Girls’Day am Fachbereich Ingenieurwissenschaften

„Am besten ist das Studium zu schaffen, wenn man sich möglichst früh mit anderen Studierenden zusammen tut“, erklärt die Maschinenbaustudentin Feven Asifaw den 26 Mädchen, die sich für den Girls’Day am Rüsselsheimer Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Hochschule RheinMain angemeldet hatten. Sie berichtet von ihren Lerngruppen, die sie durch ihr Studium bisher begleitet haben.

Das Gespräch mit Studentinnen organisierte und moderierte die Zentrale Studienberatung für die Teilnehmerinnen des Girls’Days, um den Schülerinnen aus erster Hand Einblicke ins Studium zu ermöglichen. Die Mädchen hatten zuvor in einem Labor ein elektronisches Spiel gebaut, Mikroorganismen unter dem Mikroskop erforscht oder Einblicke in die Welt des Maschinenbaus gewonnen. „Das ist echt cool, dabei habe ich mich in der Schule bisher für den Bereich gar nicht so interessiert“, gibt die 14-jährige Tülay zu. „Ich bin wirklich froh, hier teilzunehmen.“

„Ein Studium ist ein ganz anderes Konzept als Schule“, sagt Feven Asifaw. „Man muss verstehen, dass man selbst zuständig und verantwortlich ist. Da kann es schon mal vorkommen, dass einem die Selbstdisziplin einen Strich durch die Rechnung macht.“

Yvonne Eppel, die sich gerade in der Abschlussphase ihres Studiums befindet und ihre Bachelorarbeit im Verfahrenstechniklabor der Hochschule vorbereitet, sieht das ähnlich: „Zusammen arbeitet man viel effizienter und lernt selbst noch dabei.“ Sie hat sich für die Umwelttechnik entschieden, da sie aktiv dazu beitragen möchte, Verfahren zu entwickeln, die die Umweltbelastung deutlich verringern. „Mein Wunsch ist, dass in Zukunft weniger Müll produziert und die Atmosphäre weniger belastet wird“, sagt die angehende Ingenieurin. Auch daran, dass die Meere sich von der Verschmutzung erholen können und Wälder wieder aufgeforstet werden können, ist ihr sehr gelegen. Sie wünscht sich, dass jeder und jede ohne großen Aufwand viel dazu beitragen kann. „Es ist eigentlich so einfach, unabhängig von den konventionellen Energieerzeugern zu werden.“ Spannend findet sie auch die hohe ethische Verantwortung als Ingenieurin bei der Entwicklung neuer Technologien. Die Frage, ob man diese auch zum Nachteil der Gesellschaft und der Natur missbrauchen kann, ist für sie wichtig, ins Bewusstsein zu rücken.

Auch Senko Brostmeyer, die Elektrotechnik mit der Vertiefung Mobilität studiert, versteht es, die Mädchen für ihr eigenes technisches Interesse zu begeistern. „Die Fahrzeuge haben immer mehr Elektronik und wir beschäftigen uns im Studium zum Beispiel mit der Programmierung, wenn es ums automatische Abbremsen geht oder ums Einparken. Das ist wirklich spannend und alles was man lernt, hat einfach einen roten Faden.“ Auch wenn in der Schule Mathematik und Physik, die für ein ingenieurwissenschaftliches Studium unabdingbar sind, nicht zu den Lieblingsfächern gehörten, macht die Materie im Studium durchaus Spaß. Besonders wichtig, und darin sind sich die Studentinnen einig, ist ein naturwissenschaftliches Interesse und mindestens genauso wichtig die Motivation, die Technik verstehen zu wollen.