Wissensentwicklung in der Sozialen Arbeit
„Geteiltes Wissen – Wissensentwicklung in Disziplin und Profession Sozialer Arbeit“ war der Schwerpunkt der digitalen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Soziale Arbeit (DGSA), die gemeinsam mit der Hochschule RheinMain (HSRM) ausgerichtet wurde.
Im Rahmen der zweitägigen Konferenz wurden die kooperative Wissensbildung und der Transfer von Wissen als dynamisches und relationales Gefüge mit seinen unterschiedlichen Akteur:innen in Lehre, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit betrachtet. In zahlreichen Panels und Vorträgen mit teils internationalen Beiträgen wurde erörtert, in welcher Art und Weise die Disziplin und die Profession Sozialer Arbeit befähigt werden können, zum Beispiel neue Wissensformen und -inhalte aufzugreifen und kritisch zu reflektieren. Und dies vor dem Hintergrund aktueller Praxisthemen, wie zunehmender Beschäftigungsquote bei gleichzeitiger Ausdifferenzierung der Sozialen Arbeit, oder dem immer komplexeren Aufgabenumfang bei gleichzeitiger Ressourcenknappheit.
Soziale Arbeit „massiv herausgefordert“
Aber auch im Hinblick auf die aktuellen Krisensituationen sei Soziale Arbeit in Disziplin und Profession „massiv herausgefordert“, so Prof. Dr. Christian Schütte-Bäumner, Dekan des Fachbereichs Sozialwesen der HSRM, der die Relevanz des Tagungsthemas im gegenwärtigen Debattenkontext und den Bezug zum Forschungsschwerpunkt im Fachbereich unterstrich.
„Fachkräfte der Sozialen Arbeit sind heutzutage unverzichtbare Begleiterinnen und Begleiter von Individuen und Gruppen in vielfältigen gesellschaftlichen Veränderungsprozessen“, sagte Ayse Asar, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, in ihrem digitalen Grußwort. Aber auch die Soziale-Arbeit-Forschung sei nicht zu verkennen, da sie transdisziplinäre Fragestellungen adressiere, die die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft betreffen. Hier nannte die Staatssekretärin insbesondere auch das hochschulübergreifende Promotionszentrum Soziale Arbeit, dass ein „Ausweis der Forschungsstärke“ sei.
Schlüsselaspekt Geteiltes Wissen
Die Bedeutung des Promotionszentrums mit Sitz an der HSRM in Wiesbaden hob Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Eva Waller in ihrer Videobotschaft ebenfalls hervor: „Geteiltes Wissen als transdisziplinäre Ausrichtung der Forschung zur Praxis Sozialer Arbeit ist ein Alleinstellungsmerkmal des Promotionszentrums“, so die Hochschulpräsidentin, die im geteilten Wissen einen Schlüsselaspekt für zukunftsfähige Anschlussfähigkeit sieht, und ergänzte: „Mit großer Freude und Stolz ist die Hochschule RheinMain Mitveranstalterin dieser Tagung.“ Auch der Wiesbadener Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende begrüßte es in seinem Videogrußwort sehr, dass die DGSA-Tagung in Wiesbaden stattfindet und betonte die enge Zusammenarbeit der Stadt mit der Hochschule RheinMain.
Mit der Keynote von Prof. Dr. Haluk Soydan, Associate Dean of Research & Director des Hamovitch Center for Science in the Human Services an der School of Social Work der University of Southern California, wurden die Sessions eröffnet. Den rund 900 Teilnehmenden gewährte Prof. Dr. Soydan darin einen Einblick in die historische Entwicklung und gegenwärtige Verortung der Soziale-Arbeit-Forschung im akademischen und internationalen Kontext.