Maschinenbau

Konstruktionsprojekt im Studiengang Maschinenbau: Quadratisch, praktisch, gut!

Das Gewinner-Team (v.l.: Okuyucu, Berghöfer, Heintz, Meister, Roos)

Der Scherenmechanismus der Gewinner

Nachdem beim letzten K2-Konstruktionswettbewerb Hühnereier durchs Foyer geschleudert, geschossen, gerollt und gefahren wurden, kamen dieses Semester Studierende mit einer Vorliebe für Süßes auf ihre Kosten: eine handelsübliche 100g-Tafel Ritter Sport – Geschmacksrichtung beliebig - sollte vom Fuß einer Treppe nach oben befördert und dort exakt in einer DIN A4-großen Zielzone abgelegt werden. Selbstverständlich musste die Tafel komplett und unversehrt ankommen, erst nach dem Wettbewerb durften die quadratischen Kalorienbomben ihrem eigentlichen Zweck zugeführt werden.

Die Prototypen der Schokoladentafeltransportvorrichtungen, die an den Start gingen, waren in diesem Semester so unterschiedlich wie selten zuvor. Doch bevor die Teams mit ihren teilweise abenteuerlich aussehenden Konstruktionen an den Start gehen durften, mussten sie beweisen, dass die Vorrichtungen vorgegebene Packmaße nicht überschreiten und sich in weniger als 90 Sekunden betriebsbereit machen lassen. Dann traten immer zwei Teams im Ausscheidungsmodus gegeneinander an und zeigten, dass sie die Anforderungen mit ihrem Prototyp prinzipiell erfüllen können. Abschließend ging es in der Zeitwertung um die Ermittlung der drei schnellsten Konstruktionsteams.

„Wir wollten erst eine Art mechanische Spinne konstruieren, die hydraulisch angetrieben die Treppenstufen hochklettert,“ meint Urmat Muratov, Teamleiter des zweitplatzierten Teams. Und Jaro Hamm ergänzt: „Nach ein paar Wochen haben wir gemerkt, dass das Ganze an der Umsetzung scheitert, und sind auf Plan B umgeschwenkt. Manchmal muss einfach einfach gut genug sein.“ So ist es. Herauskam eine simpel-funktionale Rutsche ohne technisches Schnick-Schnack, die zumindest in der Zeitwertung das drittplatzierte Team in die Schranken weisen konnte. Das Team Schmalsch-Seifert ging mit einem konstruktiv überzeugenden kurbelbetriebenen Klappkran ins Rennen.

Für den ersten Platz hat es mit der Schokorutsche dann doch nicht ganz gereicht, den belegt das Team um Lennart Heintz: „Wir sind ganz methodisch an die Aufgabe herangegangen und haben einen Scherenmechanismus entwickelt, der sich auch für ganz andere Handling- und Transportaufgaben einsetzen lässt. Das war eine zusätzliche Anforderung, der wir uns im Team stellen wollten.“ „So oft müssen Schokoladentafeln ja auch nicht über irgendwelche Treppen befördert werden. Wir wollten eine Vorrichtung, die mehr kann.“ wirft Paul Meister ein. Und das ist mit einer Transportzeit von unschlagbaren 8 Sekunden perfekt gelungen.

„Wir haben heute wieder viele ungewöhnliche und kreative Lösungen gesehen. Nicht alles hat so funktioniert wie geplant, aber schließlich geht es nicht nur um das Ergebnis, sondern auch um den Weg da hin, den Entwicklungsprozess und die Zusammenarbeit im Team.“ meint Professorin Anspach und Robert Helfrich nickt: „Es ist schon erstaunlich, wie engagiert die meisten Studierenden hier mitmachen und was sie in so kurzer Zeit auf die Beine stellen. Hut ab!“