Politischer Jahresempfang

Politischer Jahrsempfang der Hochschule RheinMain: Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Eva Waller (Mitte) mit der Hessischen Wissenschaftsministerin Angela Dorn und dem Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden Gert-Uwe Mende © Sven Singhoff

Politischer Jahresempfang der Hochschule RheinMain: Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler erhält den Transferpreis der Hochschule RheinMain von Vizepräsident Prof. Dr. Andreas Brensing © Sven Singhoff

Politischer Jahresempfang der Hochschule RheinMain: Grußwort von Bundeswissenschaftsministerin Bettina Stark-Watzinger © Sven Singhoff

Anfang der Woche blickte die Hochschule RheinMain (HSRM) im Rahmen ihres politischen Jahresempfangs im Wiesbadener Kurhaus auf gestern, heute und morgen und wagte nach den Herausforderungen der letzten Jahre einen Ausblick auf die Chancen der Gegenwart und Zukunft. Gemeinsam mit Akteur:innen aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und der Wiesbadener und Rüsselsheimer Stadtgesellschaft zelebrierte die Hochschule zudem feierlich den Ausklang ihres 50-jährigen Jubiläums.

Prof. Dr. Eva Waller, Präsidentin der HSRM, eröffnete den Abend und begrüßte die zahlreich erschienenen Gäste.  Nach einem kurzen Abriss der Geschichte der Hochschule, die im Jahr 1971 als Fachhochschule Wiesbaden gegründet wurde, sagte die Präsidentin in die Zukunft blickend: „Wir bilden Fach- und Führungskräfte aus, die in den vergangenen und kommenden Jahrzehnten Lösungen für wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Herausforderungen entwickelten und entwickeln. Wir werden gezielt Existenzgründungsideen unserer Studierenden und Beschäftigten unterstützen und begleiten. Wir werden Talente gezielt unterstützen und verstärkt internationalen Studierenden und Wissenschaftler:innen ein Zuhause bieten.“ Weiter sprach Prof. Dr. Waller von den Bauplänen der Hochschule RheinMain: „Wir wollen einen lebendigen, interaktiven Campus mit kurzen Wegen und studiengangsübergreifendem Austausch gestalten. Es ist unser Ziel, den Standort Kurt-Schumacher-Ring als Hauptcampus in Wiesbaden auszubauen.“ Zurzeit entsteht am Kurt-Schumacher-Ring ein Lehr- und Lernzentrum mit Seminarräumen, studentischen Arbeitsräumen, einem Hörsaal, einer Bibliothek und einer Cafeteria. Zusätzlich plant das Studentenwerk Frankfurt dort ein großes Wohnheim. „Mit all den Bauvorhaben öffnen sich zusätzliche, neue Türen, die die Hochschule RheinMain mit den Städten Wiesbaden und Rüsselsheim verbinden. Die weitere Öffnung hin zur Stadtgesellschaft fällt unter das, was wir als Transfer definieren. Gerade aus Sicht einer Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) scheint der Ansatz, Transfer nicht als reine Übertragung von Wissen, Ideen und Technologien aus der Hochschule in die Gesellschaft hinein zu verstehen, sondern als einen stetigen Austauschprozess, am besten geeignet. Transfer ist bei uns keine Einbahnstraße, sondern ein Dialog“, so die Präsidentin weiter.

Erfolgreiches Promotionsrecht für HAW

Angela Dorn, Hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, gratulierte der Hochschule RheinMain zu ihrem Jubiläum: „Herzlichen Glückwunsch zu 50 Jahren Ausbildung der Fachkräfte von morgen sowie Verzahnung von Theorie und Praxis! An der Hochschule RheinMain zeigt sich dies besonders in den Forschungsschwerpunkten zu Engineering 4.0 und smarten Systemen – alles Technologien, die unabdingbar sind für unsere digitale Gesellschaft. Besonders zukunftsweisend ist die Beteiligung an den Promotionszentren Soziale Arbeit, Angewandte Informatik und Mobilität und Logistik: An der Hochschule RheinMain schloss 2018 der erste Promotionsstudent an einer HAW in Deutschland seine Dissertation ab. Möglich macht dies das Promotionsrecht für besonders forschungsstarke Fachrichtungen an den HAW – ein hessisches Erfolgsmodell, das erst kürzlich von einer wissenschaftlichen Kommission sehr gut bewertet wurde. Wir wollen möglichst vielen klugen und kreativen Köpfen die Chance zur Teilhabe an der Hochschulbildung ermöglichen, damit sie ihr volles Potenzial entfalten können. Die Hochschule RheinMain ist eine wichtige Partnerin auf diesem Weg.“

Innovationsfaktor Hochschule

Der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, Gert-Uwe Mende, sagte: „Wir nutzen das Wissen der Hochschule RheinMain in vielen Projekten. Dies möchte ich in Zukunft sichtbarer machen, um zu zeigen, wie notwendig wissenschaftliche Erkenntnisse für die Entwicklung der Stadt sind. Wir wissen die Hochschule RheinMain zu schätzen, denn sie ist Wirtschafts-, Demografie- und nicht zuletzt Innovationsfaktor. Dies möchte ich für eine wissensbasierte Stadtentwicklung nutzen.“

Bettina Stark-Watzinger, Bundesministerin für Bildung und Forschung, übersendete ein digitales Grußwort. Darin betonte sie die Bedeutung der HAW: „Die Stärke unserer Innovationskraft liegt in den Regionen. Die Hochschulen für Angewandte Wissenschaften sind dabei besonders wichtig. Mit ihrer praxisnahen Lehre und Forschung sind sie Dreh- und Angelpunkt für Innovation.“
Einblicke in die Transferaktivitäten der Hochschule RheinMain gab Prof. Dr. Thomas Heimer, indem er das fachbereichsübergreifende Transferprojekt IM-PACT RheinMain vorstellte, das durch die Bund-Länder-Initiative „Innovative Hochschule“ gefördert wird.

Transferpreis für Prof. Dr. Dackweiler

Anschließend folgte die feierliche Verleihung des Transferpreises der Hochschule RheinMain durch Prof. Dr. Andreas Brensing, Vizepräsident für Forschung, Transfer und Nachhaltigkeit der HSRM. Prof. Dr. Regina-Maria Dackweiler, Professorin für gesellschaftliche und politische Bedingungen sozialer Arbeit im Fachbereich Sozialwesen, wurde für ihren „überragenden Beitrag zur systematischen Verknüpfung von anwendungsbezogener Forschung, Lehre und Transfer in gesellschaftlich hochrelevanten Problemfeldern“ ausgezeichnet.
Ihr aktuelles, vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertes interdisziplinäres Projekt „Aufs Spiel setzen – Neue Wege der Prävention und Hilfe bei Gewalt in Paarbeziehungen im ländlichen Raum (AusWege)“ erforscht Möglichkeiten, Partnerschaftsgewalt zu verhindern, zu reduzieren und den Kreislauf der Gewalt zu unterbrechen. Dazu wird eine mehrjährige Öffentlichkeitskampagne durchgeführt, die unterschiedliche Zielgruppen anspricht, und es wird mit Serious Games zu Gewalt in Paarbeziehungen ein spielebasierter Lernansatz angewendet, der Jugendliche und Erwachsene interaktiv einbezieht.

Danach hatten alle Teilnehmer:innen die Gelegenheit, sich bei Speisen und Getränken auszutauschen.