Kurzinterview mit Prof. Dr. Julia Herhold

Prof. Dr. Julia Herhold © TU Bergakademie Freiberg / D. Müller

Zum 1. September 2023 ist Prof. Dr. Julia Herhold auf die Professur für Baubetrieb und digitale Projektabwicklung im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der Hochschule RheinMain (HSRM) berufen worden. Herhold kennt die HSRM bereits aus ihrem eigenen Studium, das sie mit einem Master in Baumanagement abgeschlossen hat. Im Rahmen dessen absolvierte sie mehrere Auslandsaufenthalte, unter anderem in Namibia. Promoviert hat Herhold an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg zur präoperativen Arbeitsvorbereitung für Bauleistungen im Ingenieurbau, Spezialtiefbau und untertägigen Bergbau mit dem Aspekt der fortlaufenden Digitalisierung. Anschließend arbeitete sie in verschiedenen Projekten als Ingenieurin, beispielsweise für ein großes Infrastrukturprojekt der Deutschen Bahn.

Welcher Aspekt fasziniert Sie an Ihrer Forschung am meisten?

Die Bauindustrie befindet sich durch die Digitalisierung in einem spannenden Umbruch, den ich mit meinem Forschungsgebiet nicht nur begleite, sondern auch vorantreiben und gestalten kann. Faszinierend dabei ist, dass bekannte Prozesse des Baubetriebs unter den Möglichkeiten und Herausforderungen der Digitalisierung neu gedacht und neu definiert werden können. Ich bin gespannt, auf welche Wege uns die Digitalisierung im Bauwesen führen wird.

Was macht für Sie gute Lehre aus?

Gute Lehre bedeutet für mich, die Bedürfnisse der Studierenden zu erkennen und die an die Lehre gestellten Anforderungen in Praxis und Theorie zu vereinen sowie beidseitig zu erfüllen. Wenn die Studierenden nicht nur theoretisch, sondern auch anwendungsorientiert auf den Einstieg und ihr späteres Berufsleben vorbereiten sind, habe ich gute Arbeit geleistet. Das Schlimmste, was guter Lehre widerfahren kann, ist Stillstand und Resignation. Ich freue mich daher auf eine abwechslungsreiche und praxisnahe Lehre.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Als Kind war Grundschullehrerin lange Zeit mein Berufswunsch, geprägt durch meine damalige Klassenlehrerin. Dass ich meinem Berufswunsch der Kindheit noch einmal so nahe komme und nun Jungingenieur:innen ausbilde, hätte ich mir nicht besser erhoffen können. Deshalb möchte ich mit meiner Lehrtätigkeit ebenfalls einen positiven Eindruck bei den Studierenden hinsichtlich des Berufs des:der Bauingenieur:in hinterlassen.

Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?

Bei ausgedehnten Radtouren und gemeinsamer Zeit mit Familie und Freunden. Außerdem entspanne auch mal gerne mit einem guten Buch auf der Couch.