Aufrütteln, informieren und Gewalt gegen Frauen bekämpfen
Plakate und Konzeptideen zur Prävention und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt, den Zielen der Istanbul Konvention, waren das Thema eines Awareness-Projekts und Wettbewerbs im Studiengang Kommunikationsdesign. Initiiert von Saskia Veit-Prang, Kommunale Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Wiesbaden, und unter der Leitung von Prof. Rüdiger Pichler von der Hochschule RheinMain (HSRM) haben Studierende Plakate und Konzepte entworfen und damit die hochkarätig besetzte Jury begeistert.
Nach den Recherchearbeiten zum Thema haben die Studierenden aus ihren Erkenntnissen so genannte Moodboards entwickelt. Daraus wiederum entstanden die Konzeptideen und Plakate, die am 11. Juli präsentiert wurden. „Wir sehen hier gesellschaftsrelevante Plakatkunst und Konzepte, die Haltung zeigen!“, sagte Prof. Rüdiger Pichler. „Wir wollen informieren, polarisieren und provozieren“, so der Projektleiter, der sich für die gute Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Sozialwesen bedankte und den interdisziplinären Dialog weiter fördern möchte.
Den mit 1.000 Euro dotierten ersten Platz belegte Lea Maurer mit ihrem Konzept einer Bushaltestelle mit großflächigen Plakaten, die das Thema sexualisierte Gewalt gegen Kinder öffentlich thematisiert, zum direktem Handeln aufruft und Kontaktstellen aufführt. 500 Euro erhielt Lola Mais. Die Jury würdigte ihr Aufklärungsbuch „Nackte Wahrheit“ über die Normalisierung (verbaler) sexueller Belästigung durch Social Media und die Popkultur mit dem zweiten Platz. Den dritten Platz belegte Jule Langolf. Sie widmete sich den Auswirkungen von partnerschaftlicher Gewalt auf Kinder und entwarf verschiedene Plakate, die Emotionen von Kindern visualisieren sollen, die unter dem Eindruck partnerschaftlicher Gewalt entstanden sind.
Die drei Preisträgerinnen freuten sich über die Ehrungen in diesem herausfordernden Projekt: „Das sind schon sehr schwere Themen. Aber die Atmosphäre im Projekt war sehr respektvoll“, so Lola Mais. Auch Lea Maurer sprach in Bezug auf das Projekt von einer Art „Safe Space“, was ihr sehr gut gefallen hat. „Es ist wichtig, sich an das Thema ranzutrauen“, ergänzte Jule Langolf. Für das Wintersemester ist eine Ausstellung der Projektarbeiten in Wiesbaden geplant. Darunter werden neben Plakaten auch Installationen, Skulpturen und Erlebnisräume zu sehen sein. „Die Kooperation mit der Hochschule RheinMain bedeutet uns sehr viel“, so Saskia Veit-Prang. „Auf Basis der sehr guten Erfahrungen mit dem Studiengang Kommunikationsdesign setzen wir die Zusammenarbeit gerne fort.“
Die Jury
- Kim Engels (frauen museum wiesbaden)
- Nadine Fiebig (Hochschule RheinMain, Fachbereich Sozialwesen, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Vertretung für Prof. Dr. Heidrun Schulze)
- Hendrik Harteman (Spiegelbild – Verein für politische Bildung aus Wiesbaden e. V.)
- Dr. Marion Kamphans (Hochschule RheinMain, Fachbereich Sozialwesen, Vertr.-Prof. für Bildung und Diversity,)
- Timm Kroeger (Uni Bremen, Wiss. Mitarbeiter, u. a. Experte für Kunstprojekte zum Thema: Gewaltprävention mit Männern)
- Silke Paul (Hochschule RheinMain, Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte)
- Carolin Rauscher (Kommunales Frauenreferat der Landeshauptstadt Wiesbaden)
- Manuela Schon (Kommunales Frauenreferat der Landeshauptstadt Wiesbaden, Projektbetreuung)
- Saskia Veit-Prang (Kommunale Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Wiesbaden)
- Prof. Rüdiger Pichler (Hochschule RheinMain, Fachbereich Design Informatik Medien, Kommunikationsdesign)