Delegation aus Malawi zu Besuch

Die Delegation aus Malawi mit Prof. Dr. Thomas Stockhausen, Dr. Mwayi Phiri, Emmie Jingini, Milesi Timbenawo, Mercy Katantha, Prof. Dr. Reinhard Strametz, Jan Ostrowski/GIZ, Prof. Dr. Marina Grusevaja, Stefan Boy/CIM, Pricilla Chizombwe, Grennah Jumbe (v.l.). © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Merry Katantha, Leiterin der Qualitätsmanagement-Abteilung des KCH, präsentiert das Projekt SAFE@KCH. © Hochschulkommunikation | Hochschule RheinMain

Dr. Thomas Schneider, Chefarzt der Zentralen Notaufnahme des St. Josefs Hospitals, erläutert die Verzahnung präklinischer mit klinischer Notfallversorgung. © Hochschule RheinMain

Zu Besuch beim Aktionsbündnis Patientensicherheit e. V. in Berlin. © Aktionsbündnis Patientensicherheit/Maren Schulz

Start des Projektes SAFE@KCH im September 2021 im KCH in Lilongwe, Malawi. © Hochschule RheinMain

Im Rahmen des von der Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) geförderten Drittmittelprojektes SAFE@KCH, dem ersten Patientensicherheitsprojekt Malawis, war eine Delegation aus dem ostafrikanischen Staat in Wiesbaden zu Gast. Zwei Ärztinnen, zwei Pflegekräfte sowie die beiden Leiterinnen des Qualitätsmanagements des Kamuzu Central Hospital (KCH) in der malawischen Hauptstadt Lilongwe besuchten den Fachbereich Wiesbaden Business School der Hochschule RheinMain (HSRM) und berichteten vom Stand des Kooperationsprojekts.

Merry Katantha, Leiterin der Qualitätsmanagement-Abteilung des KCH, berichtete vom Fortschritt in puncto Patientensicherheit, die bereits durch die Optimierung von Checklisten, Formularen und die Einführung von Armbändern mit Patientendaten verbessert wurde. Sie verwies aber auch darauf, dass es neben den ersten Erfolgsgeschichten noch zahlreiche Herausforderungen im Bereich des präoperativen-, intraoperativen- und postoperativen Care-Managements gebe. Emmie Jingini, ebenfalls aus der QM-Abteilung des KCH, stellte die Maßnahmen zur Gewährleistung der Handhygiene vor. Wie übrigens auch in Deutschland gäbe es bei der konsequenten Umsetzung vorhandener Standards aber noch Verbesserungsbedarf.

Prof. Dr. Reinhard Strametz, der das gemeinsame Projekt initiiert hatte, sprach dennoch von einem „Leuchtturmprojekt für Malawi“ und ergänzte, dass die Patientensicherheit auch immer eine organisationale und logistische Herausforderung sei – egal in welchem Land. „Die Unterstützung durch das Management ist notwendig, es geht immer um Ressourcen“, so der Mediziner und Wirtschaftswissenschaftler der HSRM, der auch Leiter des Wiesbaden Institute for Healthcare Economics and Patient Safety (WiHelP) ist. An die Studierenden der Gesundheitsökonomie gerichtet sagte er: „Sie werden einmal mitverantwortlich dafür sein, dass Patientensicherheit passiert!“

Die Delegation besuchte im Rahmen ihres Aufenthalts die Helios Dr.-Horst-Schmidt-Kliniken und das St. Josefs Hospital in Wiesbaden. Hier standen Besichtigungen und ein Fachaustausch in den OPs sowie der Notaufnahme des 'Joho' an. Im dicht gepackten Programm der Delegation waren eine Fachdiskussion mit der Leiterin der Stabsstelle Patientensicherheit und Qualität des Universitätsklinikums Frankfurt, die Ausbildung zu Patient Safety Ambassadors sowie ein akademischer Nachmittag mit anschließendem Faculty Dinner eingeschlossen. Außerdem nahmen die Teilnehmer:innen an einer Exkursion nach Berlin zum Aktionsbündnis Patientensicherheit e.V. teil.

Zum Projekt SAFE@KCH

Das Klinikpartnerschaftsprojekt SAFE@KCH basiert auf dem Wissenstransfer zur nachhaltigen Implementierung zentraler Patientensicherheitsmaßnahmen, um vermeidbare Patientenschäden zu minimieren, insbesondere im Bereich der perioperativen Versorgung und der Geburtshilfe.

Hierbei werden sowohl durch gegenseitige Hospitationen zum Aufbau eines tragfähigen Netzwerkes und Wissenstransfers als auch durch digitale Kommunikationskanäle für einen kontinuierlichen Austausch während der Projektlaufzeit Lehrinhalte im Sinne eines Curriculums festgelegt. Diese sollen einerseits einen direkt messbaren Einfluss auf die Patientensicherheit haben, etwa durch die Reduktion vermeidbarer Patientenschädigung. Dies wären beispielsweise eine Operation an der falschen Körperseite bzw. -stelle, intraoperatives Belassen von Instrumenten oder OP-Tupfern im Patientenkörper, Schäden durch unzureichende postoperative Nachsorge oder eine hohe Mütter- bzw. Säuglingssterblichkeit durch Fehler im Rahmen des Geburtsvorganges. Andererseits soll durch ein auf die Bedürfnisse des Partners zugeschnittenes Ausbildungscurriculum und Schulung von Multiplikatoren (Patient Safety Ambassadors) die nachhaltige Umsetzung vor Ort mit den dort vorhandenen Ressourcen ermöglicht werden. Das Projekt wird im GIZ-Förderprogramm Klinikpartnerschaften über eine Laufzeit von 2 Jahren mit einem Volumen von 50.000 Euro gefördert. 

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