Empfehlungen zum Einsatz von Videos in der Lehre
Videos können in vielen unterschiedlichen Veranstaltungen und Lehrsituationen verwendet werden. Ob für Blended-Learning, Flipped Classroom oder interaktive Szenarien - es gibt viele gute Gründe, auf Videos in der Lehre zu setzen:
- Das Schauen von Videos aktiviert mehrere Sinnes-Kanäle gleichzeitig (Sehen, Hören). Bei Hörgeschädigten können Videos außerdem mit Untertiteln versehen werden, um einen besseren Zugang zu schaffen.
- Jede:r Zuschauende kann das Video ansehen, wenn es zeitlich passt und ggfs. pausieren.
- Die visuelle Umsetzung im Video ermöglicht einen stärkeren Anwendungsbezug:
- Darstellen von Lösungen und Lösungswegen
- Darstellen von konkreten Handlungen/Vorgehensweisen
- Zeigen von relevanten (Arbeits-)Umgebungen
- Das Erstellen von Videos hilft den Inhalt, der dargestellt werden soll, eingehender zu durchdenken und macht es notwendig, sich eine geeignete Darstellungsform zu überlegen.
Auf dieser Seite haben wir für Sie Anleitungen und Tipps für das Erstellen von Lehrvideos (z.B. Screencasts) zusammengestellt. Wir unterstützen Sie bei der Auswahl des richtigen Formates für Ihre Video-Idee, beraten Sie zu didaktischen Einsatzszenarien und begleiten die mediale Produktion.
Formate
- Screencasts: Bei Screencasts werden Inhalte, die auf einem Bildschirm (Laptop, Tablet) und Ihre Stimme aufgezeichnet und als Videodatei gespeichert. Sie können somit also eine Vielzahl von Inhalten besprechen: Powerpoint Folien, PDF Dateien, Webseiten & Software. Achten Sie darauf, dass Ihre Videos möglichst kurz bleiben. Mit einem Grafiktablett ist es auch möglich, Tafelanschriebe zu simulieren und aufzuzeichnen.
- Animation/Legetrick: Mit Animationen und Trickfilmen können v.a. abstrakte und auch relativ komplexe Sachverhalte gut vermittelt werden. Die Technik eignet sich gut, Modelle, Beispielrechnungen, Abläufe, Verfahren oder Fallbeispiele darzustellen, die nicht gefilmt werden können.
- Interviews: Interviews mit Fachleuten zu spezifischen oder weiterführenden Themen bieten sich als Fallstudien an, um den Studierenden einen Einblick in die Praxis zu geben, oder als Ausblick und setzen auch dadurch Impulse für einen weiterführenden Diskurs im Präsenzunterricht. Interviews können niedrigschwellig via Zoom X oder als Live-Dreh vor Ort (aufwändiger) durchgeführt werden.
Drehbuch
Unabhängig davon, ob Sie einen Screencast, ein Legetechnik-Video oder einen Stop-Motion-Film drehen wollen: Das Drehbuch ist ein entscheidender Schritt in der Erstellung eines Erklärvideos. Dies erleichtert Ihnen eine klare Strukturierung der Inhalte und einen roten Faden, an den Sie sich bei der Aufzeichnung halten können. Erstellen Sie einen kurzen Drehplan, der Sie durch die Videoerstellung führen wird. Das bedeutet, genau zu notieren, in welcher Reihenfolge was erzählt bzw. gezeigt wird. Folgende Inhalte sind dabei zentral:
- Welches Format ist für das Kommunikationsziel geeignet?
- Szenenabfolge und Länge des Videos
- Sprechertexte schreiben
Eine Vorlage finden Sie hier: Drehbuchvorlage Screencast/Erklärvideo
Kriterien für gute Lernvideos
Ein Video an sich wirkt noch nicht lernfördernd, sondern muss didaktisch sinnvoll eingesetzt werden. Ein paar Tipps:
- Halten Sie die Videos kurz (max. 7 Minuten). Gestalten Sie lieber mehrere, dafür kürzere Lehrvideos und konzentrieren Sie sich auf jeweils ein Thema. Diese sind für die Lernenden einfacher zu verarbeiten.
- Aufzeichnungen eignen sich besonders für Inhalte, die sich einfacher, deutlicher oder schneller zusammen mit einer grafischen Darstellung darstellen lassen als über einen Text oder die Grafik alleine.
- Filtern Sie unwichtige Informationen heraus und bleiben Sie nah am Thema, um prägnant zu sein.
- Lernzielorientiert: Betten Sie die Lehrvideos in Ihr didaktisches Konzept ein: Was soll mit dem Lehrvideo erreicht werden?
- Vermitteln Sie den Inhalt durch den gezielten Einsatz von Audio- und Grafikelementen.
- Sprechen Sie in einem informellen authentischen Stil, um die Studierenden persönlicher zu adressieren und zu aktivieren.
- Betten Sie Videos mittels Leitfragen, interaktiven Elementen oder Aufgabenstellungen in einen Lernkontext (z.B. ILIAS-Kurs) ein.
Weitere Gütekriterien für gute Lernvideos finden Sie hier (TU Berlin).
Tonqualität
Grundsätzlich gilt: Tonqualität ist wichtiger als Bildqualität. Entscheidend für die Qualität ist natürlich vor allem das Mikrofon. Testen Sie daher immer vor jeder Aufnahme einmal die Lautstärke und wie sich der Ton in der Aufnahme anhört. Auch Raumgeräusche haben einen Einfluss auf die Qualität. Achten Sie daher darauf, dass keine Störgeräuche zu hören sind. Für qualitativ hochwertige Aufnahmen empfehlen wir die Verwendung eines externen Mikrofons.
Anleitungen:
Bildqualität
Wichtig für die Bildqualität ist die Wahl der Kamera. Außerdem sollten Sie auf die Position der Kamera sowie das richtige Licht achten. Bei Screencasts kann es sinnvoll sein, das eigene Bild zu filmen, da so nachgewiesen die Identifikation der Studierenden mit den Inhalten steigt. In der Regel sind in Notebooks integrierte Webcams mit Auflösungen in 720p oder eine externe Webcam ausreichend.
Videoschnitt & Bereitstellung mit Panopto
Die Hochschule RheinMain stellt Ihnen eine Campuslizenz für das Aufnahme- und Schneideprogramm Camtasia bereit. Bitte nehmen Sie hierzu Kontakt mit uns auf unter digitale-lehre(at). Für einfache Screencasts empfehlen wir Ihnen die hs-rm.dePanopto-Rekorder. Wenn Sie fortgeschrittenere Schnittfunktionen und Animationen wünschen, empfehlen wir Ihnen die Nutzung von Camtasia.
Zu Bearbeitung, Verwaltung und Bereitstellung von Lehrvideos steht Lehrenden der Hochschule RheinMain außerhalb die Videoplattform Panopto zur Verfügung.