Forschungsprojekt Fachwerk_2.0
In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Forschungsprojekt Fachwerk 2.0, welches gemeinsam mit der BTU Cottbus, dem Freilichtmuseum Hessenpark sowie dem Labor für Bauforschung und dem Labor für Holzbau der HSRM durchgeführt wird, liegt ein Forschungsschwerpunkt auf der wissenschaftlichen Untersuchung der - oftmals schadensträchtigen - Schlagregenaufnahme in den Fugen zwischen dem Holzgerüst und den Gefachen.
Hierzu wurden in den letzten Monaten Prüfstände im Freilichtmuseum Hessenpark errichtet. Der Aufbau erfolgte durch das Team des Labors für Holzbau der HSRM sowie studentische Hilfskräfte weitgehend in Eigenleistung: vom Ausheben der Fundamente über die Betonarbeiten, den Abbund des Holzes, das Erstellen der Testgebäude bis hin zur Installation der Messtechnik.
Die Prüfstände sind mit verschiedenen Varianten von Ausfachungen, Holzarten und konstruktiven Ausbildungen der Fugen ausgestattet. Die Orientierung der Fassadenflächen in alle vier Himmelsrichtung und die Erfassung der jeweils auftreffenden Schlagregenmenge ermöglicht ergänzend eine Betrachtung entsprechend der Bauteilausrichtung. Ziel ist, die verschiedenen Varianten und Expositionen messtechnisch zu erfassen, qualitativ zu bewerten und die Regenaufnahme in der Fuge mit bauphysikalischen Berechnungsprogrammen zu simulieren.
Der beschriebene Forschungsschwerpunkt „Experimentelle Untersuchung der Fuge zwischen Gefach und Holz“ wird federführend von Ulrich Arnold, wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Arbeitsgruppe „Werkstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen im Bauwesen unter Leitung von Dr.-Ing. Oliver Bletz-Mühldorfer, bearbeitet. Er wird die Forschungsergebnisse in sein Promotionsvorhaben einfließen lassen. Als Referent konnte hierzu Prof. Dr. Jürgen Graf von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität in Kaiserslautern gewonnen werden. Das Korreferat wird seitens der HSRM von Prof. Dr.-Ing. Christoph Duppel übernommen.