Kurzinterview mit Prof. Dr. Julia Hahmann
Zum ersten September 2023 ist Prof. Dr. Julia Hahmann als Professorin in den Fachbereich Sozialwesen der Hochschule RheinMain (HSRM) berufen worden. Nach ihrem Studium der Kommunikationswissenschaften, Soziologie und Psychologie an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule (RWTH) Aachen forschte sie dort am Institut für Soziologie als wissenschaftliche Mitarbeiterin. Nach der Promotion arbeitete Hahmann als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Gerontologie der Universität Vechta, bevor sie dort 2018 als Verwaltungsprofessorin im Arbeitsgebiet Transkulturalität und Gender im Fach Soziale Arbeit berufen wurde. Sie ist Vorstandsmitglied des Arbeitskreises Materielle Gerontologie in der Deutschen Gesellschaft für Gerontologie und Geriatrie sowie Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Soziologie.
Welcher Aspekt fasziniert Sie an Ihrer Forschung am meisten?
Forschung ermöglicht mir einen analytischen Zugriff auf Themen wie zum Beispiel Freundschaft oder Familie, die ganz selbstverständlich Teil unseres Alltags sind. Als Wissenschaftlerin kann ich diese dann je nach erkenntnistheoretischer Brille ganz unterschiedlich nachvollziehen und verstehen. Damit ergeben sich nicht nur sehr unterschiedliche Wissensbestände, sondern auch verschiedene Möglichkeiten, diese im Sinne der Sozialen Arbeit weiterzudenken. Insgesamt gefällt mir insbesondere die Flexibilität, die sich aus einem breiten Theorie- und Methodenspektrum entfalten lässt. Zudem bedeutet Forschung auch immer die Möglichkeit zur Kooperation mit Kolleg:innen, sei es in einem konkreten Projekt, beim Schreiben oder auf einer Tagung.
Was macht für Sie gute Lehre aus?
Gute Lehre findet für mich in einer vertrauensvollen Atmosphäre statt. So können Studierende Lehrveranstaltungen als einen Raum wahrnehmen, in dem sie sich kreativ beteiligen können, ihr Verständnis und ihre Haltungen entwickeln, darlegen und diskutieren können. Gemeinsam können wir so Wissensbestände erarbeiten, Theorieperspektiven durchdringen und diese in ihren Konsequenzen für Disziplin und Profession verstehen. Wir können uns anhand empirischer Beispiele relevante Themengebiete erschließen und über Forschungsmethoden diskutieren und all das als Möglichkeit zur kritischen Reflexion des sozialen Kontextes von Nutzer:innen, Professionellen und Institutionen der Sozialen Arbeit nutzen.
Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?
Mit netten Menschen, auf Punkrock-Konzerten und an der Nähmaschine.