JENNIFER WEISSENBERGER
Jennifer Weißenberger – Segeln
„Ich bin eine Wasserratte“, beschreibt Seglerin Jennifer Weißenberger sich selbst. Schon mit acht Jahren hat sie an ihrem ersten Schwimmwettkampf teilgenommen. An einem Tag der offenen Tür ihres damaligen Vereins wurde sie zufällig auf den Segelsport aufmerksam. „Ich fand direkt Gefallen am Segeln, anfangs übte ich Schwimmen und Segeln parallel aus, bis ich mich dann nur noch für das Segeln entschied.“
Die 19 Jahre alte Wiesbadenerin studiert im zweiten Semester Umwelttechnik an der Hochschule RheinMain (HSRM) in Rüsselsheim. Dort schätzt sie besonders die kleinen Lerngruppen, den hohen Praxisanteil im Studium sowie den für sie kurzen Anfahrtsweg. An ihrem Studiengang gefällt ihr vor allem die Mischung aus Technik, Naturwissenschaften und Umwelt.
„Segeln ist nicht auf einer Yacht sitzen und Kaffee trinken“
Ein hohes Maß an Konzentration, Durchhaltevermögen, Kraft, Ausdauer und Durchsetzungsvermögen sind im Spitzensport essentielle Voraussetzungen für erfolgreiche Wettkämpfe und zahlen sich für Weißenberger auch im Studium aus. Ihre größten Erfolge beim Segeln sind der 2. Platz bei der Landesmeisterschaft Sachsen (2019), bestes Mädchen U17 in der deutschen Rangliste (2019), Gewinnerin der Teamwertung bei der nordrhein-westfälischen Meisterschaft (2019), der 16. Platz bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft (2020), die Teilnahme an der U19-Weltmeisterschaft am Gardasee (2021) sowie der 10. Platz bei der Team-Europameisterschaft in Athen (2021).
In solchen Wettkampfsituationen sei viel Fitness und Aufmerksamkeit gefragt, denn an einem Tag werden ganze fünf Wettfahrten gesegelt, die jeweils 90 Minuten andauern, wie Weißenberger berichtet. Bis zu sechs Tage am Stück kann ein Wettkampf andauern, an denen dieses Pensum geleistet werden muss. „Segeln ist eben alles andere, als auf einer Yacht sitzen und Kaffee trinken“, betont Jennifer Weißenberger. Beim Segeln würden alle Muskeln strapaziert und es könne, wenn nicht rechtzeitig gehandelt wird oder die Kraft ausgeht, schnell zu Verletzungen kommen, erzählt sie. Außerdem seien im Wettkampf Fitness, Strategie und Taktik gefragt. Ihre nächsten sportlichen Ziele sind die U21-Weltmeisterschaften im Sommer 2023 in den Niederlanden und die Internationale Deutsche Meisterschaft im Herbst 2023.
Verständnis seitens der Lehrenden für den Spitzensport
Doch nicht nur im Sport, sondern auch an der HSRM hat sich Weißenberger ein ehrgeiziges Ziel gesetzt – ihr Studium bestmöglich abzuschließen. Um alle Ziele gleichzeitig verfolgen zu können, ist ein hohes Maß an Koordination gefragt. So stimmt sie im Winter ihren Trainingsplan auf den hochschulischen Stundenplan ab, da in dieser Jahreszeit vor allem Muskelaufbau im Vordergrund steht. Die Sommersaison beginnt ab März mit dem jährlichen Auftakt am Gardasee, dann startet auch das reguläre Segeltraining. Die meisten Trainings- und Aufbauwettkämpfe finden am Wochenende statt. „Für die großen Meisterschaften muss ich mich gegebenenfalls von Seminaren und Vorlesungen freistellen lassen“, so Jennifer Weißenberger. Das sei aber für die meisten Lehrenden kein Problem, sie hätten Verständnis für ihre sportlichen Ambitionen.
Was bringt die Zukunft?
Als oberste Priorität für die kommende Zeit nennt Weißenberger den Abschluss ihres Bachelorstudiums. Nebenbei möchte sie aber auch erfolgreich im Sport bleiben und ihre Trainerinnenstelle weiter festigen. Darüber hinaus zieht sie in Erwägung, nach dem Bachelor ein Masterstudium aufzunehmen. „Hauptsache, ich kann beiden Bereichen weiterhin gerecht werden“, blickt Weißenberger optimistisch in ihre sportliche und akademische Zukunft.