Studium neu denken?!
Am Montagmorgen eröffnete Prof. Dr. Christiane Jost, Vizepräsidentin für Studium, Lehre und Internationales, den Tag der Lehre an der Hochschule RheinMain (HSRM). „Heute schauen wir aus der Vogelperspektive auf das, was hier an der Hochschule getan wird. Letztes Jahr fand der Tag der Lehre unter dem Motto „New Normal@HSRM“ statt. Wir werden heute an die Impulse aus dieser Veranstaltung anknüpfen“, sagte sie. Im Vordergrund stünden der Austausch und die Möglichkeit, aus dem Alltag herauszutreten. Darüber hinaus thematisierte sie die derzeitigen Herausforderungen der Lehre wie beispielsweise die sinkenden Bewerber:innenzahlen und gab Lösungsansätze für diese schwierige Situation. „Wir können ganz viel Gutes tun und wir sind heute zusammen, um uns gemeinsam Anregungen zu holen“, so die Vizepräsidentin.
Lehre neu denken?!
Den ersten Gastvortrag hielt Dr. Björn Eichmann, Vizepräsident der SRH Hochschule für Gesundheit und Professor für Sportwissenschaften. Er stellte in seinem Beitrag das didaktische Prinzip der SRH vor und gab Einblicke in die Hochschule. „Wir konzentrieren uns auf das Lernen und den Lernerfolg unserer Studierenden, mit dem Ziel, für sie die bestmögliche Employability zu erreichen“, erläuterte Eichmann. Das sogenannte CORE-Prinzip der SRH fokussiere die Individuen und fördere Studierende vor allem durch lernaktivierende Lehrmethoden. Als Beispiel dafür, wie an der SRH Lehre neu gedacht werde, verwies Eichmann auf ihre 30 unterschiedlichen Prüfungsformate. Der Vortrag endete mit einer Fragerunde, in der die Teilnehmenden zu den Themen Präsenzlehre, Onlineklausuren und E-Learning Stellung beziehen konnten.
Dr. Dr. Oliver Reis, Professor für Religionspädagogik unter besonderer Berücksichtigung von Inklusion an der Universität Paderborn, war zweiter Gastredner am Tag der Lehre. Sein Vortrag hatte den Titel: „Offenheit und Mut auf dem Weg in die Zukunft von Lehre und Hochschule“. Er eröffnete seinen Vortrag mit den Fragen: „Wie viel Offenheit halten wir in den Strukturen der Hochschule aus? Und wie denken wir das neue Denken in der Lehre?“ Reis betonte, dass die Vorstellung von Lernen und Lehre nun schon 50 bis 60 Jahre alt sei. „Offenheit betont die Variante gegenüber der Wiederholung. Müssen wir nicht viel mehr subversive Elemente einbauen und Kontingenz reduzieren?“, stellte er dem Plenum als Frage. Es brauche jedenfalls eines: Mut, um Situationen zu öffnen und neue Wege beschreiten zu können.
Diskussion, Austausch und Poetry Slam
In einer Diskussionsrunde nahmen Prof. Dr. André Bruns, Prof. Dr. Stephan Böhm, Lukas Riesner, Prof. Dr. Abiola Sarnecki, Prof. Dr. Ulrike Stadtmüller und HSRM-Präsidentin Prof. Dr. Eva Waller Stellung zu den Antworten der Teilnehmenden auf die allgemeine Frage: „Studium neu denken – was muss dafür weg?“. Es wurden das Verhältnis zwischen Lehrenden und Studierenden diskutiert, die Freiheit der Forschung und Lehre sowie die Strukturen der Hochschule. Nach der Mittagspause fanden weitere Diskussionsrunden und Workshops rund um das Thema „Studium neu denken“ statt. Stefan Dörsing, Poetry Slammer, Moderator und Workshopleiter, bildete zum Abschluss das Thema des Tages mit eingefangenen Emotionen ab. Jubelnden Anklang fand dabei die Zeile: „Die Erkenntnis ist: Trockner Unterricht hilft nur bei Wasserschaden“.