OPEN EDUCATIONAL RESOURCES (OER) @HSRM

Open Educational Resources - oder kurz OER - sind offenes oder freies Lehr- und Lernmaterial.
Das Material soll von allen Nutzer:innen wiederverwendet, verändert, kombiniert und weiter verbreitet werden dürfen.

Wie frei und offen das Material ist, hängt dabei von unterschiedlichen Lizenzen ab. Diese regeln, wie und unter welchen Bedingungen das Material genutzt und verbreitet werden darf.

Open Educational Resources können einzelne Materialien aber auch komplette Kurse oder Bücher umfassen. Dabei kann jedes Medium verwendet werden - Videos, Podcasts, Bücher, Kursmaterial, Lehrpläne und vieles mehr.

 

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Welchen Mehrwert bietet OER?

Warum sollte ich mich dazu entscheiden OER zu nutzen oder selbst mein Material als OER freizugeben?

Bildung soll sich öffnen, gemeinsam gestaltbar sein und in dieser Weise neue Dynamiken anstoßen. Die Sicherstellung des Angebots von Bildungsressourcen gilt als bedeutsames Merkmal heutiger Wissensgesellschaften. Gleichzeitig ist auch der Zugang zu Lerninhalten notwendige Grundlage einer Bildungsaspiration, die mancherorts unerfüllt bleibt.

Mit OER können Bildungsmaterialien genutzt, bearbeitet, ergänzt oder erstellt werden. Unterschiedliche Plattformen auf der ganzen Welt bieten OER an und viele Suchmaschinen ermöglichen eine gezielte Lizenzsuche. OER sind nicht nur für Lehrende gewinnbringend, sondern auch für Lernende. OER bietet verschiedene Vorteile:

  • OER steht jedem weltweit zur Verfügung
  • Durch Digitalisierung und Vernetzung kann das Material weit verbreitet und ausgetauscht werden
  • OER ermöglicht eine neue Art der Zusammenarbeit
  • Chancengleichheit im Bereich Bildung
  • Zeitersparnis beim Austausch und Wiederverwendung von Lehr-/Lernmaterialien
  • Gemeinsam können Bildungsmaterialien erstellt, aktualisiert, bearbeitet und perfektioniert werden

Informationen rund um das Thema OER & verfügbares Material finden Sie ebenfalls auf diesen Seiten des landesweiten Projektes HessenHub.

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Eine passende Lizenzierung

  • schützt das geistige Eigentum
  • erzielt aufgrund der Gebührenfreiheit die Teilhabe
  • fördert wegen des gemeinsamen Charakters kreative Prozesse zur kulturellen Entwicklung einer Gesellschaft

Achten Sie bei der Erstellung von OER-Material also immer auf eine korrekte Lizensierung.

Es gibt für die Wahl der Lizenz zwar keine konkrete Vorgabe - allerdings sind die Lizenzen von Creative Commons (CC) allgemein bekannt geworden. Diese sind rechtssicher und das sowohl international wie auch in Deutschland.

Creative Commons (CC) ist eine gemeinnützige Organisation, die standardisierte Lizenzverträge entwickelt hat. Mit ihrer Hilfe können Urheber ihre Werke gezielt und in unterschiedlichen Lizenzvarianten zur Nutzung für alle Interessierten freigeben. Die Lizenzen können auf alle Werke angewendet werden, welche unter das Urheberrecht fallen, wie Texte, Musikstücke, Videos, Bilder, etc.

Die verschiedenen CC-Lizenzen unterscheiden sich erheblich. So schränken einige Lizenzen die Nutzung stark ein, während andere Lizenzen dafür sorgen, dass auf das Urheberrecht weitgehend verzichtet wird. In folgendem Schaubild können Sie sich die unterschiedlichen Lizenzen anschauen:

Im Internet gibt es unzählige Materialien für den Bildungsbereich. Das richtige Material und vor allem OER-Material zu finden, ist dabei nicht immer einfach. Im Folgenden zeigen wir verschiedene Möglichkeiten und Wege, wie Lehrende OER finden können.
 

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1. Schritt: Filtermöglichkeiten bekannter Suchmaschinen kennenlernen

Die gängigen Suchmaschinen bieten die Möglichkeit, Suchergebnisse einzuschränken und sich z.B. nur Inhalte anzeigen zu lassen, die unter einer freien Lizenz stehen.

  • Google: Mit der erweiterten Suche von Google ist es möglich, eine Suche nach Nutzungsrechten der angezeigten Suchergebnisse einzugrenzen. Als Dozent:in kann ich so die Ergebnisse der Suche im Voraus nach dem Verwendungszweck filtern. Die von Google gewählten Bezeichnungen der Verwendungsmöglichkeiten orientieren sich an den Lizenzen von Creative Commons. Link: www.google.de/advanced_search
  • YouTube: Bei der YouTube-Suchfunktion ist es möglich, einen Filter einzustellen, bei dem nur Ergebnisse angezeigt werden, deren Inhalte mit der Creative Commons-Lizenz CC BY (Checkliste CC-Lizenzen im Überblick) lizenziert wurden. Die Filterfunktion ist erst zu sehen, wenn ein Suchbegriff eingegeben wurde.
  •  Creative Commons: Bei der Suche auf Creative Commons handelt es sich nicht um eine eigenständige Suchmaschine, vielmehr kann man auf andere Suchmaschinen zurückgreifen, die nach den CC-Lizenzen filtern. Neben der Eingabe des Suchbegriffs und der gewünschten Suchmaschine, kann man auch auswählen, zu welchem Zweck man das gefundene Material benutzen will. Link: http://search.creativecommons.org/

2. Schritt: Anlaufstellen für OER kennenlernen

Im Internet existieren spezielle Angebote aus dem Bildungsbereich, die Open Educational Resources sammeln und bereitstellen. Unter den Angeboten sind Landesbildungsserver, Archive und verschiedene Portale für OER.

  • OER-Commons: Das Portal bietet eine umfangreiche Sammlung an OER, die z.B. nach Themen, Bildungsbereichen, Nutzungsbedingungen oder Medienformaten sortiert werden kann. Die Materialien sind nur in englischer Sprache verfügbar. 
    Link: https://www.oercommons.org/
  • ZUM-Wiki: Das ZUM-Wiki ist eine „offene Plattform für Lehrinhalte und Lernprozesse“. Sortiert nach Fächern, Themen oder auch aktuellen Schlagwörtern beinhaltet sie Materialien, Lernmodule, Unterrichtsentwürfe und Verweise zu externen Quellen. Das Wiki richtet sich in erster Linie an Lehrer:innen an Schulen, ist aber durch seine Fülle an Materialien auch für Weiterbildner:innen zu empfehlen. 
    Link: http://wikis.zum.de/
  • Elixier: Mit Hilfe von Elixier kann das Angebot vieler Bildungsserver durchsucht werden. Nachdem ein Suchbegriff eingegeben wurde, kann die Suche beispielsweise nach den unterschiedlichen Creative Commons-Lizenzen eingeschränkt werden. 
    Link: http://www.bildungsserver.de/elixier/
  • Edutags: Mit Hilfe der Plattform Edutags können OER ausfindig gemacht und vor allem an einem Ort für sich selbst gesammelt und verwaltet werden. Zudem ist es möglich, die Materialien zu bewerten und zu thematischen Sammlungen zusammenzustellen. 
    Link: http://www.edutags.de/

3. Schritt: OER aus dem Bereich Weiterbildung finden

Mittlerweile existieren einige wenige OER-Angebote, die sich vor allem an den Sektor Weiterbildung und Erwachsenenbildung richten:

  • W. Bertelsmann Verlag (wbv): Der Verlag stellt einen Teil seiner wissenschaftlichen Texte unter einer freien Lizenz zur Verfügung. Auf der Webseite ist es möglich, nach Themenbereich zu suchen und sich die Publikationen herunterzuladen. 
    Link: https://www.wbv.de/openaccess.html
  • Cogneon Wiki: Das Wiki beschäftigt sich mit dem Themenbereich Wissensmanagement und beinhaltet beispielsweise Artikel, Videos sowie Verweise zu anderen, externen Quellen. Die Inhalte, die auf der Seite zu finden sind, stehen unter der CC BY SA-Lizenz. 
    Link: http://wiki.cogneon.de/
  • Perspektive Praxis: Die Publikationsreihe „Perspektive Praxis“ richtet sich an Weiterbildner:innen und gibt Texte mit Hintergrundwissen, Methodenhinweisen oder auch aktuellen Themen heraus. Teilweise werden ganze Texte oder auch Teile, wie Checklisten, zur Verfügung gestellt. Allerdings muss hier ganz besonders auf die vergebene Lizenz geachtet werden, da nicht ausschließlich freie Lizenzen verwendet werden.
    Link: http://www.die-bonn.de/id/11868/about/html/
  • wb-web: Das Onlineportal wb-web, das sich explizit an Lehrkräfte der Weiterbildung richtet, beinhaltet vielfältigen Publikationen, die zur freien Verwendung gestellt werden, bearbeitet und weitergeben werden können. 
    Link: http://wb-web.de/
  • Wikiversity: Das Projekt der Wikimedia Foundation dient dem gemeinschaftlichen Erstellen von Open Educational Resources (freie Lehr- und Lernmaterialien) für Lehrveranstaltungen an Hochschulen, für den Unterricht an Schulen sowie in der Erwachsenenbildung und zum Selbststudium.
    Link: https://de.wikiversity.org/wiki/Hauptseite
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Der Kreativität bei den Einsatzmöglichkeiten von OER sind nur wenige Grenzen gesetzt, da die Materialien je nach Lizenzierung an die jeweilige Zielgruppe angepasst werden können.

Sie müssen das Rad nicht unbedingt neu erfinden, es gibt bereits zu vielen Themen gutes Material. Grundsätzlich dürfen Sie Medien und Materialien, die Sie im Internet finden, nicht ohne explizite Genehmigung der Rechteinhaber (meist Urheber:in oder Verlag) nutzen, d.h. kopieren und weiterverbreiten oder verändern. Offene Lizenzen (Open Educational Resources), wie die Creative Commons Lizenzen, stellen z.B. eine solche Genehmigung dar. 

Wenn Sie CC-lizenzierte Materialien weiter verwenden möchten, müssen Sie ...

  • die Bedingungen der Lizenz beachten.
  • einen Lizenzhinweis dazu schreiben. Um einen Lizenzhinweis zu schreiben, merken Sie sich die TULLU-Regel.

Welche OER-Formate gibt es? 

  • PDF-Dokumente
  • Präsentationen 
  • Interaktive Übungen (Online-Kurse)
  • Abbildungen
  • Lernmodule 
  • und vieles mehr...

Weitere Informationen finden Sie hier: 

OERientation - OER verwenden

OER nutzen - Ein Überblick (OERinform)

  • Es muss sichergestellt sein, dass in den selbst produzierten OER keine fremden, urheberrechtlich geschützten Inhalte enthalten sind. Unabsichtliche und unwissentliche Urheberrechtsverletzungen können rechtliche Konsequenzen haben.
  • OER oder Materialien, dessen Urheberrechte im eigenen Besitz sind, können bedenkenlos verwendet werden.
  • Es muss auf eine korrekte Lizensierung geachtet werden. Erst durch die richtige Lizenz wird das Material zu einer richtigen OER.
  • Vor der Veröffentlichung muss das Material noch mit einem entsprechenden Lizenzhinweis versehen werden. Um herauszufinden, welche Lizenz bei der Veröffentlichung eigener Materialien die passende ist, können Fragebögen bzw. Online-Tools eingesetzt werden. Ein hilfreiches Tool stellt die Seite „Choose a license“ von Creative Commons zur Verfügung. 
  • Die TULLU-Regel hilft dabei, an alle wesentlichen Komponenten einer Lizenzangabe zu denken: 
    • Titel: Wie ist der Name des Materials?
    • Urheber:in: Wer hat das Material erstellt?
    • Lizenz: Unter welcher Lizenz steht das Material?
    • Link: Wo steht der Lizenztext?
    • Ursprungsort: Woher stammt das Material?

Eine Orientierung zu den jeweiligen Schritten bietet auch dieser Leitfaden zur Erstellung von OER. 

Wenn man offene, freie Bildungsmaterialien erstellen möchte, bietet es sich an Programme zu nutzen, die dies ebenfalls unterstützen und somit frei verfügbar sind. Folgende Linkliste mit Tools zum Erstellen von OER gibt Orientierung. 

OER ermöglicht eine neue Art der Zusammenarbeit:

  • Freier Zugang zu freier Bildung: Durch die Freigabe von Bildungsmaterialien als OER werden diese einem größeren Nutzerkreis kostenlos zugänglich gemacht. Dadurch kann eine größere Anzahl von Menschen von den Inhalten profitieren, was sowohl für Lernende als auch für Lehrende ein Gewinn ist.
  • Mehr Sichtbarkeit für die Lehrleistung: Die Nutzung und Erstellung von OER tragen dazu bei, dass die von Lehrenden erstellten Inhalte mehr Menschen erreichen – andere Lehrende wie auch Studierende und alle an den Materialien Interessierten. 
  • Erweiterung der didaktischen Möglichkeiten: OER können sehr flexibel an die Gegebenheiten unterschiedlicher Lernsettings angepasst werden und Studierende können leichter in die Weiterbearbeitung von Materialien einbezogen werden. 
  • Gut für die Qualität: Wenn Bildungsressourcen frei zur Verfügung stehen und weiterbearbeitet werden dürfen, können Verbesserungen und Aktualisierungen ohne großen Aufwand vorgenommen werden. 

Noch ein Tipp, wenn Sie OER-Material in Ihrer Lehre einsetzen möchten:

Wir empfehlen Ihnen folgende Checkliste zur Qualitätssicherung. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, soll jedoch auf die Punkte aufmerksam machen, die in der OER-Community bezüglich Qualität diskutiert werden. Zudem kann sie zur Selbstkontrolle von OER Material anregen.

 

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Legen Sie einfach los, bald erkennen Sie, ob das OER Material für Ihren Zweck geeignet ist.