AKTIV & SELBSTSTÄNDIG UNTERWEGS – MOBILITÄTSBEDÜRFNISSE JUGENDLICHER MÄDCHEN

Forschungsprojekt

Aktiv & Selbstständig Unterwegs – Mobilitätsbedürfnisse jugendlicher Mädchen

Gruppe / Abteilung / Labor

Fachgruppe Mobilitätsmanagement

Leitung

Prof. Dr.-Ing. Martina Lohmeier

Beteiligte

Annika Heinzelmann

Projektpartner

-

Forschungsart

Antragsforschung

Erstes Projekt oder Folgeprojekt

Folgeprojekt

Laufzeit

01.09.2022 - 31.08.2023

Finanzierende Institution oder Auftraggeber

Forschungsschwerpunkt Frauen und Geschlechterforschung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst

Forschungsschwerpunkte

Nutzung aktiver Mobilitätsformen, Mobilitätspräferenzen und -bedürfnisse jugendlicher Mädchen in verschiedenen Raumtypologien

Veröffentlichungsform

-

Projektbeschreibung

Wissenschaftliche Studien und bundesweite Erhebungen zeigen, dass Unterschiede in der Verkehrsnachfrage und den Mobilitätsvoraussetzungen, z.B. hinsichtlich Wegezwecke und -länge, Besitz von Verkehrsmitteln und deren Nutzung, zwischen den Geschlechtern bestehen. Eigenständige, aktive Mobilitätsformen, wie den Fuß- und Radverkehr, nutzen Jungen in Hessen auf 50 % ihrer Wege, Mädchen hingegen nur auf 36 % der Wege. Während ähnlich viele Mädchen wie Jungen zu Fuß gehen, entsteht diese Differenz durch die unterschiedliche Nutzung des Fahrrads.

Hinzu kommt, dass Bedürfnisse von Gendergruppen, zu denen beispielsweise auch jugendliche Mädchen gehören, in Verkehrsplanungsprozessen stark unterrepräsentiert sind. Das Forschungsprojekt knüpft hier an eine Vorstudie an, die die Fahrradnutzung jugendlicher Mädchen an einem Stadtteilzentrum in Wiesbaden näher betrachtet hat.

Das Projekt soll zu einem besseren Verständnis der Mobilitätspraktiken Jugendlicher, insbesondere aus genderkritischer Perspektive, in verschiedenen Raumtypologien, z.B. einem hochverdichteten Ballungsraum und einer peripheren ländlichen Region, beitragen. Gemeinsam mit den Jugendlichen werden dafür deren Mobilitätsbedürfnisse erarbeitet und daraus Handlungserfordernisse zur Förderung eigenständiger, aktiver Mobilität abgeleitet.

Der Ablauf ist in vier Arbeitspakete unterteilt. Zunächst wird eine Grundlagenrecherche durchgeführt, die den Einfluss des Geschlechts und des jeweiligen Raumtyps auf das Verkehrsverhalten Jugendlicher betrachtet. Basierend auf dieser Analyse wird ein Projekttag zu eigenständiger, aktiver Mobilität konzipiert, der an vier Schulen in unterschiedlichen Raumtypen, wie einer metropolen Stadtregion und einer peripheren ländlichen Region durchgeführt werden soll. Der Projekttag beinhaltet das Ausfüllen eines Fragebogens, Fokusgruppengespräche, eine gemeinsame Begehung des Schulumfelds mit anschließender Reflexion und einen Workshop zu Handlungsfeldern und möglichen Interventionen zur Förderung eigenständiger, aktiver Mobilität.

Abschließend soll ein Feedbackgespräch mit den teilnehmenden Schulen stattfinden, um Potenziale und Defizite des Projekts zu identifizieren und, für weitere Projekte, anpassen zu können.

Für weitere Informationen: mobilitaetsmanagement(at)hs-rm.de