Bikesharing trotzt Corona
Moderate Nachfragerückgänge während des Lockdown und deutliches Wachstum danach – das ist das vorläufige Fazit der Fahrradvermietsysteme in sieben Städten und Regionen bundesweit. Diese und weitere aktuelle Informationen vermittelten gestern Verteterinnen und Vertreter von Mobilitätsdienstleistern aus Dresden, Köln, Mainz, München, Nürnberg sowie der Region Rhein-Neckar bei der hybriden Fachveranstaltung „Corona, Digitalisierung und die Mobility-Sharing-Welt: Bestandsaufnahme und Ausblick“ an der Hochschule RheinMain. Neben 15 Fachpersonen vor Ort konnten über 100 Angemeldete per Videoübertragung den Kurzreferaten und der Diskussion unter Moderation von Prof. Dr. Volker Blees, Professor für Verkehrswesen im Studiengang Mobilitätsmanagement, folgen.
Neben den Corona-Auswirkungen standen die künftige Entwicklung von Bikesharing und hier insbesondere die Digitalisierung im Mittelpunkt der Veranstaltung. Kundinnen und Kunden der bislang vor allem in Großstädten angebotenen Mieträder können sich auf eine wachsende Stationsdichte, eine nahtlose Integration in den öffentlichen Verkehr sowie zusätzliche Vermietangebote der Boom-Verkehrsmittel Pedelec und Lastenfahrrad freuen. Aber auch im suburbanen Raum wie in der Region um Köln und Bonn sind erfolgreich Bikesharing-Angebote am Start, die auf die besonderen Anforderungen außerhalb der Stadtkerne zugeschnitten sind.
Einsatz von Open Data
Als interdisziplinären Input weckte der Informatiker Stefan Kaufmann, zugeschaltet aus Ulm, Neugier und Interesse an den Möglichkeiten und Chancen von Open Data im Verkehr, also von offenen, frei nutzbaren und weiterverarbeitbaren verkehrsbezogenen Daten. Anhand von Praxisbeispielen aus den USA, Finnland und anderen Ländern illustrierte er die Vorteile für Kommunen und Verkehrsteilnehmende gegenüber gängigen zentralen Plattformlösungen großer Anbieter. In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass zu diesem Themenfeld noch großer Informationsbedarf besteht.
Das Online-Seminar bildete einen corona-bedingten Ersatz für die Bikesharing-Konferenz, die im Zwei-Jahres-Rhythmus von der Hochschule RheinMain gemeinsam mit der „Kommunalen Austauschrunde Fahrradvermietsysteme“ ausgerichtet wird. Es ist Teil des Transfer-Projekts IMPACT RheinMain, das vom Bundesministerium für Bildung für Bildung und Forschung gefördert wird, sowie der „Roadshow Radverkehr“, einer Online-Seminar-Reihe der sieben vom Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur mit einer Radverkehrs-Stiftungsprofessur geförderten Hochschulen.
Die Präsentationen und eine Aufzeichnung der Live-Veranstaltung stehen allen interessierten im Youtube-Kanal der Hochschule zur Verfügung.