Kommunikationsdesign-Studierende setzen Zeichen
18 Studierende des Studiengangs Kommunikationsdesign haben sich im Rahmen eines Wettbewerbs intensiv mit dem Thema Sexismus und Diskriminierung in Kommunikationsmedien und Gesellschaft auseinandergesetzt. Initiiert hatte das Projekt die Kommunale Frauenbeauftragte der Landeshauptstadt Wiesbaden, die seit vielen Jahren immer wieder das Thema Sexismus in der Werbung und in der Gesellschaft bearbeitet. Mit dem Wettbewerb setzt der Studiengang Kommunikationsdesign an der Hochschule RheinMain (HSRM) das Thema direkt auf die öffentliche Agenda.
„Wir lehren nicht nur Wirtschafts- und Gesellschaftskommunikation, sondern sensibilisieren und inspirieren unsere Studierenden auch dahingehend, wie Medieninhalte die Gesellschaft und Wirtschaft beeinflussen können. Deshalb ist dieses Awareness-Projekt so interessant für uns“, erklärt Prof. Rüdiger Pichler, der das Studierendenprojekt betreut. Aufbauend auf den eigenen Rechercheergebnissen und persönlichen Erfahrungen zum Thema haben die Design-Studierenden vielfältige künstlerische und kreative Arbeiten entwickelt, darunter Moodboards, Plakate, Foto-Collagen, Illustrationen, Grafiken, Konzepte, performative Erlebnisräume und Social Media Maßnahmen. Die drei besten Arbeiten wurden von einer interdisziplinär besetzten Jury ausgezeichnet.
Den ersten Platz belegte Luisa Zangardi mit einem Plakatmotiv RESPECT MY SIZE, das Körpernormen hinterfragen soll. Silber ging an Isabella-Aisha Männche für ihre Plakatreihe SEXISMUS TÖTET – TÖTET SEXISMUS, gefolgt von Sandra Müllers Plakat BEENDE IHN, das den dritten Platz belegte. Außerdem wurden die beste Recherchearbeit von Mia Beisert sowie die beste Präsentation (Isabella-Aisha Männche) ausgezeichnet.
Hochkarätige Jury ist beeindruckt
Aus Wiesbaden waren Kim Engels (frauenmuseum wiesbaden), Annette Majewski (Pfarrerin für Stadtkirchenarbeit, Kirchenfenster Schwalbe 6 und Marktkirche), Saskia Veit-Prang (Kommunale Frauenbeauftragte) sowie Prof. Rüdiger Pichler (Hochschule RheinMain) vertreten. Weiterhin konnten für die Jury Katja Heintschel von Heinegg (Geschäftsführerin und Sprecherin des Deutschen Werberats), Dr. Stevie Meriel Schmiedel (Gründerin und Kreativdirektorin von Pinkstinks Germany e.V., ein Kampagnenbüro und eine Bildungsorganisation gegen Sexismus), Ute Poprawe (General Manager bei KAPACHT GmbH und Mitglied im Deutschen Werberat), Larissa Pohl (Präsidentin Gesamtverband der Kommunikationsagenturen) sowie Patrick Möller (Geschäftsführer Wall GmbH) gewonnen werden. „Ich bin sehr beeindruckt von den innovativen und kreativen Ergebnissen der Studierenden. Denn ein Bild oder ein Statement kann Anstoß für einen öffentlichen Diskurs geben“, so Saskia Veit-Prang, Kommunale Frauenbeauftragte.
Plakate ab April in ganz Wiesbaden – Ausstellung vom 19. Mai bis 15. Juni 2022 im frauen museum wiesbaden
Die prämierten Motive werden ab April für einen Monat in Wiesbaden zu sehen sein – der Außenwerbungspezialist Wall stellt dafür kostenfrei Plakatflächen im Stadtgebiet zur Verfügung. Dadurch soll ein öffentliches Bewusstsein für das Thema und ein Anstoß zum Diskurs geliefert werden.
„Nach vielen Jahren der konsequenten Thematisierung, zuletzt durch die umfassende werbe- und modefotografische Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe ‚Women on View‘, freuen wir uns über die aktuellen Veränderungen in der Medienwelt. Wir sind ebenfalls beeindruckt, welche Aspekte der komplexen Fragestellung durch die Studierenden aufgegriffen und verarbeitet wurden. Besonders wichtig erscheint uns, dass die Studierenden ja die Produzierenden von morgen sind, so dass bereits durch ihre aktive Auseinandersetzung mit sexistischer Diskriminierung erste Veränderungsschritte initiiert werden“, freut sich Jurymitglied Kim Engels vom frauen museum wiesbaden.
Alle studentischen Arbeiten werden vom 19. Mai bis zum 15. Juni 2022 in einer Ausstellung im frauen museum wiesbaden gezeigt. Die Vernissage findet am 19. Mai 2022, 19:00 Uhr, statt.