Effizient und nachhaltig mit Smart Campus

Zählerschrank © Johannes Kaeppel

Im Rahmen der aktuellen Förderrunde des Nachhaltigkeitsfonds der Hochschule RheinMain (HSRM) konnte sich unter anderem das Projekt „Smart Campus“ durchsetzen. Ziel des Vorhabens unter Leitung von Prof. Dr. Heinz Werntges aus dem Fachbereich Design Informatik Medien ist es, die Gebäude aller Hochschulstandorte mit Sensoren zur Erfassung von Verbrauchszählerdaten für Strom, Wärme und Wasser auszustatten. Die erhobenen Daten können zukünftig genutzt werden, um Nachhaltigkeitsberichte zu erstellen und Nachhaltigkeitsmaßnahmen der HSRM in ihrer Wirksamkeit objektiv überprüfbar zu machen. Zudem sollen möglichst viele dieser Daten für die Lehre und Studierendenprojekte aller Fachbereiche zur Verfügung gestellt werden. Nach einer Vorbereitungsphase 2024 liegt die Hauptlaufzeit des Projekts zwischen Januar und September 2025, die Fördersumme beläuft sich auf 50.000 Euro.

Nachhaltige Bewirtschaftung durch Echtzeitdaten

Die Nutzung smarter Systeme für Nachhaltigkeitszwecke umfasst vielfältige Anwendungsbereiche. Dazu zählt beispielsweise die Nutzung von Ressourcen wie Wasser, Wärme und Kälte oder Elektrizität, die sich auf den Klimaschutz auswirkt. Nicht nur der Verbrauch selbst ist dabei interessant, sondern auch, welche Anteile aus fossilen oder regenerativen Energiequellen bezogen werden und wie viel regenerative Energie selbst erzeugt werden konnte, zum Beispiel durch Photovoltaik. Durch die automatisierte Erfassung werden Daten bereitgestellt, die eine Wirksamkeitskontrolle von Verbesserungsmaßnahmen erlauben, sodass sich auf wesentliche Schritte hin zu einer nachhaltigen Bewirtschaftung konzentriert werden kann. Fehlentwicklungen können dabei frühzeitig erkannt werden, um diese zu korrigieren. Ferner kann das bereits bestehende Alarmierungssystem bei plötzlichen Änderungen im Verbrauchsverhalten wie etwa bei einem Wasserleck deutlich erweitert werden. Als Hochschule kann die HSRM zudem in Lehre und Forschungsprojekten mit den automatisiert erhobenen Daten arbeiten, um weiterführende Erkenntnisse daraus zu gewinnen.

In der Vorbereitungsphase werden derzeit die nötigen Maßnahmen getroffen, um ein hochpräzises Monitoring von Verbrauchs- und Erzeugungsdaten zu ermöglichen. In Kooperation des Projektteams mit der Bauabteilung sowie idealerweise den Eigentümern angemieteter Gebäude werden zunächst alle Zähler zugänglich gemacht und dann im nächsten Schritt mit Technik zur automatisierten Datenerfassung ausgestattet. Viele technische Grundlagen dafür sind bereits aus dem Projekt Impact RheinMain vorhanden. „Smart Campus“ umfasst aber viel mehr als die Erschließung von Zählerdaten.  Beispiele sind etwa ein automatisiertes Leit- und Reservierungssystem für Parkraum, passive Gebäudekühlung oder automatisierte Lüftungsanzeigen und Belegungspläne für Seminar- und Lernräume, die Gegenstand von Anschlussprojekten und weiteren Ideen rund um das Rahmenthema werden könnten.