BESCHREIBUNG IMMOBILIENMANAGEMENT

Immobilienmanagement (Bachelor of Engineering)

Der Studiengang Immobilienmanagement (B.Eng.) startete zum Wintersemester 2013|14 an der Hochschule RheinMain im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen. Der Studiengang richtet sich an Studierende, die in der Verwaltung und der Entwicklungen von Immobilienprojekten arbeiten wollen. Zukünftige Arbeitgeber können Banken, Versicherungen, Fonds, Projektentwicklungsgesellschaften und Immobilienverwaltungsgesellschaften sein. Weiterhin ist das mögliche spätere Tätigkeitsspektrum die Arbeit bei Wirtschaftsprüfungsgesellschaften und Bauunternehmen.

Flyer Studiengang Immobilienmanagement (PDF 2,4 MB)

Interview zum Studiengang Immobilienmanagement

Moderator Alexander Rackwitz vom Hochschulradio „Echt!“ interviewte Prof. Dr. Bernhard Griebel vom Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen zum neuen Studiengang Immobilienmanagement.

Rackwitz: Sie sind ja gleichzeitig Professor im Studiengang Bauingenieurwesen. Soweit ich weiß, mit dem Lehrgebiet Baubetrieb und Bauorganisation?

Griebel: Das ist richtig. Der Studiengang Bauingenieurwesen ist aufgeteilt in die rein konstruktiven Fächer, in denen man lernt, wie Gebäude konstruiert werden müssen, damit sie standsicher sind, und in den Bereich, der sich mit der Organisation der Baustelle beschäftigt. Wie funktioniert das, dass die richtigen Kräne dastehen, dass die Baustelle geordnet abläuft, und auch mit dem Baurecht.

Rackwitz: Das sind ja ganz aktuelle Fragen, wir müssen nur mal auf die ganzen Großprojekte in Deutschland schauen…

Griebel: Ja, ich hoffe, dass da keiner unserer Absolventinnen und Absolventen in verantwortlicher Position ist, sonst hätten wir irgendetwas im Studiengang falsch gemacht. (lacht)

Rackwitz: Der neue Studiengang Immobilienmanagement wird nun auch im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen angesiedelt sein. Wo knüpft der neue Studiengang Immobilienmanagement an die bestehenden Studiengänge des Fachbereichs an?

Griebel: Der Studiengang Immobilienmanagement ergänzt das Angebot des Fachbereichs sehr gut, weil er Themen aus den bestehenden Studiengängen aufgreift, kombiniert und erweitert zu der Frage: wie funktioniert denn eigentlich eine Immobilie? Die bisherigen Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen beschäftigen sich mit der Errichtung eines Gebäudes. Das Studium endet sozusagen mit der Übergabe und dem Einzug eines Gebäudenutzers. Wir wollen mit dem neuen Studiengang den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie abbilden. Das beginnt mit der Überlegung „Wo baue ich überhaupt?“ Einkaufszentren und Möbelhäuser stehen nicht zufällig an einer Stelle, sondern die Standorte sind sehr bedacht gewählt. Außerdem geht es im Studium um all das, was wir wahrnehmen, wenn wir eine Immobilie nutzen. Wie wird die so betrieben, dass es darin sauber ist, dass es im Winter warm und im Sommer kühl ist?

Rackwitz: Geht das bis zum Lebensende der Gebäude?

Griebel: Ja, das geht bis zum Abriss. Oder – das sieht man heute im Rhein-Main-Gebiet sehr viel – alte Gebäude werden entkernt, energetisch saniert und einer neuen Nutzung zugeführt.

Rackwitz: Nennen Sie doch bitte mal drei Beispiele für konkrete Lehrveranstaltungen oder Module. Was erwartet die Studierenden des Immobilienmanagements ganz konkret?

Griebel: Wir wollen Generalisten ausbilden, die die Bereiche Betriebswirtschaft der Immobilie, Recht der Immobilie, Bauen der Immobilie und Betrieb der Immobilie beherrscht. Wir beschäftigen uns also damit, wie Verträge zum Kauf und Verkauf einer Immobilie geschlossen werden, wie entschieden werden kann, ob das Betreiben einer Immobilie wirtschaftlich ist, nach welchen Kriterien Investoren sich für oder gegen eine Beteiligung entscheiden. All das kann weder ein reiner Architekt, noch ein reiner Bauingenieur, noch ein reiner Jurist. Die Verzahnung ist das Entscheidende.

Rackwitz: Welche Berufsaussichten haben Absolventinnen und Absolventen nach dem sechssemestrigen Bachelorstudiengang?

Griebel: Das fängt in der ganz normalen Verwaltung einer Wohnungsbaugesellschaft an, geht über Banken und Versicherungen, die Immobilienbestände haben, über Landesbehörden, die zahlreiche Gebäude betreiben müssen, bis hin zu Projektentwicklern, die sich damit beschäftigen, an welchen Standorten welche Gebäude gebaut werden sollen, um dadurch attraktive Investitionen anbieten zu können.

Rackwitz: Was ist das Außergewöhnliche an dem Studiengang der Hochschule RheinMain?

Griebel: Bisher findet man in diesem Bereich fast nur Aufbaustudiengänge, also Masterstudiengänge. Wir wollen ganz gezielt mit einem Bachelorstudiengang „von unten“ anfangen, so dass man direkt starten kann.

Rackwitz: Was sollten Interessenten mitbringen?

Griebel: Wir brauchen Teamplayer, weil Verzahnung eine große Rolle spielt. Der Immobilienmanager muss zahlreiche andere Fachdisziplinen führen und braucht Verständnis für sie, muss verstehen, wie sie ticken. Ganz ohne Spaß an Technik geht es auch nicht, und vor juristischen Fragestellungen darf man keine Angst haben.

Rackwitz: Was entgegnen Sie jemandem, der es als Risiko sieht, einen neuen Studiengang zu studieren. Dieser laufe sicherlich noch nicht rund, müsse sich erst einspielen.

Griebel: Wir haben den Studiengang bewusst nicht aus dem Elfenbeinturm der Hochschule heraus entworfen, sondern haben ihn gemeinsam mit Vertretern aus der Industrie entwickelt. Dafür ist das Rhein-Main-Gebiet als Standort der großen deutschen Immobiliengesellschaften prädestiniert. Die Kontakte zu den entsprechenden Unternehmen spiegeln sich auch in Lehrveranstaltungen wieder. Mit der Verzahnung der unterschiedlichen Themenbereiche hat der Studiengang der Hochschule RheinMain ein Alleinstellungsmerkmal in der Region.