Ist das Müll oder kann das weg?

Die Anlehnung an die Frage nach der „Kunst“ ist durchaus berechtigt, wenn man die dritte Kinderuni-Veranstaltung in diesem Wintersemester unter dem Titel  „Alles Müll oder was?“ von Prof. Dr. Janin Schneider am Samstag, den 14. Januar verfolgt. Ging es doch auch um die zentrale Frage, wieviel Wert(stoff) noch in dem steckt, was wir täglich und auch meist ganz achtlos hinter uns lassen. Gebannt und konzentriert wie ihre acht Studierenden des Master-Studiengangs „Umweltmanagement und Stadtplanung in Ballungsräumen“ lauschten ihrer Vorlesung knapp 70 Kinder im Alter zwischen 8 und 12 Jahren den Erklärungen und Fragen zu Müll, den darin zu findenden Wertstoffen und deren Wiederverwendbarkeit. Sehr anschaulich wurde dabei eruiert, was man morgens beim Frühstück schon an Abfall fabriziert, der im Vorlesungssaal im wahrsten Sinne des Wortes „weggeschmissen“ wurde, bevor es dann ans Müll-Trennen, „Wertstoff“-finden und -bewerten ging.
Neben vielen Infos in sehr anschaulich animierten Folien und Video-Clips zu weiteren Themen wie „Mehrwert durch Mehrweg“ und Ressourcenschonung wusste auch das jugendliche Publikum viel aus dem eigenen Mülltrenn- und Konsumverhalten zu berichten, was hin und wieder auch die Professorin nicht unkommentiert lassen konnte, bzw. auch für den ein oder anderen Schmunzler im dazu geschalteten Elternhörsaal sorgte.
Nachdem schon beim Anmelden vor der Vorlesung Mülltonnen in allen bekannten Farben auf den Fluren als „Deko-Ware“ auf das Vorlesungsthema hingewiesen hatten, erwartete die Nachwuchsstudierenden nach der Vorlesung noch eine weitere Überraschung des Städteservices Rüsselsheim: auf dem Außengelände der Hochschule stand - neben vielen Fahrzeugen aus Mülltonnen und deren Bestandteilen, gefertigt von den „Real Life Guys“ und namentlich präsentiert von Janet Müller und Daniel Horst – auch ein echtes Müllfahrzeug, das dank der Mitarbeiter des Städteservices auch in allen Funktionen vorgeführt und probegesessen werden durfte.
Genauso faszinierend wie die Fahrzeuge waren die sich nach der Mittagspause anschließenden Workshops, an denen rund 60 Kinder in altersgerechter Gruppenaufteilung teilnahmen. Kreativ und informativ gestaltet wurden diese wiederum von den Masterstudierenden, die im Rahmen ihrer Projektarbeit zur Umweltbildung und Kommunikation bei Prof. Dr. Schneider deren Vorlesungsinhalte vom Vormittag sehr eindrücklich bei den Teilnehmenden vertiefen konnten: es wurde in Arbeitskleidung und Handarbeit ein Mülltrenn-Diplom erworben, aus Tetra-Packs wurden Vogelfutterstationen gebaut, eigens bedruckte Kinderuni-Stoffbeutel (die man statt Plastiktüten verwenden kann) durften fröhlich bemalt werden oder es wurden aus jeder Menge vorsortiertem „gelben Müll“ auf Keilrahmen Kollagen gebastelt. 
Letztgenannte werden sogar demnächst im Rathaus ausgestellt und können dort (wahrscheinlich ab Ende Februar) für einen Monat bewundert werden. So macht natürlich Mülltrennung am meisten Spaß: wenn aus Abfall Kunst wird!
Die nächste Kinderuni-Veranstaltungsreihe startet mit dem Beginn des Wintersemesters im November 2023. Termine & Themen dazu werden ab Herbst auf www.kinderuni-ruesselsheim.de zu finden sein.