TRANSFERSTRATEGIE

Stand: 13.02.2024

Selbstverständnis

Transfer als Leistungsdimension der HSRM

Transfer ist neben Lehre und Forschung eine weitere Leistungsdimension der Hochschule RheinMain (HSRM). Im Selbstverständnis der HSRM umfasst der Begriff Transfer in einem breiten Sinne den Austausch wissenschaftlicher Erkenntnisse mit Gesellschaft, Kultur, Wirtschaft und Politik. Der Bereich Transfer wird vom zuständigen Präsidiumsmitglied verantwortet.

Beitrag zur Entwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft

Die HSRM strebt an, mittels Transfers einen Beitrag zur wissenschaftsbasierten Weiterentwicklung von Gesellschaft und Wirtschaft zu leisten. Sie möchte auf diese Weise dazu beitragen, zukunftsorientierte, innovative und nachhaltige Lösungen für die dringlichen gesellschaftlichen und technologischen Herausforderungen anzugehen.

Effekte für die Hochschule

Transfer gewährleistet eine direkte Verbindung zu Gesellschaft und Wirtschaft, wodurch die Aktualität und Relevanz von Lehre, Forschung und Weiterbildung innerhalb der Hochschule gestärkt werden. Transfer trägt damit vielfältige positive Effekte in die Hochschule hinein. Über etablierte und innovative Austauschformate und -prozesse entstehen dafür neue Impulse.

Ganzheitliches Transferverständnis

Der Transfer an der HSRM ist thematisch sehr breit aufgestellt und erstreckt sich über Forschung, Studium und Lehre sowie Weiterbildung. Die HSRM bietet dafür fundierte, neutrale wissenschaftliche Expertise, Orientierung in den Feldern aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen sowie vielfältige Vernetzungsmöglichkeiten.

Transfer kann einen gesamten Innovationsprozess mit Formulierung der Problemstellung, Erarbeitung der Problemlösungen und Implementierung in die Praxis umfassen. Das Transferverständnis der HSRM zielt dabei darauf ab, kompetente Partnerin zu sein sowie sich proaktiv in gesellschaftliche Diskurse und Transformationsprozesse einzubringen und diese zu gestalten. Die Transferformate sind dafür vorzugsweise dialogisch bzw. bidirektional angelegt, um einerseits Impulse zu geben, andererseits aber auch die Bedarfe aus der Praxis aufzunehmen.

Transferprozesse

Transfer erfolgt an der HSRM in vielfacher Hinsicht. Schon immer findet Transfer auf Ebene von Studium und Lehre statt, etwa über studentische Abschluss- oder Projektarbeiten bei Praxispartner:innen in Unternehmen, Politik und Gesellschaft oder über die Einbindung von Lehrbeauftragten von Praxisstellen. Auf Ebene der Forschung erfolgt Transfer vor allem über Kooperationsprojekte und Auftragsforschung. Hinzu kommt der Austausch über den wissenschaftlichen Nachwuchs, dessen Tätigkeit vor, während und nach der Qualifizierungsphase häufig Berührung mit der Praxis hat. Ferner setzt die HSRM verstärkt auf den Austausch mit ihren Alumni. Mit der WeiterbildungGmbH (Hochschule RheinMain Academy) hat die HSRM die Rahmenbedingungen für die Umsetzung von wissenschaftlicher Weiterbildung und lebenslangem Lernen geschaffen. Ein weiteres Transferfeld liegt im Aufbau und der Pflege einer Gründungskultur an der HSRM.

Vernetzung und Kooperation für erfolgreichen Transfer

Erfolgreicher Transfer bedarf substantieller Kontakte zu Unternehmen, öffentlichen, sozialen, ökologischen, kulturellen und wissenschaftlichen Einrichtungen und zur Gesellschaft im Allgemeinen. Die HSRM pflegt zu diesem Zweck eine große Zahl an Kooperationen, sie ist an Netzwerken, Fachverbänden und Verbünden beteiligt und ihre Wissenschaftler:innen sind als Berater:innen und Gutachter:innen tätig.

Zielbild

Ziel ist es, auf Basis der bestehenden Stärken und Spezifika die Transferkultur und -leistung weiter auszubauen und damit zur Profilbildung der HSRM beizutragen. Die HSRM setzt dabei neben dem genannten Transfer im Bereich Studium und Lehre vor allem auf die folgenden vier strategischen Transferfelder:

  • Technologie- und Wissenschaftstransfer,
  • Wissenschaftliche Weiterbildung und Lebenslanges Lernen,
  • Gründungen,
  • Gesellschaftlicher Diskurs.

Bei der Aufgliederung der hier genannten Transferfelder ist zu beachten, dass diese inhaltlich ineinander übergehen: So muss das Thema Gründung, Weiterbildung/Lebenslanges Lernen sowie der gesellschaftliche Diskurs mit Technologie- und Wissenschaftstransfer zusammengedacht werden. Um das damit verbundene Potential zu heben, werden die Aktivitäten koordiniert und hinreichend offene und flexible Rahmenbedingungen geschaffen, um Transferfelder miteinander verzahnen zu können.

Die HSRM verfolgt das Ziel der Zusammenarbeit mit anderen Hochschulen und Forschungseinrichtungen. Die HSRM ist bereits Mitglied mehrerer Transfernetzwerke und nutzt diese z.B. zur politischen Positionierung oder zum Erfahrungsaustausch. Weitere, vor allem regional angelegte Kooperationen werden angestrebt.

Die Grundlage für den Technologie- und Wissenschaftstransfer ist die leistungsstarke Forschung an der HSRM. Bzgl. des Zielbilds und der Rahmenbedingungen für Wissenschafts- und Technologietransfer sei auf die HSRM-Forschungsstrategie verwiesen. Zur Verstärkung von Wissenschafts- und Technologietransfer werden geeignete Kommunikationsräume geschaffen.

Handlungsfelder

Zur Entwicklung und Stärkung der vier strategischen Transferfelder setzt die HSRM die folgenden Handlungsfelder im Rahmen dieser Transferstrategie um. Ein Teil dieser Handlungsfelder bedient mehrere Transferfelder.

Kommunikation und Sichtbarkeit

Wissenschaftler:innen der HSRM werden mit ihren Themen- und Expertisefeldern sowie ihren Erfolgen nach innen und außen sichtbar gemacht. Dies ermöglicht es, an der HSRM passende Expert:innen für Anfragen zu Zukunftsfragen zu identifizieren und die Sichtbarkeit und den Mehrwert der transferorientierten Aktivitäten zu betonen.

Die HSRM unterstützt Formate, die den Dialog zwischen Wissenschaft und der Öffentlichkeit fördern und damit einen Beitrag zur Vermittlung wissenschaftlicher Erkenntnisse leisten.

Ferner fördert die HSRM herausragende Transferprojekte und lobt hierfür einen Transferpreis aus.

Strategische Kooperationen und Netzwerke mit Gesellschaft und Wirtschaft

Die HSRM baut die strategischen Kooperationen und Netzwerke aus. Diese zeichnen sich durch einen Mehrwert in mehreren Feldern der Hochschule aus, sind langfristig angelegt, besonders wirkungsvoll sowie geprägt von gemeinsamen Zielesetzungen. Gleichzeitig strebt die HSRM aktiv nach der Erschließung neuer Netzwerke und strategischer Partnerschaften, um ihr Transferpotenzial zu erweitern. Aufgrund ihrer wissenschaftlichen Expertise und Neutralität ist die HSRM prädestiniert, eine zentrale Stellung als Moderatorin im Rahmen von Netzwerken einzunehmen.

Dialogformate für den gesellschaftlichen Diskurs

Gesellschaftliche Diskurs meint den Austausch von Ideen, Meinungen, Perspektiven und Wissen zwischen der HSRM und der breiteren Gesellschaft. Die HSRM als Wissenschaftsorganisation stößt gesellschaftliche Debatten an und moderiert diese. Damit trägt die HSRM zu Wissensvermittlung an die breite Öffentlichkeit bei, nimmt aber gleichzeitig auch Fragestellungen und Herausforderungen auf. Der Diskurs mit der Gesellschaft bildet die Grundlage für die Gestaltung von Transformationsprozessen. Die HSRM fördert aktiv den Austausch über aktuelle gesellschaftliche Themen und nutzt dafür verschiedene niederschwellige Dialogformate.

Transferkoordination

Die HSRM koordiniert ihre Transferaktivitäten und fungiert als Bindeglied zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft, indem sie die Bedürfnisse und Anforderungen der verschiedenen Stakeholder erfasst und in die Entwicklung von Transfermaßnahmen integriert. Die HSRM schafft die Basis für die systematische Steuerung und Begleitung von Transferaktivitäten.

Gründungen

Für das Thema Gründung bestehen an der HSRM verschiedene Unterstützungsangebote, die den gesamten Zyklus einer Gründungsfrühphase abdecken. Die HSRM strebt ab, das Umfeld für Gründungen auszubauen und in systematischer Weise Ausgründungen – vor allem forschungsbasierte – zu fördern, so dass sich Gründung zu einer wesentlichen Säule des Transfers der HSRM entwickelt.

Hochschulübergreifende Zusammenarbeit bei Gründungen

Die hochschulübergreifende Zusammenarbeit bei Gründungen eröffnet die Möglichkeit, bei begrenzten Ressourcen ein umfassendes Gründungsökosystem zu schaffen. Die HSRM stärkt aktiv die regionale Vernetzung, insbesondere durch Kooperationen mit anderen Hochschulen und relevanten Institutionen im Bereich Unternehmensgründungen und Start-ups. Durch diese Kooperationen sollen nicht nur der Wissensaustausch gefördert, sondern auch Ressourcen gebündelt werden, um angehenden Gründer:innen einen umfassend unterstützenden Rahmen zu bieten. Diese hochschulübergreifende Zusammenarbeit stärkt die Innovationskraft in der Region, indem die Entwicklung von Start-ups und Gründungsprojekte, aber auch die Nachfolge in Unternehmen nachhaltig unterstützt werden.

Weiterbildungsangebote

Lebenslanges Lernen ist ein essenzieller Bestandteil beruflicher Entwicklung und Anpassung an sich wandelnde Arbeitsanforderungen und gesellschaftliche Entwicklungen. Die HSRM setzt sich das Ziel, ein umfassendes Konzept für lebenslanges Lernen und Weiterbildung zu etablieren, das nicht nur auf akademische Qualifikationen abzielt, sondern auch relevante Themen aus der Unternehmenswelt und Gesellschaft als aktive Weiterbildungspartner integriert. Die HSRM baut zu diesem Zweck modulare Weiterbildungsangebote aus, die flexibel auf die Bedürfnisse der Lernenden zugeschnitten sind. Hierbei werden sowohl akademische Inhalte als auch praxisorientierte Elemente berücksichtigt.

Konzept zur Intellectual Property (IP) Nutzung

IP betrifft die Schutzrechtssicherung und Verwertung von geistigem Eigentum, welches an der HSRM entsteht, etwa in Form von Patenten, Gebrauchsmustern, Designrechten, Marken. Die HSRM entwickelt unter Berücksichtigung ihrer Open Science Policy ein IP-Konzept, das u.a. einen Leitfaden enthält, in welchen Fällen die Hochschule eigene IP-Interessen verfolgt oder andernfalls die Ergebnisse zur freien Nutzung zur Verfügung stellt.

Das Konzept zur IP-Nutzung beinhaltet außerdem eine Verwertungsstrategie, um das wirtschaftliche Potenzial von Schutzrechten optimal zu nutzen. Die HSRM strebt dabei Partnerschaften mit Unternehmen, Investoren und anderen Akteuren an, um die Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktfähige Produkte und Dienstleistungen zu fördern.

Monitoring

Die HSRM stellt über einen Monitoringprozess sicher, dass die Transferziele optimal auf die HSRM abgestimmt oder im Bedarfsfall weiterzuentwickeln sind. Sie legt Wert darauf, für sich die Bereiche zu identifizieren, in denen der Transfer die größten Wirkeffekte für die HSRM erzielt.

Transferstrategie als PDF-Datei zum Download (163 KB)