Kurzinterview mit Prof. Dr.-Ing. Andrea Andolfo

Prof. Dr.-Ing. Andrea Andolfo © Andreas Schlote

Prof. Dr.-Ing. Andrea Andolfo wurde zum 1. Juli 2024 als Professorin für Abwasser und nachhaltige Verfahrenstechnik im Fachbereich Ingenieurwissenschaften der Hochschule RheinMain (HSRM) berufen. Nach der Ausbildung zur Elektrotechnikerin studierte sie an der Technischen Universität Wien Maschinenbau mit Schwerpunkt Apparate- und Anlagenbau und absolvierte später ein Masterstudium Landwirtschaft und Umwelt an der Technischen Hochschule Bingen. Andrea Andolfo promovierte mit dem Thema „Emissionsminderndes Nährstoffsplitting von Wirtschaftsdüngern“ am Lehrstuhl für Umwelt- und Naturwissenschaften an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg. Außerhalb der Wissenschaft war sie in verschiedenen Unternehmen im internationalen Industrieanlagenbau als Projektleiterin und als Abteilungsleiterin im Bereich Forschung und Entwicklung tätig.

Welcher Aspekt fasziniert Sie an Ihrer Forschung am meisten?

Mich fasziniert an der eigenen Forschungsarbeit die Weiterentwicklung von etablierten Technologien in der Abwassertechnik zu nachweisbar umweltverträglichen, nachhaltigen Prozessen und Konzepten, bei gleichzeitiger Wahrung wirtschaftlicher Tragfähigkeit und globaler Anwendbarkeit. Dabei ist es für mich von besonderem Interesse, verfahrenstechnische Fragestellungen völlig neu zu bewerten und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse direkt einfließen zu lassen, selbst wenn diese noch nicht allgemein etabliert und standardisiert sind. Das setzt ein kontinuierliches und aktives Überprüfen der eigenen Arbeit voraus und fördert die Vernetzung und den Austausch mit anderen Wissenschaftler:innen.

Was macht für Sie gute Lehre aus?

Gute Lehre bedeutet für mich die Kompetenzschulung der Studierenden in Fähigkeiten der Interoperabilität ingenieurwissenschaftlicher Fachbereiche, als umfassende Vorbereitung für ihre spätere Arbeit in internationalen Teams. Die Lehrenden haben die Verantwortung, neue Technologien in der Wissensvermittlung einzuführen und ihren Auftrag zur Wissenschaft auch aus der Studentenschaft heraus zu betreiben.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Schon sehr früh hatte ich den Wunsch zu forschender Tätigkeit und den Wunsch, im Beruf entwicklungsfähige Konzepte in Teams auf der Basis von Naturgesetzen umzusetzen. Diese Möglichkeit bietet sich vor allem im ingenieurwissenschaftlichen Bereich. Aus dem Interesse an den unterschiedlichen Fachbereichen der Technik und deren Ressourcennutzung ist auch schon früh ein Gefühl entstanden, Verantwortung für die Umwelt und die in der Industrie tätigen Menschen übernehmen zu wollen.

Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?

Durch gemeinsame Aktivitäten mit Familie und Freunden, durch den Besuch von Konzerten, dem Interesse an unterschiedlichen Musikrichtungen und mit dem Besuch von Museen der Moderne. Die Leidenschaft für gutes Essen lässt sich gut mit Städtereisen und Kurztrips verbinden. Als Sport ist das Gerätetauchen der ideale und entschleunigende Ausgleich zur Arbeit.