GESCHICHTE 1866-1900
Königliche Bibliothek Wiesbaden, 1866-1900
Nachdem Nassau 1866 preußisch wurde, erhielt die Bibliothek den Namen ''Königliche Bibliothek Wiesbaden'' und durchlebte bei einem dramatischen Rückgang der Neuerwerbungen eine Krisenzeit. Bestimmende Figur der zweiten Jahrhunderthälfte war Antonius van der Linde, ein streitbarer niederländischer Historiker in preußischen Diensten, der sich zwar intensiv und produktiv mit den Sammlungen der Bibliothek beschäftigte, am Publikumsbetrieb allerdings kaum interessiert war. Dies wurde verschärft durch die Tatsache, dass zusätzlich zu den traditionellen Benutzern wie Staatsbeamten, Juristen etc. auch immer mehr Badegäste in der Bibliothek erschienen, die internationales Flair, aber auch oft unorthodoxe Wünsche ins Haus brachten.
"Die Zahl der Fremden in Wiesbaden, welche in zudringlicher Weise die Bibliothek zu benutzen wünschten und die von den Hotel- und Hausbesitzern zu Ihrem gegenseitigen Vortheile an die Bibliothek gewiesen wurde, mehrte sich mit jedem Jahre, namentlich bestrebten sich jüngere und ältere Damen, den Zutritt zur Bibliothek zu erlangen [...]"
(zit. nach Götting/Leppla, Geschichte der Nassauischen Landesbibliothek, Wiesbaden 1963, S. 155)
Weiterführende Literatur
Für die Zeit ab 1914 liegt noch keine umfassende Darstellung vor. Einzelne Facetten zu Geschichte und Gegenwart behandeln die in der hessischen Bibliographie verzeichneten Veröffentlichungen (vor 2015 / nach 2015)
Literatur zu den Beständen der Landesbibliothek findet sich im entsprechenden Eintrag des Handbuchs der historischen Buchbestände ("Fabian-Handbuch").