Studierende entwerfen Kulturcampus

Prof. Isabella Leber mit Architekturstudierenden © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Entwurf von Sophia Olivia Wolf © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Sophia Olivia Wolf erläuert den Besucher:innen ihren Entwurf des Kulturcampus © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Entwurf von Janni Schaffner © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Rund um das Kulturzentrum Schlachthof hat sich seit dessen Gründung 1994 eine lebendige Kulturlandschaft entwickelt. Heute bildet der Schlachthof gemeinsam mit zwei weiteren Kulturzentren – der Kreativfabrik Wiesbaden und dem Kontext – in dieser Hinsicht einen wichtigen Hotspot der Landeshauptstadt Wiesbaden, der sich ständig weiterentwickelt. Der nächste Schritt soll nun der sogenannte Kulturcampus sein, der die räumliche Lücke zwischen Kreativfabrik und Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung füllen soll. Mit diesem Campus verfolge man die Idee, die gestiegenen Raumbedarfe der drei Kulturzentren in einem gemeinsamen Gebäude zu realisieren und darüber hinaus Elemente des Platzes und seiner Geschichte dauerhaft an einem Ort zu etablieren, heißt es von Seiten des Schlachthofs.

Dieser komplexen Aufgabe haben sich über 40 Architekturstudierende der Hochschule RheinMain (HSRM) im Rahmen ihrer Bachelorarbeit angenommen und ihre Ergebnisse nun der Öffentlichkeit vorgestellt. Im Schlachthof selbst begutachtet, gekürt und prämiert, wurden die zehn besten Entwürfe schließlich am vergangenen Freitag und Samstag im Filmhaus der Friedrich-Murnau-Stiftung präsentiert. Für die Hochschule sei die Zusammenarbeit mit dem Schlachthof eine große Bereicherung, so HSRM-Vizepräsident Prof. Dr. Andreas Brensing während der Ausstellungseröffnung im Kinosaal der Stiftung. „Das Kulturzentrum ist ein wichtiges Verbindungselement für die Menschen in der Region. Deshalb freuen wir uns, dass dieses gemeinsame Projekt die Verbindung von Hochschule und Schlachthof und damit zur Kulturlandschaft Wiesbadens weiter stärkt.“

„Unfassbares geleistet“

Groß war die Freude auch bei Schlachthof-Geschäftsführer Gerhard Schulz, der damals schon zu den Gründer:innen des Kulturzentrums gehörte: „Ich bin froh und aufgewühlt, dass es nun so aussieht, dass die Erfolgsgeschichte weitergeht. Und ich hätte niemals geahnt, dass ich heute vor Ihnen allen reden und eine Zusammenarbeit mit der Hochschule RheinMain vorstellen darf, für die ich extrem dankbar bin. Sie, liebe Studierende, haben Unfassbares geleistet und Bilder geliefert, um die Entscheidungsträger zu überzeugen, dass der Kulturcampus eine große Chance ist.“

Bilder, wie die von Sophia Olivia Wolf, deren Entwurf mit dem 1. Preis ausgezeichnet wurde. „Meine Grundidee war es, eine Verbindung zu schaffen zwischen dem bestehenden Gelände und dem neuen Gebäudekomplex“, erläuterte sie. „Deshalb beginnt mein Entwurf mit einem flachen, über eine Rampe zugänglichen Gebäude, das dazu einlädt, den Campus zu betreten. Die einladende Geste war mir sehr wichtig.“ Ein völlig anderes Element sticht im Entwurf von Janni Schaffner hervor. „Wie unschwer zu erkennen ist, wird mein Entwurf von einem Hochhaus dominiert, das den Wasserturm des Schlachthofs repräsentieren soll“, so der angehende Architekt. „Dadurch will ich eine Art Leuchtturm im Wiesbadener Stadtbild schaffen.“

Hohe Anforderungen

Prof. Isabella Leber, die die Bachelorarbeiten gemeinsam mit ihren Kolleg:innen Prof. Karin Damrau, Prof. Günter Weber und Prof. Joachim Kieferle betreut hatte, war voll des Lobes. „Mit der Integration einer 800-Personen-Halle für den Schlachthof, Räumlichkeiten für die die Kreativfabrik und das Kontext, einer Skatehalle, einem Rock’n’Roll-Hotel sowie einem Hip-Hop-Museum hat das Projekt ein enorm hohes Anforderungsprofil, für das die Studierende begeisternde Lösungen gefunden haben.“