Informatik-Festival an der Hochschule RheinMain
Vom 24. bis zum 26. September fand das Informatik Festival 2024, eine der größten IT-Fachkonferenzen im deutschen Raum, auf dem Campus Kurt-Schumacher-Ring der Hochschule RheinMain (HSRM) statt. Während der dreitägigen Tagung wurden in mehr als 60 Workshops, Keynotes und Podiumsdiskussionen aktuelle Trends und Herausforderungen in der Informatik vorgestellt und diskutiert. Unter dem Titel „Lock-in or log out? Wie digitale Souveränität gelingt“, setzten sich Vertreter:innen aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft mit dem Thema digitale Souveränität auseinander.
Stärkung der digitalen Souveränität
„In einer Welt, die zunehmend digitalisiert ist, werden Fragen zur Kontrolle, Sicherheit und Eigenständigkeit in digitalen Räumen immer dringlicher“, begründete David Richter, Sprecher GI-Fachbereich Informatik in Recht und Verwaltung, während der Eröffnungsveranstaltung am Mittwoch das Tagungsmotto: „Digitale Souveränität bedeutet nicht nur, dass wir in der Lage sind, technologische Lösungen selbstständig zu entwickeln und zu betreiben, sondern auch, dass wir die Macht haben über den Einsatz dieser Technologien selbst zu bestimmen.“
Fragen, die dem diesjährigen Informatik-Festival zugrunde lagen, lauteten unter anderem: Wie müssen informatische Systeme gestaltet werden, damit Menschen sie souverän nutzen können? Und welche Kompetenzen und Fähigkeiten brauchen Nutzer:innen, Unternehmen und Organisationen, um digital souverän agieren zu können? Wie kann digitale Souveränität gelingen? Zu große Fragen, um sie alle während der Tagung final beantworten zu können, doch Christine Regitz, Präsidentin der Gesellschaft für Informatik, zeigte sich zuversichtlich, „dass wir in den Workshops und Sideevents einerseits die richtigen Fragen stellen und andererseits an einigen Stellen auch gute Antworten finden werden.“
Eröffnungsfeier am Kurt-Schumacher-Ring
Neben Christine Regitz und David Richter begrüßten bei der Eröffnungsveranstaltung auch Prof. Dr. Andreas Brensing, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit, sowie Timon Gremmels, hessischer Minister für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur die Teilnehmenden. Prof. Brensing verwies auf die Mehrdimensionalität von digitaler Souveränität in Bezug auf technische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Aspekte und die Aufgabe der HSRM, Nachwuchs auszubilden, „der dazu beitragen kann die digitale Souveränität zu befördern.“ Auch Timon Gremmels mahnte in seiner Begrüßungsrede den Bedarf an gut ausgebildeten Informatiker:innen und freute sich über die insgesamt 21.000 Studierenden im Bereich Informatik an hessischen Hochschulen im Wintersemester 2023/2024. Per Videobotschaft meldeten sich auch Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, und Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, zu Wort und wünschten den Teilnehmenden eine erfolgreiche Tagung.
Rechenzentren als Rückgrat moderner Gesellschaften
Am Nachmittag nahm auch Prof. Dr. Kristina Sinemus, Hessische Ministerin für Digitalisierung und Innovation, an einem Panel zum Thema „Rechenzentren als Infrastruktur technologischer Souveränität“ teil. Sie betonte, dass Digitalisierung ein Kooperationsprojekt sei, für welches funktionierende Rechenzentren als Rückgrat unserer modernen Gesellschaft und Wirtschaft unabdingbar seien. Der Auf- und Ausbau von europäischen Rechenzentren bedeute einen wichtigen Schritt in Richtung digitaler Souveränität Europas.