Geschlechterdimensionen im Fokus
Über 80 Referent:innen aus Deutschland, Israel, Österreich, Slowenien und der Schweiz haben in Wiesbaden über Geschlechterdimensionen in Geschichte und Geschichtsforschung (zu) Sozialer Arbeit gesprochen. In der dreitägigen Veranstaltung der Arbeitsgemeinschaft Historische Sozialpädagogik/Soziale Arbeit erörterten die 130 Teilnehmenden in rund 20 Panels, welche Bedeutung die Kategorie Geschlecht für die (Selbst-)Positionierungen und Bewegungsmöglichkeiten von Akteur:innen Sozialer Arbeit hat – sowohl im gesellschaftlichen Raum, als auch in der Geschichte.
„Wir freuen uns sehr über diese Tagung an der Hochschule RheinMain. Die AG bringt ihre ganze 25-jährige Expertise mit hierher, das ist ein großer Gewinn für den Fachbereich Sozialwesen“, so Prof. Dr. Wiebke Dierkes. „Erstmals waren Geschlechterdimensionen nicht nur ein Querschnittsthema einer AG-Tagung, sondern sie standen im Fokus“, ergänzt Prof. Dr. Cornelia Füssenhäuser, die die inhaltliche Nähe zur Working Group „Differenz, Macht und Professionalität der Sozialen Arbeit“ im Fachbereich betonte.
Unterschiedliche Zugänge und transnationale Perspektiven
Ziel der Tagung war es, mittels unterschiedlicher Perspektiven Fragen der Gesellschafts-, Geschlechter- und Sozialgeschichte komplexer, interessanter und auch kontroverser zu gestalten. „Wir haben in den einzelnen Panels unterschiedliche Zugänge zum Thema bekommen, etwa über bekannte Personen in der Geschichte der Sozialen Arbeit oder über Handlungsfelder wie Frauenhäuser. Auch Epochen wie der Nationalsozialismus, der auch zur Entwicklung von Exilforschung im Gebiet der Sozialen Arbeit geführt hat, waren Aufhänger“, so Prof. Dr. Dierkes. Nicht zuletzt sei auch die transnationale Perspektive und deren historische Dimension der Thematik in der Veranstaltung sichtbar geworden.
Neben Vorträgen und Diskussionsrunden standen unter anderem ein Besuch des Frauenmuseums Wiesbaden und der Bildungseinrichtung Spiegelbild auf dem Rahmenprogramm der Tagung. Unterstützt wurde die Veranstaltung durch Djamila Adamou aus dem Referat für Gender, Diversity, Migration und Integration der Hessischen Landeszentrale für politische Bildung.