Perspektiven der Europäischen Union
Bereits zum zweiten Mal fand die englischsprachige Summer School „Introduction to European Law“ am Fachbereich Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain statt. Vom 25. bis 30. Juli 2022 verband sie in virtueller Form interdisziplinär die Aspekte Recht und Wirtschaft der europäischen Integration. In diesem Jahr trugen Lehrende der Fachbereiche Sozialwesen und Wiesbaden Business School vor; externe Expert:innen der IHK Wiesbaden und aus dem Europaparlament ergänzten die Referent:innenliste.
„Mit der Summer School bieten wir unseren Partnern aktuelle Einblicke in die Europäische Integration, ihre Herausforderungen, aber auch Chancen“, unterstrich Prof. Dr. Rainer Wedde vom Fachbereich Wiesbaden Business School. Er hat das Projekt 2021 in das Leben gerufen und freut sich, dass sich auch in diesem Jahr wieder 30 Studierende dafür einschrieben.
Dank der virtuellen Form konnten Studierende von Partnerhochschulen aus Brasilien, China, Frankreich, Großbritannien, Indien, Italien, Malaysia, Mexiko, Polen, Russland, der Ukraine und Deutschland teilnehmen. Auf dem Plan standen zahlreiche Aspekte der Europäischen Union, vom Schutz der Menschenrechte über den Binnenmarkt bis zur Währungsunion.
Große Herausforderungen für die EU
Neben den Vorträgen zu Recht und Wirtschaft bot die Summer School zwei Höhepunkte. Am ersten Tag nahm sich Michael Gahler, Abgeordneter der EVP im Europaparlament Zeit für ein Gespräch mit den Teilnehmer:innen. Eindrucksvoll schilderte er das Gesetzgebungsverfahren und die tägliche Arbeit in einem Parlament mit 24 Amtssprachen. Auf Fragen aus dem Publikum nahm er auch zum Krieg in der Ukraine Stellung.
Am letzten Tag der Summer School präsentierten die Studierenden die Position ihrer Länder gegenüber der Europäischen Union. Dabei wurde einerseits deutlich, wie groß die (wirtschaftliche) Rolle Europas in vielen Ländern ist. Andererseits waren Europäer:innen oft Kolonisator:innen dieser Länder, was immer noch zu Vorbehalten führt. Die Menschenrechte werden als große Errungenschaft gesehen, dürften jedoch nicht zu einem Einfallstor für Machtinteressen werden.
„Die Summer School zum Europarecht ist schon eine Tradition geworden. Es ist toll, dass wir unseren Partnerhochschulen damit ein weiteres attraktives Angebot unterbreiten können“, freut sich Prof. Dr. Marina Grusevaja, die Forschungs- und Internalisierungsbeauftragte im Dekanat des Fachbereichs Wiesbaden Business School. Ungefähr die Hälfte der teilnehmenden Studierenden hat sich entschieden, noch ein Paper zu schreiben, um eine benotete Teilnahmebescheinigung zu erlangen. Die dritte Summer School im nächsten Jahr ist auch bereits in Planung.