Nachhaltigen Wandel durch Digitalisierung gestalten
Unter dem Leitthema „Sustainable Mobile Solutions: Mit Apps & Co. die Transformation zur Nachhaltigkeit gestalten“ kamen in dieser Woche Expert:innen verschiedener Unternehmen, Hochschulbeschäftigte und Studierende am Campus Unter den Eichen der Hochschule RheinMain (HSRM) zum 17. Mobile Media Forum zusammen. Ihr Ziel war es, gemeinsam über die Chancen, Potenziale und Herausforderungen der Digitalisierung für einen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit zu diskutieren und sich untereinander zu vernetzen.
Organisiert wurde die Veranstaltung von Prof. Dr. Stephan Böhm, Studiendekan des Fachbereichs Design Informatik Medien, und seinem Fachbereichskollegen Prof. Dr. Peter Winzer. Gemeinsam eröffneten diese das Programm, bevor sie das Wort an Prof. Dr. Andreas Brensing, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit, übergaben. Dieser dankte den beiden Initiatoren, dem Organisationsteam sowie der Jobware GmbH, die das Mobile Media Forum als Sponsor unterstützt hat. In seinem Grußwort betonte er die dringende Notwendigkeit, Nachhaltigkeit umfassend aus ökologischer, ökonomischer und sozialer Perspektive zu betrachten, und die Bedeutung, die dem Transfer wissenschaftlicher Erkenntnisse aus der Hochschule hinaus in die Gesellschaft und Wirtschaftslandschaft zukomme. Besonders erfreut zeigte er sich über die Förderung junger Gründer:innen mit nachhaltigen Geschäftsideen durch die RheinMain StartUpLabs, die Hochschulangehörigen mit innovativen Gründungsansätzen als Anlaufstelle dienen.
Auch Dr. Walter Fischedick, Ministerialdirigent des Landes Hessen im Ministerium für Digitalisierung und Innovation, sprach ein Grußwort und hob das große Nachhaltigkeitspotenzial digitaler Lösungen hervor, insbesondere für den Digitalstandort Rhein-Main-Gebiet.
Digitalisierung als zweiseitiger Ermöglicher des nachhaltigen Wandels
Prof. Dr. Böhm gab den Teilnehmenden in seinem Einführungsvortrag einen Überblick über die thematische Ausgangslage. Dabei betonte er die wichtige Rolle, die Digitalisierung im Bereich der Nachhaltigkeit nicht nur hinsichtlich Green IT, sondern auch in Bezug auf die Unabhängigkeit von Wirtschaftssystemen und die digitale Souveränität Europas einnehme. Er zeigte auf, inwiefern vor allem die Bevölkerung eine wichtige Rolle im nachhaltigen Wandel spielt: „Persönliche Erfahrung ist ein wichtiger Treiber für nachhaltigen Konsum. Digitale Anwendungen können im individuellen Alltag als Bewusstmacher der eigenen Wirksamkeit fungieren und so den nachhaltigen Wandel vorantreiben“, erklärte er die Einsatzmöglichkeiten von Apps und Co. Diese könnten beispielsweise dazu dienen, sich über Nachhaltigkeitsaspekte zu informieren, den eigenen Beitrag zu quantifizieren, Ressourcen effizienter zu nutzen und zu teilen oder deren Verschwendung und die Produktion von Abfällen zu vermeiden. Abschließend gab er einen kurzen Überblick über App-Konzepte, die an der HSRM bereits entwickelt und teilweise umgesetzt wurden, beispielsweise in Form der App „Sauberes Wiesbaden“, die das unkomplizierte Melden wilder Müllablagerungen ermöglicht.
„Die Lücke zwischen der empfundenen Bedeutung von Nachhaltigkeit und entsprechenden Verhaltensweisen ist noch zu groß. Mobile Apps können dabei helfen, Nachhaltigkeitsziele konsequenter zu verfolgen und einen nachhaltigen Lifestyle zu etablieren. Unsere Herausforderung dabei ist, die Digitalisierung selbst ebenfalls nachhaltig zu gestalten, da auch sie Ressourcen verbraucht und Emissionen verursacht“, resümierte Prof. Dr. Böhm, bevor er das Wort an die Referent:innen der weiteren Fachvorträge übergab. Diese stellten beispielsweise eine App vor, die Vergünstigungen durch das Bezahlen mit Radkilometern ermöglicht, fokussierten Mobilitätskonzepte in der Immobilienbranche, messbare Nachhaltigkeit im Alltag und eigenen Garten oder nachhaltigen Konsum. Eine Abschlussdiskussion gab den Teilnehmenden schließlich die Gelegenheit, gemeinsam über die vielseitigen Facetten des Leitthemas zu reflektieren.