Als im Jahr 1971 die Fachhochschule Wiesbaden aus den ehemaligen Ingenieurschulen in Geisenheim, Idstein und Rüsselsheim sowie der ehemaligen Werkkunstschule in Wiesbaden gegründet wird, steht ihr zunächst Gründungsrektor Prof. Dr. Helmut Dittrich vor. Nach seinem Studium der Naturwissenschaften in Würzburg, Stuttgart und München erlangte er das Staatsexamen für das höhere Lehramt, es folgte die Promotion zum Dr. rer. nat. an der TH Stuttgart. 1959 kam Prof. Dr. Dittrich als Abteilungsleiter für Mikrobiologie an das staatliche Weinbau-Institut in Freiburg, bevor er 1966 die Leitung des Insituts für Mikrobiologie und Biochemie der Forschungsanstalt Geisenheim übernahm.
Das Amt des Gründungsrektors der Fachhochschule Wiesbaden bekleidete er 1971 und 1972, bevor er in Geisenheim wieder seiner Tätigkeit als Institutsleiter nachging. 1978 bis 1986 stand er der Forschungsanstalt Geisenheim als Direktor vor. In den Jahren 1966 bis 1993 war er zudem Mitglied des Bundesausschusses für Weinforschung des Bundesministeriums für Landwirtschaft und beteiligte sich als Autor und Mitautor an der Entstehung zahlreicher Fachbücher.
Von 1973 bis 1977 wurde Prof. Dr. Manfred Volkmann der erste Rektor der Fachhochschule Wiesbaden. Bereits seit 1968, nach seiner Promotion zum Doktor der Naturwissenschaften an der TH Darmstadt, war der Physiker an der Staatlichen Ingenieursschule Rüsselsheim und späteren Fachhochschule Wiesbaden tätig. 1979 erhielt Prof. Dr. Volkmann dort eine Professur, von März 1983 bis Februar 1985 hatte er zudem die Position des Dekans des Fachbereichs Physikalische Technik inne. Von 1989 bis 1995 übernahm er erneut die Tätigkeit als Fachbereichsdekan an der Fachhochschule Wiesbaden, bevor er 1997 in den Ruhestand trat.
Neben der zwischenzeitlichen Bekleidung des Vorsitzes der Rektorenkonferenz der hessischen Fachhochschulen war Prof. Dr. Volkmann auch politisch engagiert und setzte sich insbesondere für Menschenrechte und soziale Gerechtigkeit ein. Als Fachhochschullehrer blieb er seinen Studierenden insbesondere dank seiner praxisorientierten, durch zahlreiche unterhaltsame Experimente und Demonstrationen untermalten Lehre in Erinnerung.
1977 übernahm Prof. Dr. Konrad Seyffarth als zweiter Rektor der Fachhochschule Wiesbaden das Amt von Prof. Dr. Manfred Volkmann. 1936 in Nürnberg geboren, verschlug es ihn nach Ende seiner Schulzeit 1954 nach München, wo er Physik studierte. 1965 schloss er sein Studium mit einer Dissertation in physikalischer Chemie ab. Anschließend wirkte er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität München sowie der Southern Illinois University in den USA.
1971 kam er als Dozent für Physik an die Hessische Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau der Ingenieurschule in Geisenheim. Mit der Gründung der Fachhochschule Wiesbaden wurde er dort im August 1971 Fachhochschullehrer für Physik, Physikalische Chemie und Technologie des Umweltschutzes. In den Jahren 1972 bis 1974 übernahm er die Leitung des Fachbereichs Mathematik, Naturwissenschaften und Datenverarbeitung. Unterbrochen durch seine Amtszeit als Rektor zwischen 1977 und 1981 war Prof. Dr. Seyffarth anschließend bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 als Professor für Physik an der FH Wiesbaden tätig.
Vom 1. April 1981 bis zum 31. März 1985 hatte Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Courtin das Amt des Rektors der Fachhochschule Wiesbaden inne. Dort wirkte er auch als Professor für Elektrische Energietechnik. Prof. Courtin wurde 1931 in Berlin geboren. Nach einem Studium der Elektrotechnik an der TH Darmstadt war er acht Jahre lang als Entwicklungsingenieur bei AEG tätig. 1965 kam er als Lehrkraft an die Ingenieurschule in Rüsselsheim und wirkte dort aktiv an der Planung und Einrichtung des Labors für elektrische Anlagen mit.
In der Übergangszeit zur Fachhochschule Wiesbaden engagierte er sich zudem in der verstärkten Selbstverwaltung der Hochschule, insbesondere in der Ausarbeitung neuer Studien- und Prüfungsordnungen. Er war Mitglied des zweiten und vierten Konvents der Hochschule, die die erste Grundordnung und Stellungnahme der Fachhochschule Wiesbaden zu den Entwürfen der Hessischen Hochschulgesetze verabschiedeten. 1978 und 1979 war er Dekan des Fachbereichs Elektrotechnik, Mitglied des Lehr- und Studienausschusses sowie Mitglied der Ratskommission Weiterbildung und Studienberatung.
1985 begann Prof. Dr. Clemens Klockner seine Amtszeit als Rektor und später als Präsident der Fachhochschule Wiesbaden. Unter allen Präsidenten der Hochschule sollte er dieses Amt am längsten innehaben – 23 Jahre lang bis zum Ende des Jahres 2008. Prof. Dr. Klockner, Soziologe und Politologe, trieb den Ausbau der Hochschule während seiner Amtszeit maßgeblich voran, die Zahl der Studierenden verdoppelte sich in dieser Zeit auf etwa 9.000. Er führte neue Studiengänge wie Medienwirtschaft, Internationales Wirtschaftsingenieurwesen, Medieninformatik oder Versicherungsmanagement ein und begleitete die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem.
Zudem war er von 1994 bis 2000 Vizepräsident und Sprecher der Fachhochschulen in der Hochschulrektorenkonferenz und zwischen 2001 und 2007 Mitglied im Wissenschaftsrat. 2008 erhielt er das Bundesverdienstkreuz erster Klasse und regte kurz vor der Übergabe des Amtes als Hochschulpräsident die Umbenennung der Hochschule an, die 2009 unter seinem Nachfolger vollzogen werden würde.
Von 2009 bis Ende 2020 übernahm Prof. Dr. Detlev Reymann das Amt des Präsidenten der Hochschule, die in seinem ersten Amtsjahr in "Hochschule RheinMain" umbenannt wurde. Bereits seit 1994 war der promovierte Gartenbauwissenschaftler an der Hochschule tätig und aktiv an ihrer Entwicklung beteiligt. Ab 1995 war er Mitglied des Rates und später des Senats der Fachhochschule Wiesbaden, war als Dekan und Studiendekan des ehemaligen Fachbereichs Gartenbau und Landschaftsarchitektur tätig und engagierte sich in zahlreichen Gremien. 2005 übernahm er die Studiengangsleitung des Studiengangs Gartenbau am Fachbereich Geisenheim.
Während seiner Amtszeit wuchs die Anzahl der Studierenden in den fünfstelligen Bereich auf mittlerweile knapp 14.000 an, zudem begleitete er maßgebliche Umstrukturierungen zu den heutigen fünf Fachbereichen der Hochschule sowie die Gründung profilbildender Forschungsschwerpunkte und Promotionszentren. Neben seinem Engagement an der Hochschule RheinMain war Prof. Dr. Reymann als Vizepräsident und Präsident der Deutschen Gartenbauwissenschaftlichen Gesellschaft tätig und ist seit 2010 Mitglied des Vorstands des Zentrums für Wissenschaftsmanagement e. V. Speyer sowie seit 2013 Mitglied des Sprecherrats der Gruppe der Fachhochschulen in der Hochschulrektorenkonferenz.
Prof. Dr. Eva Waller leitet die Hochschule RheinMain seit dem 1. Januar 2021. Zuvor war sie seit 2005 an der Hochschule Bochum als Professorin für Wirtschaftsrecht am Fachbereich Wirtschaft beschäftigt. Dort wurde sie bereits 2006 Studiengangskoordinatorin des deutsch-spanischen Bachelor of Business Administration, 2008 bis 2010 Prodekanin und danach Dekanin. Seit 2016 übernahm sie als Vizepräsidentin das Ressort "Studium, Lehre und Internationales".
Die gebürtige Krefelderin studierte nach dem Abitur Rechtswissenschaften an den Universitäten Bayreuth und Göttingen. In der Zeit zwischen den beiden juristischen Staatsexamina nahm sie am Joint European Master of Public Administration Program der Universitäten Speyer, Leiden und Rotterdam teil. Während ihrer wissenschaftlichen Mitarbeit am Lehrstuhl für Öffentliches Recht und Öffentliches Wirtschaftsrecht der TU Chemnitz promovierte sie bei Prof. Dr. Ludwig Gramlich über das internationale Recht des geregelten Vergabewesens. Bei der RKW Sachsen GmbH in Dresden verantwortete sie im Anschluss bis 2005 den Bereich "Assistenz der Geschäftsführung, Personal und Recht".