Vernissage Innenarchitektur
Gestern Abend eröffnete die Ausstellung der Absolvent:innen des Studiengangs Innenarchitektur; ausgestellt wurden Bachelor- und Masterarbeiten des Sommersemesters 2023. In drei Räumen am Campus Unter den Eichen der Hochschule RheinMain (HSRM) wurden Modelle inklusive Pläne und Beschreibungen der Entwürfe gezeigt.
Aufgabenstellung der Bachelorthesis war es einen Circular Hub zu entwerfen, erklärte die betreuende Professorin Kay Fingerle, Professorin für Raum und Inszenierung im Fachbereich Design Informatik Medien. Dieser Circular Hub hat die allgemeine Idee, eine Austauschstätte für nachhaltige Gründungen der HSRM zu sein. Die alten Kopierwerke auf dem Campus Unter den Eichen, die schon seit geraumer Zeit leer stehen, dienten dabei als Ort der Neugestaltung. Die Studierenden entwarfen in ihren Arbeiten einen nachhaltigen, ressourcenschonenden Bau, der als offener Raum für nachhaltige Gründungen steht.
Die besten Arbeiten zum Circular Hub
Zur Eröffnung der Ausstellung, die heute noch von Interessierten besucht werden kann, wurden die drei besten Bachelorarbeiten präsentiert. Elen Wall stellte ihren Circular Hub „Ein offener Schwellenraum für nachhaltige Gründungen“ vor. Sie gestaltete die alten Kopierwerke im Sinne der Kreislaufwirtschaft zu einem Treffpunkt für Gründer:innen um, indem zum Beispiel der verlegte Boden geliehen sei und aus Kunststoff bestehe. Dieser Kunststoff könne immer wieder recycelt werden, da er beliebig oft eingeschmolzen werden kann. Außerdem dienen Kisten aus Holz und Kissen aus dem nachhaltigen Material Filz als flexibel nutzbare Sitz- und Arbeitsflächen, da diese frei variable stapel- und steckbar seien. Alte Innenhoftore aus Eichenholz dienen bei dem Entwurf als Raumtrenner: „Die alten Tore passen also sehr gut zu dem Standort Campus Unter den Eichen, wie ich finde“, sagte die Absolventin Elen Wall.
Aileen-Christin Mack setzte in ihrer Arbeit „INBOX – die wandelbare Mietbox“ auf ein ähnliches System. Aus Kiefernsperrholz bestehende Boxen, die minimalistisch und wandelbar seien, fungieren als Kernelement des Circular Hubs. Sie können als Tisch, Arbeitsplatz, Schrank, Raumtrenner und Regalsystem verwendet werden. Im Innenhof des Circular Hubs haben diese sogar als Hochbeet eine Verwendung.
Die dritte Bachelorarbeit „mushroom“ beschäftigte sich weniger mit dem zirkulären Bauen, also dem Verwerten von Gebäudebestand und vorhandenen Materialien, als vielmehr mit dem Bauen aus neuen Materialien. Sophia Schygulla recherchierte intensiv über den nachwachsenden Rohstoff Myzelium, einem Material, das aus den Wurzeln von Pilzen gewonnen wird und zu 100 Prozent abbaubar sei. „Es hat sehr viele Vorteile zu bieten und ist, neben seiner Nachhaltigkeit, wetter- und feuerbeständig sowie lokal produzierbar und formbar“, erklärte Sophia Schygulla in ihrer Präsentation.
Radio Fabula
Im dritten Raum der Ausstellung wurde das Projekt der Masterarbeit von Felix Spittka gezeigt. Er entwickelte einen Entwurf, der den Bestand der „Zentralkokerei Alma“ in Gelsenkirchen umfasst, einen Ort aus seiner Heimat. Dort soll der Ort „Radio Fabula“ entstehen, der Hörspiele von der Produktion über den Verkauf bis zur Rezeption erfahrbar mache. Das Herzstück des Ortes ist der Hörsaal, in dem Hörspiele audiovisuell für Besucher:innen inszeniert werden. „Meiner Leidenschaft des Hörspiels soll somit ein Raum gegeben werden, der Aufmerksamkeit schafft für das komplexe Kulturgut des Hörspiels, das oft als Kinder- und Jugendunterhaltung verkannt wird“, erzählte Felix Spittka.