Nachhaltige Mobilität Mobilitätsmanagement

Exkursion nach Wien: Mobilität und Stadtentwicklung

Wien, Tag 2: Vorträge zu "coolen Straßen" und Begegnungszonen, Foto: Lukas Jäger, Björn Vellguth

Das Sonnenwendviertel ist ein Vorzeigeprojekt für lebenswerte und bezahlbare Wohnquatiere, Foto: Lukas Jäger, Björn Vellguth

Im Verkehrsmuseum Wien erfuhren die Studierenden viel über die Geschichte des Wiener Straßenbahnverkehrs, Foto: Lukas Jäger, Björn Vellguth

Die Zufahrten der SNP Brücke in Bratislava durchschneiden die gewachsene Altstadt, Foto: Lukas Jäger, Björn Vellguth

Vier Tage lang erkundeten Studierende des Bachelorstudiengangs Mobilitätsmanagement und des Masterstudiengangs Nachhaltige Mobilität die österreichische Hauptstadt Wien und deren Ansätze für nachhaltige Stadtentwicklung und Mobilität. Höhepunkte der Exkursion waren der Austausch mit Fachleuten der Wiener Stadtverwaltung, die Erkundung zukunftsweisender Stadtteile und ein Tagesausflug ins benachbarte Bratislava.

Einblicke in Wiens Stadtentwicklung

Am ersten Tag trotzten die Teilnehmenden dem Regen und unternahmen eine Stadtführung durch die Wiener Innenstadt. Unter der Leitung von Professor Dr. Cristian Abrihan, der an der Hochschule RheinMain im Fach Baukulturerbe lehrt, erhielten die Studierenden einen Einblick in die Transformation der Bebauung der Stadt Wien über die Epochen hinweg. In der ersten Fußgängerzone der Stadt hörten die Studierenden einen Vortrag über die gerechte Verteilung von öffentlichem Raum. Anschließend besuchten sie die Wiener Stadtverwaltung, wo Gregor Stratil-Sauer, Experte für Stadtentwicklung, einen Einblick in die integrierte Stadt- und Verkehrsplanung von Wien gab. Themen wie der Bau einer neuen U-Bahn-Linie und die Erweiterung des Straßenbahnnetzes standen dabei im Mittelpunkt. Weitere Studierendenvorträge beschäftigten sich mit Wiens Leihfahrradsystemen und der Kommunikationsstrategie der Stadt zum Thema Mobilität. Den Abend ließ die Gruppe bei einem gemeinsamen Restaurantbesuch mit Studierenden der Hochschule Karlsruhe, die ebenfalls auf Exkursion in Wien waren, ausklingen.

Innovative Ansätze in der Stadtentwicklung, nachhaltige Wohnkonzepte

Der zweite Tag begann mit kurzen Vorträgen über Fahrradstraßen, „Coole Straßen“ und Begegnungszonen in Wien. Im Anschluss besuchte die Gruppe das Sonnenwendviertel, ein Vorzeigeprojekt für lebenswerte und bezahlbare Wohnquartiere. Dr. Julia Giradi-Hoog hielt einen spannenden Vortrag zur gendergerechten Stadtentwicklung und erklärte, wie diese Ansätze im Quartier umgesetzt wurden. Ein Rundgang durch den Helmut-Zilk-Park und die umliegenden Gebäude verdeutlichte das erfolgreiche Zusammenspiel von Stadtplanung und sozialen Bedürfnissen. Der Nachmittag führte die Studierenden in die Seestadt Aspern, eines der größten Stadtentwicklungsprojekte Europas. Marvin Mitterwallner von der Aspern Development AG erläuterte, wie nachhaltiger Lebensstil und Mobilität hier im Fokus stehen. Mit einer exzellenten Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und einem autofreien Konzept ist die Seestadt ein Modell für zukunftsfähige urbane Entwicklung.

Technische Aspekte der Verkehrsinfrastruktur

Am dritten Tag stand der technische Ausbau der Wiener Verkehrsinfrastruktur im Vordergrund. Die Wiener Linien gaben in ihrem Infozentrum Einblicke in den Bau der neuen U-Bahn-Strecke U2/U5 und berichteten über das Betriebliche Mobilitätsmanagement. Ein weiteres Highlight des Tages war der Besuch des Verkehrsmuseums Wien. Dort erfuhren die Studierenden von Guide Herbert viel über die Geschichte des Wiener Straßenbahnverkehrs und konnten historische Bahnen aus der Nähe betrachten. Abgerundet wurde der Tag durch Vorträge über Nachtzüge in Europa und Schifffahrtsverbindungen auf Flüssen, die einen internationalen Blick auf nachhaltige Mobilitätsformen warfen.

Historische Einblicke und kulinarische Erlebnisse in Bratislava

Der vierte und letzte Tag der Exkursion führte die Teilnehmenden mit dem Zug nach Bratislava, die Hauptstadt der Slowakei. Ein örtlicher Guide, Brano Chrenka, führte zu markanten Gebäuden aus verschiedenen Epochen und erläuterte den Hintergrund der mächtigen Brücke, deren Zufahrten die gewachsene Altstadt durchschneiden, bis hin zum ersten sozialistischen Einkaufszentrum, wo Snacks und Getränke aus dieser Zeit verteilt wurden. Der Tag und auch die Exkursion klang bei slowakischen Spezialitäten und einem gemütlichen Beisammensein aus, bevor es zurück nach Wien ging. Mit vielen neuen Eindrücken aus der vielfältigen Stadt Wien und aus Bratislava ging es für die Studierenden wieder zurück.