„Bildung ist Schlüssel zur Lösung vieler Probleme!“
Mit einem großen Festakt wurde am vergangenen Donnerstag Prof. Dr. Christiane Jost nach vier Amtszeiten als Vizepräsidentin der Hochschule RheinMain (HSRM) für Studium, Lehre und Internationales verabschiedet. Bereits am 1. März hatte ihr Nachfolger, Prof. Dr. Christian Schachtner, sein Amt als Vizepräsident für Bildung und Nachhaltigkeit offiziell angetreten.
Bildung als Leitmotiv
Die knapp 150 Gäste wurden von Prof. Dr. Eva Waller, Präsidentin der HSRM, mit einer Würdigung der verschiedenen Stationen und Erfolge von Prof. Dr. Jost in ihrer Zeit an der Hochschule und als Vizepräsidentin begrüßt. In drei anschließenden Impulsvorträgen wurde der Bildungsbegriff und dessen Bedeutung für den Werdegang von Christiane Jost aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet.
„Humboldt würde akkreditieren“
Prof. Dr. Ursula Walkenhorst, Erziehungswissenschaftlerin und Vorsitzende des Hochschulrats der HSRM, betonte in ihrem Vortrag die gesellschaftliche Bedeutung eines durch Bildung emanzipierten und reflektierten Menschen. Außerdem unterstrich sie den Kompetenzerwerb als wichtigstes Element der hochschulischen Bildung. Ausgehend von dem Bonmot „Humboldt würde akkreditieren“, beleuchtete Dr. Olaf Bartz, Geschäftsführer der Stiftung Akkreditierungsrat, die Bedeutung des Instruments der Akkreditierung als Grundlage dafür, gute Bildung gewährleisten zu können. Im dritten Impulsvortrag veranschaulichte Joshua Weygant, Alumni der HSRM und ehemaliger Vorsitzender des Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), den Wert der Partizipation und der studentischen Bildung eindrucksvoll anhand der eigenen Biografie. So war es für ihn ein weiter Weg aus einem nicht akademischen Elternhaus über das Bachelor-Studium an der HSRM bis zur University of Cambridge, wo er momentan im Bereich Bioprinting promoviert.
Gute Lehre als Quadratur des Kreises
Das letzte Wort des Abends hatte Prof. Dr. Jost, die in ihrer Abschiedsrede die wichtigsten Herausforderungen ihrer fünfzehnjährigen Amtszeit und die daraus gewonnenen Erfahrungen Revue passieren ließ. Denn gerade das eigene Scheitern sei immer am lehr- und hilfreichsten für die eigene Entwicklung gewesen, betonte Prof. Dr. Jost. Gute Bildung sei nicht nur eine essenzielle Voraussetzung für die aktive Beteiligung in der Gesellschaft, sondern auch der Schlüssel zur Lösung vieler Probleme, zeigte sich die ehemalige Vizepräsidentin überzeugt. Diese durch gute Lehre zu ermöglichen, wirke aber aufgrund der herausfordernden Rahmenbedingungen des hochschulischen Alltags manchmal wie der Versuch der Quadratur des Kreises. „Ich wünsche meiner Hochschule, dass sie auch bei Gegenwind zusammensteht, dass Studium und Lehre auch weiterhin ein hoher Stellenwert beigemessen wird – und dem neuen Präsidium viel Erfolg bei seinen Aufgaben“, schloss die ehemalige Vizepräsidentin ihre Abschiedsrede.