ULRIKE STADTMÜLLER
Derzeitige Tätigkeit in der Hochschule |
Professorin für Verfahrenstechnik und Biotechnologie und Prodekanin |
Derzeitiger Fachbereich |
Ingenieurwissenschaften |
Eintritt in die Hochschule RheinMain |
2013 |
Warum haben Sie sich seinerzeit an der Hochschule RheinMain beworben?
Ich arbeite schon seit langen Jahren in der Schnittstelle zwischen der Technik und der Biologie und hier bot sich die Chance, genau dies in einer Professur realisieren zu können. War eine gute Entscheidung!
Rückblickend auf Ihre Anfangszeit an der Hochschule: Was würden Sie heute neuen Beschäftigten mit auf den Weg geben?
Dass Fachbereich und Hochschule mir oft wie eine große Schatztruhe vorkommen, in der es ständig was Neues und Spannendes zu entdecken gibt – es lohnt sich also, neugierig zu bleiben und jede Gelegenheit zur Schatzsuche zu nutzen!
Gibt es Ereignisse, die Sie besonders mit Ihren Kolleg:innen verbinden?
Viele, aber eines war prägend: Noch vor Beginn meiner Tätigkeit hatte ich mich zu einer großen Tagung angemeldet, die ich wegen der neuen Vorlesungen dann nicht wahrnehmen konnte und deswegen auch abgesagt hatte. Davon hatte ich offensichtlich in einem Nebensatz erzählt (ich wusste es hinterher gar nicht mehr), und tagsdrauf bekam ich einen Anruf aus dem Verfahrenstechnik-Labor, dass sie einige Veranstaltungen umgelegt hätten, damit ich nun doch zu dieser Tagung gehen könne. Ich hatte immer tolle Kolleg:innen und habe an allen anderen Unis und Hochschulen gerne gelehrt, aber dass jemand sich ungefragt solche Mühe um mein Wohlergehen macht, fand und finde ich überhaupt nicht selbstverständlich! Ich war unglaublich gerührt und bin natürlich auf die Tagung gefahren – und „meiner Umwelttechnik" treu geblieben. :-)
Was machen Sie im Zusammenhang mit Ihrer Tätigkeit besonders gerne?
Alles – außer Klausuren zu korrigieren, das finde ich jedesmal wieder schrecklich.
Wenn Sie mit jemanden für eine gewisse Zeit den Arbeitsplatz tauschen dürften, welchen Job würden Sie gerne einmal übernehmen?
Mit niemandem – ich habe schon den schönsten Beruf der Welt, und jetzt die Prodekanin dazu – das ist nicht zu toppen!!
Welche Angebote für Beschäftigte (z. B. Hochschulsport, Chor etc.) werden Sie nach Covid-19 (wieder) nutzen und warum?
Den Hochschulsport (nutze ich auch jetzt in der Online-Version, und wenn wir wieder in Präsenz lehren dürfen, freue ich mich wieder auf den Pausenexpress: Sieben Minuten Turnen mit allen zusammen mitten in der Vorlesung – echt immer lustig!! Danach sind immer alle einmal durchgewirbelt, fit und wach, dann läuft wieder alles flott weiter!
Das Achtsamkeitstraining, sofern es der Stundenplan zulässt – ist immer eine kraftgebende Auszeit!
Die Mensa!!! Ganz wichtig! Ich komme zwar immer kaum zum Essen, aber dafür trifft man tausend Leute und kann tausend Dinge „mal eben so" bereden – wunderbar!
Welchen Studiengang würden Sie wählen, wenn Sie hier studieren wollten/könnten und warum?
Schwere Frage. Vermutlich Umwelttechnik oder den Studiengang „Interdisziplinäre Ingenieurwissenschaften" (iING), aber seit ich weiß, dass wir ein Flugzeug haben, vielleicht auch Elektro- und Luftfahrttechnik?! Oder Medizintechnik? Oder was mit den Biogasmotoren im Maschinenbau... Ich kann schon verstehen, warum es nach der Schule so schwer ist, sich für etwas zu entscheiden ... ich war damals froh, dass ich viele Erwachsene fragen konnte, wie deren Berufsalltag aussieht – und dann wusste ich sehr sicher, dass ich Wissenschaftlerin werden wollte.
Haben Sie Hobbys, zu denen Sie von Hochschulangehörigen inspiriert wurden?
Nein, meine Hobbys hatte ich alle auch schon vorher.
50 Jahre Hochschule RheinMain bedeuten für mich…
...einen guten Grund zum Feiern.
Sie reisen ins Jahr 2031 und besuchen die Hochschule RheinMain. Was können Sie nach Ihrer Rückkehr erzählen?
Dass der Rüsselsheimer Campus schön und grün geworden ist, dass inzwischen viel mehr Studentinnen technische Fächer studieren, dass das Studieren mit Kind viel einfacher ist als zu meiner Zeit, dass ich mit Staunen durch das neue E-Gebäude und dessen Forschungslabore gegangen bin und mich an den Klapperbau von früher erinnert habe; dass ich mit Freude die neuen Wohnheime und (ganz wichtig) die vielen neuen Studierendenkneipen in Rüsselsheim gesehen habe und dass die Rüsselsheimer endlich ihr Mainufer entdeckt und aufgehübscht haben. Oder dass die Alumniarbeit inzwischen so schön funktioniert, dass man immer mal alte Bekannte trifft, sei es als Mentor:in oder bei einer Engineering Night und dass ich gerne dorthin zurückkehre.