Unternehmen setzen auf CO2-Einsparungen
Im Rahmen des gemeinsamen Projekts CO2meet haben B.A.U.M. e.V. und die Hochschule RheinMain im Sommer 2023 die Geschäftsreisetätigkeit von etwa 100 Unternehmen analysiert. Die Befragung beleuchtete die Relevanz von Klimaschutzaspekten bei der Planung und Durchführung von Geschäftsreisen. Dabei wurden auch Maßnahmen identifiziert, mit denen Unternehmen ihre geschäftsreisebedingten CO2-Emissionen reduzieren können. Fortschrittliche Unternehmen, die bereits auf klimafreundliche Geschäftsreisepraxis setzen, wurden in vertiefenden Gesprächen genauer untersucht und als Fallstudien aufbereitet.
Besonders im Fokus standen Geschäftsreisen, deren Emissions-Einsparpotenziale während der durch Corona bedingten Einschränkungen sichtbar wurden. Die Anzahl der Geschäftsreisen nähert sich schrittweise wieder den Werten vor der Pandemie an, was die Relevanz und Bedeutung der Vermeidung und klimafreundlichen Gestaltung betont.
Die Unternehmen setzen bereits verschiedene Anreize für klimafreundliche Verkehrsmittel auf Geschäftsreisen. Dazu gehören Bahncards und eine elektrifizierte Dienstwagenflotte. Viele Unternehmen haben zudem umfassende Geschäftsreiserichtlinien und Mobility Policies eingeführt, in denen Nachhaltigkeits- und Klimaschutzaspekte eine zunehmend wichtige Rolle spielen.
Die Pandemie hat Unternehmen dazu gebracht, Meetings vermehrt in den digitalen Raum zu verlagern, wodurch Kosten und Emissionen eingespart werden können. 93% der befragten Unternehmen nutzen digitale Meetings als Ersatz für Präsenzmeetings.
Die erhobenen Daten zeigen, dass viele Unternehmen bereits Informationen zu Geschäftsreisen sammeln, wobei größere Unternehmen dies tendenziell häufiger tun. Die Daten betreffen vor allem genutzte Verkehrsmittel, die Anzahl der Reisen, Kosten und CO2-Emissionen. Überraschend ist jedoch, dass nur 2 von 100 Unternehmen CO2-Emissionen explizit als Steuerungskriterium nutzen, obwohl nahezu alle Unternehmen ihre Geschäftsreisetätigkeit mit betrieblichen Regelungen steuern.
"Nahezu alle befragten Unternehmen steuern ihre Geschäftsreisetätigkeit mit entsprechenden betrieblichen Regelungen, die CO2-Emmissionen werden jedoch umgekehrt praktisch nie explizit als Steuerungskriterium genutzt. Auch wenn die Daten nicht repräsentativ sind, zeigt dies das große Potenzial des Projekts CO2meet", betont Prof. Dr.-Ing. André Bruns, Professor für Mobilitätsmanagement und Verkehrsplanung an der Hochschule RheinMain.