STUDENTISCHES PROJEKT: SCUDERIA MENSA

Studierende aus allen Fachbereichen der Hochschule arbeiten gemeinsam am Projekt Scuderia Mensa, dem Formula Student Racing Team der Hochschule RheinMain. Das Team entwickelt und konstruiert jedes Jahr einen Rennwagen und nimmt mit diesem an den internationalen Wettkämpfen der Formula Student teil, dem weltweit größten Konstruktionswettbewerb für Studierende.

Zur alltäglichen Arbeit der Scuderia Mensa gehört aber noch mehr als die Fahrzeugkonstruktion und -fertigung, zum Beispiel Marketing, Sponsorensuche und Finanzverwaltung. Deshalb arbeitet im Projekt ein buntes Team aus 50 Studierenden aus den verschiedensten Studiengängen zusammen – von Maschinenbau über Elektrotechnik, Business Administration und Informatik bis hin zu Kommunikationsdesign, um einige Beispiele zu nennen. Bei der Arbeit am aktuellen Rennwagen können dann in Hochphasen schon mal mehr als 40 Stunden pro Woche zusammenkommen, die die Mitglieder neben dem Studium in das Projekt investieren. Aber der Einsatz lohne sich, so Team Captain Viola Mc Kearney. Die Arbeit mache viel Spaß und man lerne einiges für das spätere Berufsleben. "Viele Inhalte aus dem Studium können direkt angewandt werden und man kann wichtige Soft Skills wie Teamfähigkeit und Zeitmanagement ausbauen."

Umstellung auf Elektro und autonom

Die Idee zum Projekt entstand 2006, als sich eine kleine Gruppe von Studierenden zusammenfand, um einen Rennwagen für den damals neu gegründeten Wettbewerb "Formula Student" zu entwickeln. Dies konnten sie 2008 mit dem SPR08 in die Tat umsetzen. Seitdem war das Scuderia Mensa-Team bisher in jedem Jahr bei der Formula Student Germany in Hockenheim vertreten. Auch bei Rennen in Großbritannien, Tschechien, den Niederlanden, Spanien, Ungarn und Italien trat das Team an. Dort konnte sich Scuderia Mensa über einige Erfolge freuen, sowohl auf der Rennstrecke, als auch in weiteren Kategorien wie Energieeffizienz und Cost Report. Seit dem Start im Jahr 2008 stellt Scuderia Mensa jedes Jahr ein neues Modell vor. Dabei war das Team sehr wandlungsfähig. Von 2011 bis 2015 entwickelte es seine Rennwagen mit Elektroantrieb, während 2008 bis 2010 sowie 2016 bis 2019 die Fahrzeuge von Verbrennungsmotoren angetrieben wurden.

In der aktuellen Saison hat das Team erstmals ein Elektrofahrzeug mit Allradantrieb durch vier Radnabenmotoren gebaut. Ein selbst entwickelter 600V-Akku (bestehend aus 720 Lithium-Ionen-Rundzellen; Kapazität von 7,78 kWh) versorgt diese Motoren, die eine maximale Drehzahl von 20.000 rpm erreichen. Durch das im Radträger sitzende Planetengetriebe mit einer Übersetzung von 1:11,5 wird ein maximales Drehmoment pro Rad von 250 Nm erreicht. Chassis und Aerodynamikpaket wurden vollständig in den Team-Räumlichkeiten in Rüsselsheim gefertigt und bestehen aus Carbon. Bei einem Gesamtgewicht von rund 210 kg erreicht das Fahrzeug eine Spitzengeschwindigkeit von 130 km/h.

Parallel dazu wurden bereits Grundsteine gelegt, um 2022 zwei Disziplinen des Wettbewerbs autonom, ohne Fahrer, zu meistern. Für aktuelle und zukünftige Projekte freut das Team sich über neue Mitglieder. Studiengang und Semester spielen dabei keine Rolle – was zählt sind Motivation und Begeisterung.

Weitere Informationen zum Projekt sind auf der Website der Scuderia Mensa zu finden.