Kurzinterview mit Prof. Dr. Lucy Mudiwo Ombaka

Prof. Dr. Lucy Mudiwo Ombaka © privat

Prof. Dr. Lucy Mudiwo Ombaka wurde im März 2024 von der Hochschule RheinMain (HSRM) als Vertretungsprofessorin für Wasserstofftechnologie im Fachbereich Ingenieurwissenschaften bestellt. Ihre akademische Laufbahn startete an der Egerton University, wo sie ein Bachelorstudium mit den Fächern Chemie und Mathematik sowie ein Masterstudium im Studiengang Chemie abschloss. Es folgte die Dissertation im Fach Chemie an der University of KwaZulu-Natal. Von 2010 bis 2012 hatte Lucy Mudiwo Ombaka einen Lehrauftrag am Bukura Agricultural College inne. Ab 2015 lehrte sie an der Dedan Kimathi University of Technology, bevor sie 2016 an die Technical University of Kenya wechselte, wo sie seitdem im Fachbereich Chemie und Technologie lehrt. Von 2018 bis 2021 forschte Lucy Ombaka mittels eines Georg Forster-Forschungsstipendiums der Alexander von Humboldt-Stiftung im Bereich erneuerbarer Wasserstoff an der Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover.

Welcher Aspekt fasziniert Sie an Ihrer Forschung am meisten?

Am meisten fasziniert mich, dass ich als Chemikerin den Übergang von kohlenstoffintensiven zu kohlenstoffarmen Systemen und Produkten unterstützen kann. Die Forschung an Produkten wie Solartreibstoffen, nachhaltigen Flugtreibstoffen und erneuerbarem Wasserstoff, die den CO₂-Fußabdruck verringern und günstigere Klimabedingungen schaffen können, insbesondere für gefährdete Gemeinschaften, begeistert mich besonders. Diese Systeme sind sehr dynamisch, und ihre praktische Anwendung ist mit mehreren Herausforderungen verbunden. Daher ist die Forschung auf diesem Gebiet hochinteressant und wirkungsvoll.

Was macht für Sie gute Lehre aus?

Meiner Meinung nach sollte gute Lehre multidirektional sein und alle Beteiligten sollten dabei etwas Neues lernen. Eine gute Unterrichtsstunde weckt sowohl das Interesse des Dozenten als auch das der Studierenden, die dabei möglichst eigenmotiviert, neugierig und bereit für praktisches Lernen sind.

Welchen Berufswunsch hatten Sie als Kind?

Als Kind wollte ich Ärztin werden, aber später als Jugendliche wollte ich lieber Chemie-Ingenieurin werden. Ich bin heute ungefähr da, wo ich als Jugendliche hinwollte.

Wie finden Sie einen Ausgleich zur Arbeit?

Kurz gesagt, durch meine Familie. Als Mutter muss ich Kinder und Beruf unter einen Hut bringen. Ich verbringe viel Zeit mit meinen Kindern: Wir spielen, wir machen viele Ausflüge, wir gehen zusammen in die Kirche und sind Teil einer Gemeinschaft hier in Deutschland, obwohl wir ursprünglich aus Kenia kommen.