Mobilitätsmanagement

Mobilität im Wandel: Die Rolle des Autos im Alltag

Sprache drückt auch im Verkehr Hierarchien aus, Bild: Volker Blees

Die Vortragsreihe „Mobilität im Wandel“ widmete sich in ihrer 28. Ausgabe dem Thema, wie das Auto den Alltag prägt und unsere Identitäten formt. Prof. Dr.-Ing. Volker Blees von der Hochschule RheinMain begrüßte die Teilnehmer:innen zur Online-Veranstaltung, bei der Prof. Dr. Joachim Scheiner von der TU Dortmund und Dr. Dirk von Schneidemesser vom Forschungsinstitut RIFS am Helmholtz Zentrum Potsdam referierten. Ebenfalls zu Gast war Wito Harmuth vom VCD Hessen als Kooperationspartner der Veranstaltung.

Das Auto als Lebensbegleiter: Mobilitätsbiographien im Fokus

Prof. Dr. Joachim Scheiner von der TU Dortmund präsentierte im ersten Teil der Veranstaltung das Thema Mobilitätsbiographien. Dabei wird untersucht, welche Verkehrsmittel genutzt werden, wie sich das Nutzungsverhalten verändert und welche Ressourcen zur Verfügung stehen. Biografische Schlüsselereignisse spielen hierbei eine wichtige Rolle. Die Forschung zeigt, dass Stress ein entscheidender Faktor in der Mobilität ist. Des Weiteren wurden Routinen als Widerstand gegen Veränderungen identifiziert, da das Auto als Normalität im Alltag verankert ist. Die Bedeutungsebenen des Autos könnten sich durch die Antriebswende zu Elektro-Fahrzeugen verändern, wobei zusätzliche Narrative wie moralische Überlegenheit hinzukommen könnten.

Festgefahren - Das Auto im täglichen Sprachgebrauch

Dr. Dirk von Schneidemesser vom Forschungsinstitut RIFS am Helmholtz Zentrum Potsdam thematisierte in seinem Vortrag die Verankerung des Autos in unserem Denken und in der Sprache. Er zeigte auf, wie sich die Bedeutung des Begriffs „Straße“ im Laufe der Zeit gewandelt hat und wie dies unsere Sprache beeinflusst. Weiterhin präsentierte er erste Untersuchungsergebnisse zur Berichterstattung von Verkehrsunfällen, die aufzeigten, dass die Sprache in den Medien die Mobilitätswende nicht immer fördert. Abschließend motivierte er die Teilnehmer:innen dazu, ihren Sprachgebrauch zu reflektieren und experimentell zu verändern, z.B. von Verkehrsgewalt statt Unfall zu sprechen.