Von der Quelle bis zur Mündung

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Michael Denk, Leiter der Abteilung Wasser und Boden im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, bei seinem Impulsvortrag. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Vortrag von Ayleen Kreutzer zu ihrer Abschlussarbeit über multifunktionale Flächen in Wiesbaden. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

„Wir wollen die Teilnehmenden, aber auch die Öffentlichkeit für das Thema Wasserkreislauf sensibilisieren und das breite Spektrum dieses wichtigen Themas darstellen“, sagt Michael Roller vom regionalen Landesverband der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall (DWA) zum Auftakt der Fachtagung „Wasserkreislauf RheinMain“. Zum Symposium an der Hochschule RheinMain (HSRM) waren Vertreter:innen von Kommunen, Genehmigungsbehörden, Ingenieurbüros sowie Studierende und Forscher:innen gekommen. So betonte Prof. Dr. Arne Arns in seinen einführenden Worten die zunehmende Interdisziplinarität in Forschung und Wasserwirtschaft. „Wir müssen noch mehr zuhören, aufeinander zugehen“, so der Wasserbauingenieur, der vor einem Jahr von der Uni Rostock an die Hochschule RheinMain gewechselt ist. „Heute steht der gesamte Wasserkreislauf, quasi von der Quelle bis zur Mündung, im Fokus und daran wollen wir die Themen, die auf uns zukommen, diskutieren.“

Dürren, Starkregen, Überflutungen

Die Themen sind so bekannt wie aktuell: Trinkwassernotstand, Starkregen, Dürreperioden, Überflutungen – die menschengemachte Beeinflussung des Wasserkreislaufs führe zu Störungen und damit zu Herausforderungen im Wassermanagement, wie Michael Denk, Leiter der Abteilung Wasser und Boden im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, in seinem Impulsvortrag erklärt. Seine übergeordnete Frage ist: „Wie können wir den Wasserkreislauf wieder schließen?“ Lösungen dafür seien unter anderem ein ganzheitliches Wasserressourcenmanagement, das Schwammstadtprinzip, eine nachhaltige Landwirtschaft und ein geeignetes Forstmanagement. Dafür habe das Land Hessen schon einige Strategien entwickelt, verfasst etwa im Zukunftsplan Wasser, dem Klimaplan Hessen oder dem Leitfaden Versickerung, Retention und Verdunstung. Letzteren stellte Dr. Harald Sommer von der Ingenieurgesellschaft Prof. Dr. Sieker mbH vor und zeigte Bei-spiele für dessen Umsetzung.

Projekte aus Forschung und Praxis

Auch Nachwuchswissenschaftler:innen kamen im Rahmen des Symposiums zu Wort. So präsentierte Manuel Perschke, Doktorand im Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen der HSRM, seine Detailanalyse von Starkregenereignissen mit dem Titel „Sommerregen unter der Lupe“. In der Praxis beschäftigen sich Kathrin Hartfiel und Kathrin Göbel vom Wiesbadener Umweltamt mit dem klimaresilienten Umgang mit Niederschlagswasser und referierten zu den Starkregengefahrenkarten für das Stadtgebiet. Generell gebe es in der Wasserwirtschaft aber einen Fachkräftemangel, wie Michael Roller weiß: „Wir suchen Spezialisten für Grundstücksentwässerung, da muss ich mich manchmal bei den potenziellen Kandidat:innen bewerben.“

Der 2. Wasserkreislauf-Fachtag mit Wissenschaftler:innen und Unternehmensvertreter:innen aus ganz Deutschland fand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) Landesverband Hessen/Rheinland-Pfalz/Saarland und der Ingenieurkammer Hessen statt.