Erfolgreich bei InnoStartWi

Kai Wolf (links) und Prof. Dr. Ulrich Schwanecke (rechts) von der aivju GmbH © aivju GmbH

Dr. Sebastian Otte von der aivju GmbH © aivju GmbH

Lisah Dietrich und Constantin Müller von LACASCARA © LACASCARA

Gleich mehrere Gründer:innen, die an der Hochschule RheinMain (HSRM) tätig sind oder ihr Studium absolviert haben, konnten sich bei der Vergabe des Innovations- und Gründerstipendiums „InnoStartWi“ der Landeshauptstadt Wiesbaden erfolgreich gegen ihre Mitbewerber:innen durchsetzen und eine Förderung für ihre Unternehmungen erzielen. Das nicht rückzahlbare, personengebundene Stipendium dient als Zuschuss zum Lebensunterhalt der Gründer:innen über einen Zeitraum von zwölf Monaten.

Schnittstellen zwischen Wirtschaft und Forschung

Zu den Geförderten zählt die aivju GmbH, eine der ersten Gründungen der RheinMain StartUpLabs, der Anlaufstelle für Studierende und Mitarbeitende der HSRM mit Gründungsideen. Das Unternehmen wurde im Oktober 2022 in Wiesbaden von Prof. Dr. Ulrich Schwanecke, Professor für Computer Vision & Mixed Reality an der HSRM, gemeinsam mit Kai Wolf und Dr. Sebastian Otte gegründet, die beide an der HSRM Informatik studiert haben. „Die Idee entstand aus der früheren projektbasierten Zusammenarbeit mit Uli Schwanecke und Sebastian Otte. Wir erkannten das Potenzial von Visual Computing und Künstlicher Intelligenz (KI) in der Industrie und sahen die Notwendigkeit, eine Brücke zwischen Forschung und Anwendung zu schlagen. Es gab eine klare Marktlücke für kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse in produktionsreife Lösungen umsetzen und diese nahtlos in die Software des Kunden integrieren“, so Geschäftsführer Kai Wolf.

Mit neuartigen, KI-basierten visuellen Analysesystemen für den Industrieeinsatz schafft die aivju GmbH nun eine Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Forschung. „Aivju kann von den neuesten Forschungsergebnissen der Hochschule RheinMain profitieren, um innovative Lösungen für Kunden zu entwickeln. Die Hochschule RheinMain kann von den praktischen Erfahrungen und dem Feedback von aivju profitieren, um ihre Forschung und Lehre zu verbessern und relevanter für die Industrie zu machen. Es besteht die Möglichkeit für gemeinsame Forschungsprojekte und den Austausch von Wissen und Ressourcen“, erklärt Kai Wolf den gegenseitigen Gewinn der Kooperation der GmbH mit der HSRM. „Die RheinMain StartUpLabs haben uns mit wertvoller Beratung unterstützt. Sie haben uns geholfen, unser Geschäftsmodell zu verfeinern und unseren Businessplan zu erstellen“, ergänzt er in Rückschau auf die Unternehmensgründung.

Nachhaltige Aperitifs und ökologischer Gemüseanbau

Zwei Stipendien erhielten zudem Lisah Dietrich und Constantin Müller, die beide erfolgreich ihr Media-Management-Studium an der HSRM absolvierten und nun das Unternehmen LACASCARA gegründet haben, das einen ökologisch produzierten Aperitif aus der Kaffeekirsche herstellt. „Wir haben Cascara, die rote Fruchthülle um die Kaffeebohne, das erste Mal in Teeform bei einem Freund probiert, der eine Kaffeerösterei betreibt und waren total begeistert von dem einzigartigen Geschmack. Da wir selbst große Kaffeefans sind, haben wir uns intensiv mit dem Kaffeeanbau beschäftigt und festgestellt, in welcher Masse Cascara bei jährlich ca. 10 Millionen Tonnen geernteten Kaffeebohnen weltweit ungenutzt weggeworfen wird. Da wir beide gerne mal einen Aperitif genießen, generell aber sehr stark auf natürliche Produkte achten, kam uns die Idee, mit LACASCARA einen Aperitif zu kreieren, der den Geschmack von Cascara für viele Menschen zugänglich macht und zu 100 Prozent aus natürlichen Zutaten besteht“, erklärt Gründerin Lisah Dietrich die Idee hinter ihrem Produkt.

Das Studium an der HSRM habe beiden Absolvent:innen dabei wichtige Kenntnisse und Fähigkeit für eine erfolgreiche Gründung vermittelt, so Dietrich: „Durch die interdisziplinären Projektarbeiten des Studiengangs konnten wir unsere Erfahrungen im Aufbau von Marken, in der Konzeption von Marketingmaßnahmen und in der Strukturierung von Projektteams vertiefen. Die Erkenntnisse daraus fließen nun in unsere Unternehmensführung mit ein.“

Ebenfalls einen nachhaltigen Ansatz verfolgt Goldacker, ein ökologischer, kleinstrukturierter Gemüsebaubetrieb, der die Menschen in Wiesbaden wöchentlich mit regionalem, nachhaltig angebautem Gemüse versorgt. Gegründet wurde das Unternehmen von zwei Partnern, darunter Marcel Krzanowski, Absolvent des Studiengangs Immobilienmanagement der HSRM. Mit seinem Stipendium rundet er den Erfolg der HSRM in der diesjährigen Vergaberunde von InnoStartWi ab, in der somit vier der sechs vergebenen Stipendien an Gründer:innen aus dem Kontext der Hochschule RheinMain verliehen wurden.