Kurzinterview mit Prof. Dr. Andreas Steiner

Prof. Dr. Andreas Steiner © Fachbereich Wiesbaden Business School

Prof. Dr. Andreas Steiner wurde zum 1. Februar 2024 als Professor für Internationale Wirtschaftsbeziehungen im Fachbereich Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain (HSRM) berufen. Er studierte an den Universitäten Tübingen und Mannheim Volkswirtschaftslehre und verbrachte Auslandsaufenthalte an der Universität Edinburgh und der Päpstlichen Katholischen Universität von Chile. Nach der Promotion an der Universität Mannheim zum Thema Währungsreserven von Zentralbanken folgte die Habilitation am Fachgebiet für Internationale Wirtschaftspolitik der Universität Osnabrück. Er war als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentrum für Konjunkturforschung und Befragungen des ifo Instituts in München tätig und Mitglied der Projektgruppe Gemeinschaftsdiagnose. Von 2016 bis 2024 war Dr. Steiner Assistenzprofessor für Internationale Monetäre Makroökonomik an der Reichsuniversität Groningen, wo er auch im Vorsitz des Komitees zur Qualitätssicherung in der Lehre tätig war. Seit 2021 ist er zudem Mitglied des Editorial Boards der Zeitschrift International Economics.

Welcher Aspekt fasziniert Sie an Ihrer Forschung am meisten?

Forschung ist wie eine Bergwanderung: manchmal anstrengend über Geröll, teils mit Rückschlägen, wenn der Weg vorübergehend abwärts geht; manchmal mit dem Gefühl, den richtigen Weg verloren zu haben; mit vielen Zwischenschritten, die Durchhaltevermögen verlangen; nur machbar mit einer guten Ausrüstung, also guter Bildung und Unterstützung; doch immer verbunden mit der Freude, unterwegs zu sein und Neues zu entdecken; und immer bleibt der Ausblick vom Gipfel eine Überraschung, bietet Erkenntnisse, die nicht vorhersehbar sind.

Ich selbst arbeite mit großen Datensätzen, bei denen ich eine Vielzahl von Ländern über Zeiträume von bis zu 50 Jahren betrachte und versuche, langfristige Muster in den Daten zu erkennen. Dass ich dabei die Freiheit habe, meinen eigenen Forschungsfragen nachzugehen, sprich meine eigenen Lieblingsberge auszusuchen, ist ein Geschenk.

Was macht für Sie gute Lehre aus?

In meinem Fachgebiet Volkswirtschaftslehre vermittelt gute Lehre die theoretischen Grundlagen und die empirischen Fakten, um aktuelle wirtschaftspolitische Fragestellungen fundiert diskutieren zu können. Wenn es dann noch gelingt, dass die Studierenden aktiv zu dieser Diskussion beitragen und diese außerhalb der Hochschule fortsetzen, ist viel gewonnen.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Berufstätigkeit bei der Lufthansa, aber nicht – wie in diesem Alter üblich – als Pilot, sondern in der Strecken- und Flottenplanung. Oder doch lieber als Gastgeber in einem familiengeführten Hotel in den Alpen? Es sollten dann doch Forschung und Lehre sein. Fliegen und Hotel hingegen müssen auf die Urlaubszeit warten.

Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?

In der Zeit mit der Familie (verheiratet, ein Sohn) und beim Fahrradfahren in der Natur.