„Belohnt mit einer unvergesslichen Zeit“
„Der Doppelmaster ist definitiv eine Herausforderung“, sagt Julie Hessen. Die 25-Jährige hat das vergangene Sommersemester in Thailand verbracht, genauer: am International College of National Institute of Development Administration (ICO NIDA) in Bangkok. Die Hochschule RheinMain bietet gemeinsam mit ihrer thailändischen Partnerhochschule im Masterstudiengang International Management ein Doppelabschlussprogramm an. Eine weitere Kooperation besteht mit der Universidad de Santiago de Chile. Entscheiden sich Studierende für diese Option, absolvieren sie eines der beiden Semester im Ausland. Ihre Masterarbeit wird von Lehrenden beider Hochschulen betreut und bei Bestehen von beiden Hochschulen für den jeweiligen Abschluss anerkannt.
Die Wahl fiel Julie Hessen nicht schwer: „Das International College der NIDA bietet für Studierende der HSRM ein attraktives englischsprachiges Programm. Die Gruppengröße der Kurse ist überschaubar und regt so zur Diskussion an. Insbesondere, da verschiedene Persönlichkeiten mit unterschiedlichem kulturellen, aber auch professionellen Hintergründen aufeinandertreffen, lernt man deutlich mehr als die im Kurs vorgeschriebenen Inhalte. Zudem kommen nicht nur die Studierenden aus verschiedenen Ländern und Kulturen, auch die Professoren reisen zum Teil von Partnerhochschulen an und vermitteln den Lernstoff mit verschiedenen Methoden und aus anderen Blickwinkeln.“
Sechs bis acht Stunden im Hörsaal
Das Studienmodell unterscheide sich dabei ganz erheblich von dem in Deutschland, berichtet die Masterabsolventin. Der Kursplan sei darauf ausgelegt, dass Studierende pro Monat ein Modul abschließen. Vorlesungen finden meist nur zweimal pro Woche statt, dauern jedoch sechs bis acht Stunden. „Das klingt sehr anstrengend, jedoch sind alle Professor:innen bestens darauf eingestellt. Es werden viele Diskussionen geführt, Präsentationen gehalten und weitere Materialien verwendet, sodass die Zeit am Ende sehr schnell vorübergeht.“
Besonders herausfordernd fand Julie Hessen die Arbeit in Gruppen, da sich diese aus mindestens drei verschiedenen Kulturen zusammensetzten. „Unterschiedliche Arbeitsweisen und Verständnisse für Aufgabenstellungen haben für Schwierigkeiten in der Zusammenarbeit und Kommunikation gesorgt“, erzählt sie. „Im Nachhinein bin ich jedoch sehr dankbar für diese Erfahrung, weil ich so viele tolle Menschen kennengelernt habe und ein Verständnis für unterschiedliche Denkweisen und Kommunikationstypen entwickeln konnte.“
„Einsatz und Mühe definitiv wert“
Visum-Beantragung, Wohnungssuche in Bangkok, Einkaufen ohne Thai-Kenntnisse, eine Menge unerwarteter Situationen und viele Missverständnisse – Hürden gab es für Julie vor und während ihres Aufenthalts einige. Dennoch kann sie allen Studierenden das Doppelabschlussprogramm uneingeschränkt weiterempfehlen. „Für jede Situation wirst du eine Lösung finden, und dein Einsatz und die Mühe sind es am Ende definitiv wert. Du wirst belohnt mit einer unvergesslichen Zeit, in der du viele tolle Menschen kennenlernst und Freundschaften schließt, deinen kulturellen Horizont erweiterst und am Ende sogar zwei Abschlüsse erhältst.“