase der Professionsentwicklung zutiefst, sind bisher noch nicht systematisch erforscht. Die koloniale Zuspitzung der von der Frauenbewegung entfalteten Idee von Sozialer Arbeit als „Kulturarbeit“ wirkte nicht nur in den Kolonien als Herrschaftsinstrument, sondern auch in die Metropole hinein. So finden sich koloniale Narrative zum Beispiel in Beschreibungen der Lebenswelten von Adressat*innen, die häufig mit kolonialen Attributen belegt und als „fremd“ oder „unzivilisiert“ dargestellt wurden. Auch in der internationalen Zusammenarbeit innerhalb der Frauenbewegung und der Sozialen Arbeit trafen Rassismus und Kolonialismus nicht auf Widerstand. Soziale Arbeit konstituierte sich als weißer Raum, in dem eurozentrische Vorstellungen von sozialer Ordnung, Bildung, Arbeit und Familienleben handlungsleitend wurden.

Mit Blick auf die Gegenwart Sozialer Arbeit ist es relevant danach zu fragen, wie dieser Entwurf von Sozialer Arbeit innerhalb der Profession tradiert wurde, ob und wie er gebrochen wurde bzw. welche Alternativen ihm entgegengesetzt wurden. Im Projekt geht es insbesondere darum, die Rolle der Sozialarbeitsinitiativen im deutschen Kolonialismus aufzuarbeiten und Formen der (Re-)Produktion kolonialen und rassistischen Wissens in historischen Quellen der frühen Sozialen Arbeit zu analysieren. Das Herzstück der Studie bildet eine Reihe von mehrsemestrigen Lehrforschungsprojekten, die ab dem Wintersemester 23-24 in Studiengängen der beteiligten Hoch- und Fachschulen durchgeführt werden und den Studierenden einen thematischen Austausch über die Hochschulen hinweg ermöglichen wird.