Mehr Frauen in Forschung und Führung

Dr. Emmanuel Siregar, Personalvorstand Sanofi-Aventis Deutschland, PD Dr. Astrid Franzke, Prof. Dr. Kira Kastell Vizepräsidentin der University of Applied Sciences Frankfurt, Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Dr. Ulrike Kéré. © Julia Bengeser / Mentoring Hessen

© Mentoring Hessen - Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft.

Gestern startete offiziell Mentoring Hessen, das Verbundprojekt der hessischen Hochschulen, und stellte der Öffentlichkeit das europaweit einmalige Programm zur Förderung weiblicher Talente vor. Die Förderallianz will strukturelle Nachteile ausgleichen, die Karrierechancen für Frauen verbessern und mehr Chancengleichheit für Frauen in Wissenschaft und Wirtschaft herstellen.

Prof. Dr. Joybrato Mukherjee, Präsident der Justus-Liebig-Universität Gießen und Sprecher der Konferenz Hessischer Universitätspräsidien (KHU) betonte: "Es ist uns gelungen, alle Hochschulen eines Bundeslandes an einen Tisch zu bringen und renommierte Kooperationspartner aus der Wirtschaft sowie der außeruniversitären Forschung zu gewinnen, um die Karriereförderung für Frauen noch effektiver und wirkungsvoller zu gestalten. Gemeinsam möchten wir das Ziel einer ausgewogenen Gender-Balance  und geschlechtergerechter Organisationskultur in Wissenschaft und Wirtschaft erreichen. Wir brauchen auch in Hessen mehr Professorinnen und mehr Frauen in Führungspositionen. Das Projekt nimmt in der europäischen Hochschullandschaft eine Vorreiterrolle ein."

Mentoring Hessen bietet eine aufeinander aufbauende Förderstruktur für Studentinnen, Doktorandinnen, Nachwuchswissenschaftlerinnen und den weiblichen Führungskräfte-Nachwuchs. Durch Mentoring, Training und Networking werden junge Frauen in den entscheidenden Übergangsphasen unterstützt, praxisnah auf den Beruf vorbereitet und in ihren Karriereambitionen bestärkt. Für die Zielgruppe der Studentinnen liegt der Schwerpunkt auf den MINT-Fächern, ab der Promotionsphase werden Frauen aller Fachrichtungen gefördert.

Dr. Ulrike Kéré, Geschäftsführerin des Verbundprojektes ist sich sicher: "Mit Mentoring Hessen haben wir ein effektives Förderprogramm für alle Statuspassagen der akademischen Ausbildung aufgesetzt. Wir möchten junge Frauen während des Studiums und der Promotionsphase unterstützen und exzellente Wissenschaftlerinnen auf dem Weg zur Professur begleiten, aber auch Karrierewege außerhalb der Hochschulen aufzeigen – in der Wirtschaft, in außeruniversitärer Forschung und Verwaltung. Dafür ist die enge Kooperation mit renommierten Unternehmen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen von großer Bedeutung."

Unterstützung ist immer noch notwendig: Der Professorinnen-Anteil liegt hessenweit bei 24,3 %. In den MINT-Fächern liegt der Wert sogar deutlich niedriger. So gab das Hessische Statistische Landesamt 2015 in der Fächergruppe der Ingenieurwissenschaften den Anteil an Professorinnen an den hessischen Hochschulen mit 10 % an. In der hessischen Wirtschaft sieht es ähnlich aus. Hier betrug 2016 der Anteil von Frauen in Führungspositionen insgesamt  22,4 % (Bundesdurchschnitt 22,5 %) - in den Vorständen und Aufsichtsräten liegt auch hier der Wert deutlich niedriger.

Mentoring Hessen
Das Förderprogramm Mentoring Hessen ist ein Verbundprojekt der elf hessischen Universitäten und Hochschulen für Angewandte Wissenschaften in Kooperation mit elf Unternehmen, drei Forschungseinrichtungen und einem Ministerium. Es fördert wirkungsvoll und nachhaltig Frauen an den Hochschulen und trägt zu einer ausgewogenen Gender-Balance in Wirtschaft und Wissenschaft bei. Schirmherrin ist die Bundesministerin für Bildung und Forschung, Prof. Dr. Johanna Wanka.

Die Hochschule RheinMain ist seit dem Jahr 2001 beim MentorinnenNetzwerk aktiv und beteiligt sich seit 2004 auch finanziell an dem Programm.

Weitere Informationen zu Mentoring Hessen an der Hochschule RheinMain