De-Colonize It!

Ansprache des studentischen Teams zur Eröffnung der Ausstellung. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Werke der Studentin Angelika Link © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Ausstellung im Methodenlabor des Fachbereichs Sozialwesen. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Plakate zum Thema der ersten bürgerlichen Frauenbewegung und Kolonialschulen. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Besucher:innen der Vernissage. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Am Montagabend wurde mit einer Vernissage an der Hochschule RheinMain (HSRM) die Ausstellung „De-Colonize It! Soziale Arbeit auf den Spuren des (Post-)Kolonialismus“ eröffnet. 

Studierende der Sozialen Arbeit kuratierten die Ausstellung; die Seminarleitung und Projektleitung hatte Prof. Dr. Wiebke Dierkes, Professorin für Theorien und Geschichte Sozialer Arbeit, inne. Die Veranstaltung betreute und organisierte Daniela Khanh Duyen Tran, studentische Hilfskraft im Fachbereich Sozialwesen. Gezeigt wurden im Methodenlabor des Fachbereichs Prüfungsleistungen, die während der letzten beiden Semester innerhalb des Forschungsprojekts „Soziale Arbeit als koloniales Wissensarchiv“ entstanden sind.

Kolonialismus und dessen Nachwirkungen

Ein künstlerisches Projekt von Angelina Link leitet in die Thematik ein. Zu sehen sind Bilder und Sprechblasen mit Aussagen über kolonisierte Personen sowie Aussagen von Kolonisierten. „Mir war es wichtig, vor allem die betroffenen Menschen, die damals nicht gehört wurden, zu Wort kommen zu lassen“, sagt Angelina Link. Maria Sala Archelos hat Schilder zu Alltagsrassismus, Migration, Flucht und Othering entworfen. „Es ist wichtig aufzuzeigen, dass Sprache Macht hat und etwas in uns bewirkt. Manchmal ist sie sogar rassistisch, ohne dass wir es bemerken“, erklärt sie. Tim Rosseburg hat sich mit dem Frauenbund deutscher Kolonialgesellschaft beschäftigt. „Ich wollte mich mit der Frauenbewegung von damals auseinandersetzen und bin dann auf das Thema der ersten bürgerlichen Frauenbewegung und der damals gegründeten Kolonialschulen gestoßen“ berichtet er. Aleksandrina Graumann und Sina Gribl haben Infoplakate zu den Themen „White Savior Complex“ und „Voluntourismus“ entworfen. „Die Ausstellung richtet sich vor allem an junge Erwachsene, die eventuell vor einem Gap Year stehen und einen Freiwilligendienst im Ausland machen möchten, ihnen bietet sie eine Möglichkeit zum Reflektieren, welche Strukturen dahinter stecken können“, erklären sie. Insgesamt werden in der Ausstellung der Kolonialismus und dessen Nachwirkungen bis in unsere Gegenwart thematisiert. Sie soll einen Überblick zu geschichtlichen Ereignissen, kolonialen Interessen und Rassismen geben.

Ein Ort der Reflexion

Interessierten bieten der Besuch und die Auseinandersetzung mit dem Thema Impulse für einen reflexiven und rassismuskritischen Umgang mit aktuellen gesellschaftspolitischen Themen. Stella und Anna besuchten die Ausstellung und diskutierten anschließend deren Inhalte. „Wir waren besonders überrascht von den Themen des White Savior Complex und des Voluntourismus. Wir kennen Menschen aus unserem Umfeld, die an einem solchen Freiwilligendienst im Ausland teilgenommen haben“, berichten sie. Ihnen sei jetzt bewusst geworden, dass sich dahinter koloniale Strukturen verbergen können. „Ich habe heute etwas Neues gelernt, das ich jetzt mit anderen Augen sehe“, resümiert Stella ihren Besuch der Ausstellung.