DIAGONALVERDICHTER FÜR GERINGZYLINDRIGE VERBRENNUNGSMOTOREN
Auf einen Blick
Forschungsprojekt |
Diagonalverdichter für geringzylindrige Verbrennungsmotoren |
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Fachbereich |
Ingenieurwissenschaften |
Institut |
Institut für nachhaltige Mobilität und Energie (INME) |
Leitung |
Prof. Dr.-Ing. Stefan Rusche |
Beteiligte |
Manuel Weber Stephan Bamberg |
Ansprechpartner Forschungsförderung |
Dr. Michael Anton |
Projektpartner |
Borg Warner Turbo Systems Engineering GmbH TU Ilmenau |
Fördermittelgeber |
BMBF FHprofUnt |
Laufzeit |
01.01.2015 – 31.12.2017 |
Projektbeschreibung
Ottomotoren sind die weltweit meistgenutzten Antriebsmaschinen für PKW. Um den Verbrauch von Ottomotoren bei gleichbleibender Motorleistung zu senken, werden der Hubraum und die Zylinderzahl reduziert und verstärkt Turbolader eingesetzt. Man spricht hier von „down-sizing“. Bislang bilden hier Vierzylindermotoren den Standard. Aufgrund intensiver Entwicklungsanstrengungen gelangen jedoch verstärkt auch Dreizylindermotoren zu mehr Bedeutung, insbesondere, da diese sehr gut mit Abgasturboladern kombiniert werden können.
Der konsequente nächste Schritt, um eine weitere Effizienzsteigerung zu erreichen und den mechanischen und thermischen Wirkungsgrad zu optimieren, wären turboaufgeladene Zweizylindermotoren. Dem steht die traditionelle Radialverdichterauslegung des Turboladers entgegen, die einen instabilen Betrieb in Verbindung mit 1- und 2-Zylinder-Motoren zur Folge hat, was wiederum zu einer Schädigung des Turboverdichters führt.
Eine Lösung könnte in Kennlinien liegen, wie sie von Diagonalpumpen bekannt sind. Sie ermöglichen – anders als Radialverdichter – einen stabilen Betrieb auch bei sehr kleinen Volumenströmen. Solche Kennlinien wären auch bei Turboladern in Verbindung mit 1- und 2-Zylinder-Motoren erforderlich, um bei geringen Motordrehzahlen eine ausreichende Luftzufuhr und eine stabilen Turboladerbetrieb zu realisieren.
Im Rahmen des Forschungsantrages soll nun eine Verdichterauslegung umgesetzt werden, die an einem 2-Zylinder-Motor ein stabiles Betriebsverhalten aufweist. Dazu wird die radiale Strömungsführung am Austritt der aktuellen Turbolader durch eine diagonale Komponente ergänzt. Die Geometrie des Laufrads und des Gehäuses muss also für die Nutzung eines möglichst breiten Drehzahlbandes ausgelegt werden. Für diese strömungstechnischen Optimierungen bietet sich das Werkzeug der numerischen Simulation an. Die Ergebnisse der Berechnungen werden sowohl am Motor- als auch am Turboladerversuchsstand experimentell überprüft.
Nach erfolgreich abgeschlossenen Optimierungen würde dieses Vorhaben einen entscheidenden Schritt zur Effizienzsteigerung kleiner Ottomotoren ermöglicht, nutzbar sowohl für mobile wie auch für stationäre Anwendungen.