SEBASTIAN THOMAS
Sebastian Thomas - Faustball
Sebastian Thomas ist Student am Fachbereich Architektur und Bauingenieurwesen. Der 24-Jährige feiert mit dem TSV Pfungstadt Erfolge in einer eher unbekannten Sportart: Faustball. „Was von manchen als Altherrensportart belächelt wird, ist bei uns Familienkrankheit“, erzählt er. Schon seine Eltern waren Faustball-Nationalspieler, und auch Sebastians Bruder Patrick – ebenfalls Student an der Hochschule RheinMain – hat sich der Sportart, die etwas dem Volleyball ähnelt, verschrieben. Dass Faustball in Deutschland so geringe Beachtung findet, wundert Sebastian ein wenig: „Immerhin spielen rund 80.000 Leute in unserem Land Faustball, und es ist eine Sportart, die auf allen Kontinenten dieser Erde gespielt wird.“
Sebastian selbst spielt Faustball, seit er acht Jahre alt ist. Zuerst war es nur eine Sportart unter vielen. „Fußball, Tennis, ich habe alles ausprobiert“, berichtet er. „Mit 16 war dann aber klar: wenn ich erfolgreich sein will, muss ich mich auf eine Sportart konzentrieren. Mit einem Rekordnationalspieler als Vater lag es nahe, dass diese Sportart Faustball sein würde.“ Heute trainiert Sebastian Thomas viermal die Woche, hat samstags und sonntags Spiele in der Liga oder in internationalen Wettbewerben. „Die freien Wochenenden im Jahr lassen sich an der Hand abzählen“, sagt der 24-Jährige, aber er sagt es nicht klagend, er liebt seinen Sport und den damit verbundenen Aufwand.
Ein Aufwand, der sich lohnt. Als Zuspieler – eine spezielle Position in der Abwehr – ist Sebastian Thomas Nationalspieler und darf sich Europameister nennen. Und auch mit seinem Pfungstädter Verein ist die Liste der gewonnenen Titel lang: Weltpokalsieger 2014, vierfacher Europapokalsieger, siebenfacher Deutscher Meister. Als nächstes Highlight steht Ende des Jahres die Weltmeisterschaft in Argentinien an, im Vorfeld geht es ins Trainingslager in der Türkei.
Wie lässt sich all das mit dem Studium vereinen? „Erstaunlich gut“, antwortet der Student und berichtet dann aus seinem Alltag an der Hochschule: „Ich studiere Immobilienmanagement im dritten Semester – ebenfalls eine ‚Familienkrankheit‘, denn meine Eltern und Großeltern haben mehrere Immobilien, die sie selbst verwalten. Dadurch, dass der Studiengang aufgrund der hohen Studierendenzahlen zweizügig ist, werden Vorlesungen mehrfach angeboten. Wenn ich einmal nicht kommen kann, weil ein wichtiges Training oder ein Wettkampf anstehen, kann ich die Vorlesung problemlos an einem anderen Tag nachholen.“ Ein Luxus, den es so natürlich nicht in jedem Studiengang gibt. Er habe aber das Gefühl, dass alle darum bemüht seien, gangbare Lösungen zu finden, lobt Thomas und berichtet vom Beginn seines Studiums: „Ich konnte gleich die ersten zwei Wochen nicht mitmachen, weil wir noch beim Weltpokal in Namibia waren. Mein Studiengangsleiter Prof. Dr. Bernhard Griebel war sehr verständnisvoll und kooperativ, so dass ich später einsteigen konnte und trotzdem alle wichtigen Informationen und Unterlagen bekam.“
Wichtig findet der Immobilienmanagementstudent, dass man sich nicht auf einer Art Promistatus ausruhe. „Mir wird hier wirklich der Weg geebnet, aber laufen muss ich schon selbst“, sagt er. Und laufen, das bedeutet für ihn, morgens früh aufstehen, um noch vor der Vorlesung zu lernen, spätabends noch ins Fitnessstudio gehen, früh mit dem Lernen für Klausuren beginnen. Sebastian Thomas‘ Fazit: „Sport und Studium funktioniert gut, wenn man seine Zeit ordentlich plant und sich ein bisschen kümmert.“
Spitzensport an der Hochschule RheinMain
Als erste Hochschule für angewandte Wissenschaften in Hessen unterzeichnete die Hochschule RheinMain 2003 die Kooperationsvereinbarung "Partnerhochschulen des Spitzensports" mit zwei Kooperationspartnern: dem Olympiastützpunkt Hessen im Landessportbund Hessen e.V. und dem Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband. Ziel dieser Vereinbarung ist es, studierende Spitzensportlerinnen und Spitzensportler zeitgleich bei einer sportlichen Karriere und einer akademischen Ausbildung zu unterstützen. Neben der Förderung durch die Kooperationspartner werden sie an der Hochschule RheinMain durch das Team des Hochschulsports begleitet.