Konstruktionsprojekt im Studiengang Maschinenbau: Transportvorrichtung für Hühnereier
Zum dritten Mal traten am vergangenen Montag die Teams der Konstruktion 2-Praktikumsgruppen mit ihren Prototypen im Wettbewerb gegeneinander an. „Wir wollten den Spaßfaktor beim Rennen und die Anforderungen an die Entwicklungsaufgabe erhöhen und haben dieses Semester rohe Hühnereier statt Tischtennisbällen verwendet“, erläutert Professorin Anspach das Spektakel im Foyer vor dem großen Hörsaal. Und Robert Helfrich wirft ein: „Das war dieses Mal besonders knifflig, weil die Eier nicht nur transportiert, sondern auch heil und frei zugänglich abgelegt werden sollten.“ und schon jagt er wieder einem der über den Boden flitzenden Ei-Transporter nach, um die Fahrt auf Video zu bannen.
In der Zwischenzeit moderiert Nils Hauser das nächste Rennen an: „Es gehen an den Start: Team „Eischleuder“ gegen Team „Eggomobil“.“ Bei der Eischleuder wird das Ei – sicher in eine zweigeteilte Styroporkugel gepackt – mit Hilfe eines Therabandes beschleunigt und auf den Weg geschickt. Dabei rollt sich ein Faden ab, der die Styroporkugel nach Erreichen des Transportziels öffnen und das Ei freigeben soll. Leider reißt die Schnur und das Ei kann nicht entpackt werden. „Tja, da war unser Faden wohl nicht dauerfest!“, meint Teamchefin Vanessa Lüdke lakonisch und ein bisschen verärgert, dass ihr innovativer Prototyp im entscheidenden Rennen schlapp gemacht hat.
Zum Abschluss des Wettbewerbs treten ganz besondere Gefährte an. Dazu erklärt Klaus Gerst: „Die arbeiten mit Wasser und Eis, die müssen am Ende dran, damit die verminderte Bodenhaftung die normalen Fahrzeuge nicht stört.“ Und tatsächlich geht das Konzept des Eisgleiters auf: wie ein Puck saust er über den Boden und lässt das Ei nach nur 4 Sekunden und mehr als 20 Metern sicher und sanft zu Boden gleiten. Schneller hat das kein anderes Team geschafft und damit steigt das Team „Deutsche Ei-Logistik“ ganz oben auf das virtuelle Siegertreppchen. Die Plätze zwei und drei gehen an die Teams „Projekt 0“ und „Formel Ei“, die von Simone Schäfer mit USB-Sticks und Kulis geehrt werden. „Herzlichen Glückwunsch zum ersten Platz und dem beeindruckenden Prototyp!“ gratuliert sie den strahlenden Gewinnern und überreicht allen einen Messschieber – für die nächsten Konstruktionsprojekte.
Und als schon fast alle Studierenden, interessierten Verwandten und Gäste weg sind, kommt der erlösende Ruf „Und unser wasserdruckgetriebener Ei-Transporter funktioniert doch!“ von einem Team, das schon in der Vorrunde mit einer spektakulären Rundfahrt ausgeschieden war und solange probiert hatte, bis es endlich geklappt hat. Womit mal wieder bewiesen wäre: Gewinnen oder dabei sein ist nicht alles. Innovative Ideen in funktionsfähige Produkte umsetzen, darum geht es. Zumindest im Maschinenbau.