Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen

Partizipative Lösungen für nachhaltige Stadtentwicklung

Der Entwurf "Carlo euer Raum" beschreibt das Konzept eines Beteiligungsverfahrens zur Zwischennutzung. Unterschiedliche Werkstattformate dienen dazu, Veranstaltungen und Nutzungsideen zu finden. Durch eine App sollen Austausch und Unterstützungen für die Entwicklung von Ideen vor Ort im digitalen organisiert werden. (Projekt von Studierenden der HS Geisenheim Landschaftsarchitektur)

"Carls Wohnzimmer" ist das Konzept einer Studierendengruppe der Hochschule Geisenheim. Ein offener Beteiligungscontainer als Begegnungsort soll Wohnzimmeratmosphäre auf dem Gelände der ehm. Carl von Ossietzky - Schule ausstrahlen. Über Zukunftswerkstätten und Diskussionsabenden soll eine Gestaltung des Containers und der Fläche um den Container gelingen.

Das Konzept "Klarenkiste" zeigt die Containernutzung als Werkzeugkasten für die Durchführung von Beteiligungswerkstätten und der Realisierung erster baulicher Maßnahmen auf, die eine andere Form der Nutzung des Geländes und eine neue Identifikation mit dem Ort ermöglichen soll. Die Klarenkiste kann ab Beginn der Realisierungsphase des städtebaulichen Entwurfs im Stadtteil weiter wandern. Ziel ist die Gründung eines Vereins, der sich dauerhaft um die Organisation und Verwaltung des Containers und der Belebung der Umgebung kümmert. (Studierende HSRM UMSB)

Die Studierenden des Studiengangs Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen (UMSB) und der Landschaftsarchitektur der Hochschule Geisenheim setzten sich im Verlauf des Semesters in Teams mit verschiedenen Planungsmethoden, Methoden der Planungskommunikation und Beteiligungsprozessen auseinander. Sie erarbeiteten und erporobten Methoden und Werkzeuge, um später einen Beteiligungsprozess zu entwickeln, der in Form einer Roadmap für einen konkreten Planungsraum umgesetzt werden soll.
Die Abschlussarbeiten konzentrierten sich auf den Experimentierraum CvO, die Fläche südlich der Ernst-von-Harnack-Straße im Stadtteil Wiesbaden-Klarenthal. Dort läuft bereits ein städtebauliches Wettbewerbsverfahren mit integrierter Beteiligung zur Entwicklung eines lebendigen Quartiers. Die Strategien sollen in diesem Experimentierraum direkt umgesetzt und evaluiert werden, um neue Konzepte zu den Themen nachhaltiger Stadtentwicklung zu entwickeln und mit der breiten Öffentlichkeit zu diskutieren.
Bei einer Ortsbegehung konnten die Studierenden der planenden Disziplinen beider Studiengänge durch die Brille der Kolleginnen der sozialen Arbeit Sabine Betz und Heidi Meisberger einen guten Eindruck über die soziokulturellen Begebenheit im Stadtteil und vor Ort sowie über die bereits gelaufenen Anstrengungen im Beteiligungsprozess und der temporären Nutzung der Flächen gewinnen. Zudem wurde der anhaltende Vandalismus als gelebte Raumpraxis auf dem Gelände und die dadurch entstehenden Hemmnisse für weiteres Engagement vor Ort thematisiert.
Die interdisziplinäre Zusammenarbeit von Freiraumentwicklung, Stadtplanung und lokaler sozialer Arbeit führte zu Beteiligungskonzepten, die sowohl niederschwellige gestalterische Ansätze als auch prozessuale Beteiligungsformen umfassten. Ziel war es, eine temporäre Nutzung des Geländes bis zum Baubeginn zu ermöglichen und potenzielle Nutzer zur Identifikation mit dem Gelände durch gezielte Ansprache und aktives Engagement vor Ort zu motivieren.
Die Ergebnisse der Abschlussarbeiten wurden den Gästen in Präsentationen mit Beamer sowie in einem Gallery-Walk auf DinA0-Plakaten vorgestellt. Neben Vertreterinnen des Volksbildungswerks und des Stadtteilzentrums nahmen auch Vertreterinnen des KiEZ (Kinder-Eltern-Zentrum) sowie der GWW (Wiesbadener Wohnbaugesellschaft) an der Veranstaltung teil.