STUDENTISCHES PROJEKT BUDDY PROGRAMM
Fremdes Land, neue Stadt, neue Hochschule – so geht es jedes Semester vielen Gaststudierenden aus aller Welt, die an der Hochschule RheinMain studieren. An den Fachbereich Wiesbaden Business School kommen jedes Semester rund 35 „Incomings“, wie die Gaststudierenden auch genannt werden. Das International Office des Fachbereichs hilft den Studierenden bei allen organisatorischen Belangen, studentische Auslandstutoren kümmern sich darum, dass die Gäste sich gut in Wiesbaden einleben.
Margareta Schwert, Maria Doherty und Lukas Wiegand studieren selbst in Wiesbaden, sind Ansprechpartner für die internationalen Studierenden und suchen für sie Buddys aus. Die Studierenden, die sich als Buddy, also als Freund, zur Verfügung stellen, stehen den internationalen Studierenden während des kompletten Semesters zur Seite.
„Wir haben den coolsten Job, den man sich vorstellen kann. Wir lernen Menschen aus der ganzen Welt kennen, organisieren Aktivitäten, um ihnen Deutschland zu zeigen und sehen dabei wie Freundschaften entstehen“, sagt Maria. Die 23-Jährige studiert International Business Administration im fünften Semester und hat selbst schon Erfahrungen im Ausland gemacht. „Ich bin halb Amerikanerin und halb Brasilianerin und habe nach dem Abi einige Zeit in Brasilien verbracht, um dort in einem Kinderheim zu helfen.“
Kenntnisse mehrerer Sprachen ist eine Voraussetzung, um den Nebenjob als Auslandstutor zu bekommen. Die drei können sich in Russisch, Spanisch, Portugiesisch, Englisch, etwas Französisch und Japanisch mit den internationalen Gästen verständigen. Auch Lukas kann die Bedürfnisse der Auslandsstudierenden gut nachvollziehen - er war nach dem Abi für ein Jahr in Kolumbien. „Meistens leben sich die Incomings hier aber ziemlich schnell ein. Sie wohnen fast alle zusammen im Studierendenwohnheim und freunden sich miteinander an. Probleme kommen meist in den ersten Wochen auf, lassen sich aber oft leicht lösen“, so der 23-Jährige.
„Wie Deutschland von außen wahrgenommen wird, ist immer wieder interessant“
„Manchmal begleiten wir Internationals zur Ausländerbehörde, weil wir dort sprachlich helfen können. Aber eigentlich kümmern sich die Buddys gut um ihren Partner“, erzählt Margareta. Die drei Auslandstutoren suchen jedes Semester für die neuen Gaststudierenden sogenannte Buddys, die am Fachbereich Wiesbaden Business School studieren und sich für die gesamte Zeit in Wiesbaden um sie kümmern. „Wir wählen die Buddy-Paare nach Interessen aus. Vielleicht lernt jemand gerade Französisch und wünscht sich deswegen einen französischsprachigen Partner. Die Zusammenführung klappt immer ganz gut“, sagt Lukas.
Zu Beginn eines Semesters organisieren die drei ein Buddytreffen, zu dem die Wiesbadener Studierenden kommen. Dabei werden grundlegende Fragen geklärt, die meistens bei den Gaststudierenden aufkommen. „Da geht es vor allem um Fragen zu Behördengängen, oder zur Prüfungsanmeldung“, erklärt Maria. Der Job als Auslandstutor beschränkt sich jedoch nicht auf die üblichen Bürozeiten. „Die Arbeit geht über die Hochschule hinaus. Wir haben WhatsApp-Gruppen und antworten natürlich auch von zu Hause aus. Oft werden wir auch während Seminaren von den Internationals angesprochen“, erzählen die drei.
Wie Deutschland wahrgenommen wird, ist für die drei Wirtschaftsstudierenden immer wieder interessant. „Oft ist es für Leute aus Südamerika, von denen viele hier an unseren Fachbereich kommen, zum Beispiel sehr besonders, dass man nachts in der Stadt herumlaufen kann, ohne Angst zu haben. Die Sicherheit hier ist für sie keine Selbstverständlichkeit. Viele würden auch gerne nach Deutschland auswandern, wegen der guten Jobperspektiven“, erzählt Lukas. Den Auslandstutoren liegt es am Herzen den Incomings authentisches Studentenleben, aber auch Einblick in die deutsche Kultur zu zeigen. Dazu planen sie wöchentliche Aktivitäten, beispielsweise eine Stadttour oder auch kulturelle Ausflüge in Museen.
Für mich ist es einfach toll, Freundschaften entstehen zu sehen. Es gibt ein Paar, das sich hier kennengelernt hat, aus Mexico und Chile, die immer noch zusammen sind“, erzählt Maria strahlend. Für sie geht es im kommenden Semester auch ins Ausland: Für ein Semester wird sie im mexikanischen Puebla studieren, Lukas plant seinen innerhalb des Studiums verpflichtenden Auslandsaufenthalt in Chile und Margareta zieht es nach Sevilla.